2015-03
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Düfte der Rosen. Auch hier ist die gesamte Parkanlage des<br />
Marienberges in die Gestaltung mit einbezogen. Den Kegel<br />
bedeckt ein wunderbar gepflegter Weinberg, und natürlich<br />
gibt es auch hier einen Weinstand. Klar nehmen wir die Einladung<br />
zur Weinprobe an und lassen es uns munden. Doch<br />
diese Winzerdame scheint schon etwas enttäuscht darüber,<br />
dass sie uns trotz ihrer kompetenten Beratung nicht zu einer<br />
Bestellung animieren kann.<br />
Wir machen uns auf den Weg zurück zu unserer Ferienwohnung,<br />
und wieder umhüllt uns der wunderbare,<br />
fast berauschende Duft in den Straßen mit ihren alten,<br />
großen Lindenbäumen. Immer wieder machen wir uns<br />
gegenseitig darauf aufmerksam,<br />
so schön!<br />
Einmal zum Essen ausgehen<br />
und die heimische Kost<br />
ausprobieren, das ist unser<br />
Plan für den Abend. Unser<br />
Vermieter hat uns dazu das<br />
Lokal im alten Werftgebäude<br />
an der BUGA empfohlen.<br />
Am Eingang treffen wir auf<br />
ihn und seine Gattin, beide<br />
sehr elegant „aufgebrezelt“:<br />
Der Rotarier Club veranstaltet<br />
ausgerechnet an diesem<br />
Tag dort ein Essen für seine<br />
Mitglieder. Das hatte er<br />
bei seiner Empfehlung total<br />
vergessen zu sagen. Da wir<br />
nicht zu dieser auserwählten<br />
Clique gehören, müssen wir<br />
wieder abziehen und nun<br />
doch zum Italiener gehen. Immerhin sitzen wir draußen auf<br />
dem Balkon, mit Blick auf die Havel und die alte Werft mit<br />
den Rotariern drinnen.<br />
Am nächsten Tag geht es morgens mit dem Bus weiter<br />
zur BUGA nach Havelberg. Wir kommen durch den<br />
BUGA-Standort Rathenow. Der ist nach einem verheerenden<br />
Unwetter mit einem Todesopfer noch für Besucher<br />
gesperrt. Durch Rinow, dem dritten BUGA-Ort fahren wir<br />
hindurch und sehen vom Bus aus schon, wo hier der Ausstellungsschwerpunkt<br />
liegt: Überall stehen alte Flugzeuge<br />
herum. In Stölln bei Rinow hat Otto Lilienthal einst seine<br />
waghalsigen Flugexperimente durchgeführt. Es wäre sicher<br />
spannend gewesen zu sehen, wie sie das gärtnerisch<br />
gelöst haben, das Thema Fliegen und BUGA miteinander<br />
zu verbinden.<br />
In Havelberg angekommen, steuert meine Freundin<br />
direkt auf ein Eiscafé zu: Hier gibt es angeblich das beste<br />
Eis! „Komm, später<br />
vielleicht.“ Havelberg<br />
ist eine bezaubernde mittelalterliche<br />
Stadt. Die<br />
Häuser sind liebevoll<br />
herausgeputzt wie zum<br />
Wettbewerb „Unser Dorf<br />
soll schöner werden.“<br />
Wir sind schnell im Zentrum<br />
und gleich auf dem<br />
Markt, ganz nahe der St.<br />
Laurentiuskirche und der<br />
Blumenschau im Inneren<br />
der Kirche. Hier am<br />
Kirchplatz steht auch das<br />
Sonnenhaus, ein lang gestreckter,<br />
schöner Fachwerkbau,<br />
in dem meine<br />
Freundin gelebt hat.<br />
Die Einbeziehung<br />
der Dome und Kirchen<br />
in die BUGA ist eine großartige Idee. In St. Laurentius<br />
empfängt uns ein Meer von Rittersporn und Lavendel<br />
in allen Farbtönen von Weiß bis Tiefviolett. Der harmonische<br />
Gesamteindruck, der den Floristen hier gelungen<br />
ist, gefällt uns besser als die vielen Einzelpräsentationen<br />
im Brandenburger Dom.<br />
Blumenschau in der St. Johanniskirche in Havelberg<br />
26 durchblick 3/<strong>2015</strong>