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DER KONSTRUKTEUR 6/2016

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SPECIAL I ROBOTIK<br />

Montage sowie bei der Festlegung der<br />

Schnittstellen, wodurch das Einbaumaß<br />

reduziert und eine hohe Systemintegration<br />

erreicht werden konnte.<br />

Sechs leistungsstarke<br />

Antriebseinheiten<br />

Das VariLeg Exoskelett verfügt über zwei<br />

Freiheitsgrade pro Bein, in Hüfte und Knie.<br />

Diese werden von sechs leistungsstarken<br />

Antriebseinheiten bestehend aus jeweils<br />

einem Maxon EC90 Flat Motor und einer<br />

Unit der Getriebe-Baureihe SHD der<br />

Harmonic Drive AG angetrieben. Die obere<br />

Antriebseinheit bewegt das Hüftgelenk.<br />

Die mittleren Antriebe im linken und rechten<br />

Kniegelenk steuern die Federvorspannung<br />

der Knieantriebe, die unteren Antriebe<br />

regulieren hingegen die Gleichgewichtsposition<br />

des Kniegelenks. Mit dem Zusammenspiel<br />

dieser zwei Aktuatoren kann die<br />

Impedanz im Kniegelenk dynamisch<br />

variiert werden.<br />

Die Bewegungsabläufe werden von<br />

einem high level Regler bestehend aus einer<br />

Statemachine und einem Trajektoriengenerator<br />

geplant und anschließend von drei<br />

low level PID Reglern gefolgt. Die Hardware<br />

ist im Master-Slave Prinzip aufgebaut. Die<br />

höchste Ebene der Regelung übernimmt<br />

ein Tablet PC. Dieser kommuniziert mit<br />

ARM Boards, die für die untergeordnete<br />

Die Getriebe erfüllen die Forderungen nach hohem<br />

Drehmoment und hoher Übersetzung bei kleinem Bauvolumen<br />

Regelungsebene zuständig sind und jeweils<br />

zwei Motoren ansteuern.<br />

Kernelement des VariLeg Exoskeletts ist<br />

das Kniegelenk. Dieses ist nicht direkt mit<br />

dem Getriebe verbunden, sondern verfügt<br />

über einen sogenannten SEA (serial elastic<br />

actuator), dessen Steifigkeit verstellt werden<br />

kann, wodurch ein VSA (variable stiffness<br />

actuator) entsteht. Das dahinter<br />

liegende Prinzip heißt Maccepa (mechanical<br />

adjustable compliance and controllable<br />

equilibrium position actuator) und wurde<br />

an der Freien Universität Brüssel entwickelt.<br />

Der Maccepa besteht im Wesentlichen<br />

aus einer Feder und zwei Antriebseinheiten.<br />

Die obere Antriebseinheit<br />

spannt die Feder vor, um die gewünschte<br />

Steifigkeit zu erreichen, während der untere<br />

Antrieb für die Auslenkung des Unterschenkels<br />

zuständig ist. Diese variable Steifigkeit<br />

ermöglicht es dem System, intrinsisch<br />

auf kleine Störungen wie Unebenheiten<br />

zu reagieren, was das VariLeg Exoskelett<br />

von anderen bereits existierenden Exoskeletten<br />

unterscheidet.<br />

Getriebe für den<br />

menschlichen Gang<br />

Die Anforderungen an das Exoskelett ergaben<br />

sich aus den Kräften und Geschwindigkeiten,<br />

die benötigt werden, um den<br />

menschlichen Gang zu imitieren. Dabei<br />

STATEMENT<br />

Dr. Michael Döppert, Chefredakteur<br />

Für neue Anwendungen und für<br />

deren vielleicht auch bisher so<br />

nicht da gewesenen Anforderungen<br />

an die Konstruktion müssen<br />

nicht zwangsläufig neue Maschinenelemente<br />

entwickelt werden.<br />

Gerade wenn – wie im Fall der<br />

Harmonic Drive Getriebe – deren<br />

Kombination von Eigenschaften<br />

so viele Ansätze für Kinematikkonstruktionen<br />

bietet.<br />

sollte die Kinematik des Gesamtsystems,<br />

also Pilot und Exoskelett, durch große<br />

Massen nicht zu stark beeinflusst werden<br />

oder weit abstehende Teile die Benutzerfreundlichkeit<br />

übermäßig einschränken.<br />

Der Maccepa-Mechanismus begrenzte zusätzlich<br />

den verfügbaren Bauraum. All<br />

diesen Anforderungen konnten lediglich<br />

Harmonic Drive Getriebe gerecht werden.<br />

Das Harmonic Drive Getriebe gehört zur<br />

Gruppe der Wellgetriebe. Bestehend aus<br />

den drei Komponenten Wave Generator,<br />

Flexspline und Circular Spline vereint<br />

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