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Graubünden Exclusiv – Sommer 2016

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«Bergell» von Augusto Giacometti, 1911 <strong>–</strong> 15, Aquarell auf Papier, Privatsammlung.<br />

Augusto Giacometti zu seiner Florentiner Zeit (Bild: Fondazione Centro Giacometti).<br />

«Stampa. IV» von Augusto Giacometti, 1943, Öl auf Leinwand, Privatsammlung.<br />

FLOATING OFFERS <strong>–</strong> ERSTE KULTURANGEBOTE DES CENTRO<br />

Vorerst konzentrieren sich die Angebote auf die Vermittlung<br />

von Inhalten und Erlebnissen in der Landschaft entlang<br />

von Wanderwegen. Bedeutende Fotografen, darunter Ernst<br />

Scheidegger, Henri Cartier-Bresson und Loomis Dean, dokumentierten<br />

Alberto Giacomettis letzte Aufenthalte in seinem<br />

Heimatdorf Stampa. Diese einmalige Sammlung bildet<br />

die Vorlage für den Fotoweg «Mit Giacometti unterwegs»:<br />

Mittels des oben erwähnten Bildbands erhält der Wanderer<br />

einen fotografischen Eindruck über die letzten Lebensjahre<br />

des Künstlers und kann sich zugleich auf einem Spaziergang<br />

zwischen Coltura und Borgonovo an die Originalorte begeben.<br />

Die Konzeption der Publikation wird dem Anspruch<br />

einer Künstlerdokumentation und gleichzeitig eines Wegführers<br />

gerecht. Dank eines im Buch beigelegten Plans ist es<br />

nämlich möglich, die exakten Fotostandorte zu finden. Sie<br />

zeigen Alberto Giacometti als einen Menschen des Bergells,<br />

der in Stampa zu Hause ist und am 15. Januar 1966 in diesem<br />

Bündner Tal seine letzte Ruhe fand.<br />

Bereits heute bietet das Centro Giacometti auch geführte<br />

Wanderungen und Vorträge an. Diese bringen historische<br />

Ereignisse von nationaler und internationaler Bedeutung näher,<br />

die eng mit dem Werk der Künstler Giovanni, Augusto<br />

und Alberto Giacometti verbunden sind. So wird zwischen<br />

Borgonovo und Coltura die Evolution der modernen Kunst<br />

in der Periode zwischen 1890 und 1966 erlebbar. Unter den<br />

im Bergell entstandenen Werken sind klassisch und impressionistisch<br />

gehaltene Szenen des täglichen Lebens und Landschaften<br />

von Giovanni, ungegenständliche Farbkomposi tionen<br />

Augustos sowie auf den Vordergrund fokussierte Gärten<br />

Albertos. Die Künstler porträtierten aber auch Menschen<br />

des Bergells: Familienmitglieder, Verwandte, Nachbarn oder<br />

Personen, die mehr oder weniger zufällig irgendwann ihren<br />

Lebensweg kreuzten. Das Herausragende am Bergeller Werk<br />

der Giacomettis: die Köpfe, Porträts und Büsten, die Alberto<br />

in seinen letzten fünf Lebensjahren im Atelier in Stampa<br />

schuf.<br />

Besucht werden also die Lebens- und Arbeitsorte der Künstler<br />

in einer Landschaft, in welcher ihre Vorstellungswelt geboren<br />

ist und welche sie ein Leben lang angezogen hat. Die<br />

Wanderung verbindet eine Reihe von bedeutsamen Orten<br />

wie etwa die Wohnstätten der Künstlerfamilien und die Ateliers,<br />

die Spielorte der Kinder und die Schulhäuser, die Standorte<br />

der Staffeleien von Hunderten von Werken, die Kirchen<br />

San Giorgio und San Pietro mit den Werken Augustos und<br />

der Friedhof, auf welchem alle Persönlichkeiten der Familie<br />

Giacometti ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.<br />

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