DER KONSTRUKTEUR 6/2016
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK I TITEL<br />
Safety neu gedacht<br />
Maschinensicherheit verlagert sich von der Hardware<br />
in die Software<br />
André Batz<br />
Industrie 4.0, Internet der Dinge<br />
und neue Arten der Mensch-<br />
Maschine-Interaktion: Für den<br />
Maschinenbau und allgemein die<br />
produzierende Industrie sind die<br />
Zeiten spannend und die Geschwindigkeit,<br />
mit der sich die Veränderungen<br />
vollziehen, scheint immer<br />
noch zuzunehmen. Die Veränderungen<br />
werden auch Auswirkungen<br />
auf die Maschinensicherheit haben.<br />
André Batz, Leiter Konstruktion & Entwicklung,<br />
K.A. Schmersal GmbH & Co. KG, Wuppertal<br />
Einige aktuelle (Sicherheits-)Trends im<br />
Maschinenbau sind hersteller- und branchenübergreifend<br />
erkennbar. Der Schutzzaun<br />
wird teilweise abgelöst durch flexiblere<br />
und im wahrsten Sinne des Wortes offenere<br />
Systeme. Die Software übernimmt Funktionen,<br />
die seit mehreren Jahrzehnten der<br />
Auch Maschinensicherheit ist geprägt von dem Wunsch nach<br />
größerer Flexibilität in Konstruktion und Produktion<br />
Hardware zugeordnet waren – z. B. die Achsüberwachung<br />
von Robotern und automatisierten<br />
Anlagen. Der Wunsch nach größerer<br />
Flexibilität und – nicht zu vergessen – der<br />
bevorstehende demographische Wandel<br />
führt zu neuen Arten der Zusammenarbeit<br />
von Mensch und Maschine: Stichwort<br />
Mensch-Roboter-Kollaboration. Dies wiederum<br />
treibt die Entwicklung neuer Arten<br />
von Sicherheitssystemen voran.<br />
Jüngste Generation der<br />
Sicherheitssteuerungen<br />
Flexibilität ist eine immer wichtiger<br />
werdende Eigenschaft, die die Anwenderbranchen<br />
heute erwarten. Denn im Zeitalter<br />
von Industrie 4.0 werden die Losgrößen<br />
kleiner, und die Maschinen sollen sich<br />
einfach und schnell an veränderte Produkte<br />
und Marktgegebenheiten anpassen lassen.<br />
Dieses Anforderungsprofil erfüllt das<br />
Sicherheitssteuerungssystem Protect PSC1.<br />
Es ist multifunktional und kann optimal an<br />
die individuellen Anwendungsfälle angepasst<br />
werden. Möglich ist das u. a. durch<br />
den modularen Aufbau: Die beiden Basismodule<br />
der frei programmierbaren Steuerung<br />
(PSC1-C-10 und PSC1-C-100) können<br />
durch I/O- Erweiterungsmodule für die<br />
sichere Signalverarbeitung von elektromechanischen,<br />
elektronischen und optoelektronischen<br />
Sicherheitsschaltgeräten ergänzt<br />
werden. Zusätzlich können über unterschiedliche<br />
Safe Drive Monitoring-Module<br />
bis zu zwölf Achsen sicher überwacht werden.<br />
Zu den Funktionen, die sich gemäß DIN EN<br />
61800-5-2 überwachen lassen, gehören u. a.<br />
sicherer Stopp und Betriebshalt, sicher<br />
abgeschaltetes Moment, sicher begrenzte<br />
Geschwindigkeit und Beschleunigung.<br />
Über ein universelles Kommunikationsinterface<br />
kann der Anwender einfach per<br />
Software verschiedene Feldbusprotokolle<br />
auswählen und einstellen. Man kann also<br />
mit ein und derselben Hardware eine Verbindung<br />
zu allen gängigen Feldbussystemen<br />
aufbauen. Zugleich erlaubt das<br />
Interface zeitgleich eine sichere Remote-<br />
IO-Kommunikation und eine sichere<br />
Querkommunikation.<br />
Die Programmiersoftware SafePLC2 ist<br />
eine großes Plus der PSC1. Sie bietet den<br />
Nutzern eine bedienerfreundliche, moderne,<br />
entwicklungsorientierte Umgebung. Sie verfügt<br />
über umfangreiche Bibliotheken mit<br />
vorgefertigten Funktionen zur sicheren<br />
Überwachung von Sensoren und Achsen.<br />
Diese können einfach per Drag & Drop zu<br />
komplexen Applikationen verknüpft werden.<br />
Wie einfach sich diese jüngste Generation<br />
der Sicherheitssteuerungen von Schmersal<br />
an die jeweiligen Anforderungen anpassen<br />
lässt, zeigt auch ein neues Tool, das erstmals<br />
24 Der Konstrukteur 6/<strong>2016</strong>