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GAB Dezember 2016

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„Schlau zu HIV“<br />

PROF. DR. JÜRGEN ROCKSTROH<br />

MITGLIED IM NATIONALEN AIDS-BEIRAT<br />

Professor Rockstroh ist Oberarzt an<br />

der Uniklinik Bonn und unterstützt die<br />

umfangreiche Initiative „HIV: The Long<br />

View“, die im Oktober gestartet wurde<br />

und einen detaillierten Blick auf das<br />

Thema Langzeitgesundheit bei HIV-<br />

Positiven wirft.<br />

WARUM IST ES WICHTIG, ÜBER<br />

PSYCHISCHE AUSWIRKUNGEN EINER<br />

HIV-INFEKTION ZU SPRECHEN?<br />

Eine HIV-Diagnose stellt auch in <strong>2016</strong><br />

oft noch eine Herausforderung dar. Da<br />

HIV-Infizierte unverändert stigmatisiert<br />

werden, ergeben sich viele Fragen, wie<br />

„Wem kann ich meine Diagnose mitteilen?“,<br />

„Muss ich meinen Arbeitgeber<br />

informieren?“ Angst vor Ablehnung und<br />

Ausgrenzung besteht leider weiterhin.<br />

Eine begleitende psychologische Betreuung<br />

oder Anbindung an psychosoziale<br />

Angebote kann hier oft weiterhelfen.<br />

Das psychische Wohlbefinden ist auch<br />

für Therapieadhärenz und Langzeiterfolg<br />

der antiretroviralen Therapie sehr<br />

wichtig.<br />

NACH WIE VOR WERDEN HIV UND AIDS<br />

IN DER GESELLSCHAFT ZUM TEIL STARK<br />

STIGMATISIERT. INWIEFERN BEEINFLUSST<br />

DAS DIE THERAPIEGESTALTUNG MIT DEN<br />

PATIENTEN?<br />

Dies führt oft dazu, dass trotz möglichen<br />

Risikoverhaltens erst spät ein HIV-Test<br />

durchgeführt wird. Oft ist dann die Erkrankung<br />

als Aids-Manifestation bereits<br />

ausgebrochen – damit vermindert sich<br />

leider die Gesamtüberlebenszeit. Auch<br />

kann der heimliche Umgang mit der<br />

Erkrankung als Folge dieser Stigmatisierung<br />

einen Einfluss auf die Therapietreue<br />

mit sich bringen.<br />

WELCHE KONKRETEN FOLGEN HAT DAS<br />

FÜR DIE PRÄVENTION?<br />

Stigmatisierung unterstützt Verdrängung<br />

und Verheimlichung und erschwert<br />

eine erfolgreiche HIV-Prävention. Nur<br />

bei Ausräumung jeglicher Diskriminierung<br />

lassen sich Testangebote erfolgreich<br />

umsetzen, die ja ein wichtiger<br />

Bestandteil in der Bemühung nach null<br />

Neuinfektionen sind.<br />

WELCHE SCHLUSSFOLGERUNGEN ERGE-<br />

BEN SICH BEHANDELNDEN ÄRZTEN FÜR<br />

DIE THERAPIE?<br />

HIV-Patienten sollten nicht nur hinsichtlich<br />

körperlicher Beschwerden und einer<br />

etwaigen antiretroviralen Therapie betreut<br />

werden, sondern auch hinsichtlich<br />

ihres psychischen Wohlbefindens.<br />

Mit freundlicher Unterstützung der<br />

Gilead Sciences GmbH. Die Antworten<br />

geben ausschließlich die Meinung des<br />

befragten Arztes wieder und wurden<br />

nicht durch Gilead Sciences beeinflusst.

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