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SOCIETY 367 / 2015

Nr. 367 I Nr. 1 - 2015

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DIPLOMATIE<br />

SPANIEN<br />

Wann gab es den<br />

ersten spanischen<br />

Botschafter<br />

in Wien?<br />

Durch die<br />

Hochzeit des<br />

Habsburgers Philipp des Schönen mit<br />

Johanna der Wahnsinnigen, Tochter der<br />

Katholischen Könige, im Jahre 1496, wurden<br />

die engen Beziehungen zwischen<br />

Spanien und Österreich besiegelt. Seit<br />

der Zeit von Karl V. gab es durchgängig<br />

einen spanischen Botschafter in Wien.<br />

Sie sind nun etwa zwei Jahre in Wien<br />

– was waren Ihre größten Herausforderungen?<br />

Der Besuch von Königin Letizia war<br />

eine große Freude. Es war der erste Besuch<br />

von Königin Letizia allein als Königin<br />

im Ausland. Alles musste reibungslos<br />

funktionieren, und dank der Professionalität<br />

und Freundschaft der Österreicher<br />

und des Bundespräsidenten und seiner<br />

Gattin ist alles perfekt gelaufen. Es war<br />

langfristig geplant, aber nicht offiziell<br />

angekündigt. Diskretion ist immer ganz<br />

wichtig in unserem Beruf.<br />

Hat sich aus Ihrer Sicht der Beruf des<br />

Botschafters stark verändert? Wenn ja,<br />

warum und in welche Richtung?<br />

Jein. Diplomatie ist immer eine<br />

menschliche Fleißarbeit, wie Bismarck<br />

gesagt hat. Man muss mit Menschen umgehen<br />

können, das ist am wichtigsten.<br />

Hat sich der Beruf geändert in den letzten<br />

zwanzig Jahren? Ja, denn es gibt viele<br />

neue Möglichkeiten, ihn auszuüben.<br />

Meine Hauptaufgabe als Botschafter ist<br />

es, die Interessen und Werte Spaniens zu<br />

vertreten und die jetzigen Reformen und<br />

die Situation in Spanien zu erklären. Die<br />

neuen Technologien erleichtern natürlich<br />

die Kommunikation. Aber das Ziel ist<br />

am Ende das Gleiche: mit persönlichen<br />

Kontakten Vertrauen, Freundschaft und<br />

Verbindungen aufzubauen.<br />

Wie würden Sie die geopolitische<br />

Lage einstufen anhand der unglaublichen<br />

Veränderungen in letzter Zeit?<br />

Es gibt noch viele Gefahren und Herausforderungen<br />

für freie und offene Gesellschaften.<br />

Natürlich trifft das Europa<br />

im Kern und deshalb ist es so wichtig für<br />

uns. Denn es ist unsere Hauptaufgabe,<br />

Europa wirtschaftlich, politisch und im<br />

Bereich der Sicherheit zu stärken. Darum<br />

erwarten wir Diplomaten eine bessere<br />

Welt durch Kooperation und politische<br />

Zusammenarbeit.<br />

„Wir dürfen keine<br />

Angst vor der<br />

Zukunft haben“<br />

S.E. Botschafter Alberto Carnero spricht<br />

im <strong>SOCIETY</strong>-Interview über die hohe<br />

Jugendarbeitslosigkeit, die Aussichten auf<br />

ein Wirtschaftswachstum und die Zukunft<br />

Europas.<br />

Interview: Gertrud Tauchhammer<br />

Fotos: <strong>SOCIETY</strong>/Pobaschnig<br />

80 | <strong>SOCIETY</strong> 1_<strong>2015</strong>

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