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Als der Grossvater starb, war Pader Alexander Lozza so über<br />
den langen Trauerzug erstaunt, dass er folgendes schrieb:<br />
« Ein Trauerzug so lange, man könnte meinen, ein Von Peterelli<br />
sei gestorben, und nicht bloss ein italienischer Arbeiter,<br />
der nur seine Familie im Dorf hat.» Pietro hatte es verstanden,<br />
mit Schaufel, Pickel und Hammer seinen Namen in<br />
die Herzen der Leute zu schreiben.<br />
1904 erhielt Giuseppe Bernetta einen « Permiss d’ustaria »<br />
für die Gaststube in der heutigen «Chasa da l’Üja ». Aus der<br />
Mühle an der Clozza wurde eine Weinhandlung, ein Passantenhaus,<br />
ein Gasthaus « Concordia » oder einfach die « Üja ».<br />
In den Folgejahren sollte Giacomin das Kochen erlernen und<br />
auch Vater Gion Savoldelli zog von Savognin ins Engadin,<br />
wo er in der Hotellerie von St. Moritz sein Auskommen fand.<br />
Aber die Familie war weit weg und in den Sechzigerjahren<br />
entschied er sich, in Savognin, wo gerade der erste Skilift gebaut<br />
wurde, ein Hotel zu gründen.<br />
Die Geburtstage seiner drei Söhne <strong>–</strong> zu denen auch Leonardo<br />
Savoldelli gehört <strong>–</strong> richten sich aber immer noch brav nach<br />
dem Ende der Wintersaison in St. Moritz. Diesem Umstand<br />
und dem Willen bei der Familie sein zu können, verdankt<br />
wohl auch er seine Beziehung zur Gastronomie.<br />
Leonardo durfte nicht Koch werden. Das waren schon seine<br />
Brüder. Nach dem Handelsdiplom kam aber doch die Hotelfachschule<br />
in Luzern und spätestens nach dem Praktikum bei<br />
Roland Jöhre in Ftan war er schlussendlich doch in der Hotelküche<br />
angekommen. Ideale Voraussetzungen, um dann in<br />
Scuol Giacomins Silberschatz zu übernehmen.<br />
DRUIDOMOBIL<br />
So viel Kunst musste natürlich gepflegt werden. Steivan Liun<br />
Könz weilte viele Stunden in der Küche am grossen blauen<br />
Tisch. Viele Ideen wurden besprochen, Rezepte wurden ausprobiert<br />
und es wurde Wein getrunken. Da wurde das Druidomobil<br />
geboren. Ein Apparat mit Feuer und Flammen, ei-<br />
Segelschiff am Stammtisch der «Üja»<br />
nem Tank gefüllt mit Dinosaurierfurz. Zaubertrank für die<br />
Seele oder guten Geister des Hauses. Das Ganze war schnell<br />
zu Ende gedacht, die Skizze gezeichnet und der Erbauer erkürt.<br />
Alesch Vital sollte dem Teil Leben einhauchen. Aus<br />
Kultureisen, Rädern, Ketten und Blech entstand das Druidomobil.<br />
Wird immer noch gepflegt und bei Bedarf strömen<br />
tausend Düfte über die nächtliche Terrasse und der Zauber<br />
ist wie neu geboren.<br />
SCHEMBER MAMUT ENGIADINAIS<br />
Not Bott aus Poschiavo wollte die «Traube » mit einer seiner<br />
Skulpturen verschönern. Es musste lediglich ein Baum besorgt<br />
werden. Nach Absprache mit dem Förster wurde dann<br />
die grösste zum Fällen bestimmte Arve versprochen. Irgendwo<br />
weit über Zernez lag sie dann. Leider etwas zu lang für<br />
den Seilkran, der sie zu Tal bringen sollte. Durch die Luft<br />
und per Lastwagen ging es bis nach Scuol und dann mit Spezialkran<br />
auf die Sonnenterrasse der «Traube ». Am grossen<br />
Tag erschien der Holzkünstler. Nach kurzer Begutachtung<br />
Gion Savoldelli um 1958 am Bahnhof in St. Moritz<br />
Kaffee- und Teekannen in Hotelsilber<br />
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