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Kreis Offenbach

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23<br />

Reise durch die<br />

Vergangenheit<br />

Gisela Rathert<br />

Tausende von Touristen aus dem In- und Ausland<br />

besuchen jährlich den <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong><br />

wegen seiner reizvollen historischen Sehenswürdigkeiten.<br />

In den 13 Städten und Gemeinden<br />

sind aus fast allen Epochen Relikte der<br />

Vergangenheit zu sehen, zum Beispiel die stattlichen<br />

Grabhügel im Wald bei Langen oder<br />

Dietzenbach oder die zahlreichen, in den<br />

Heimatmuseen ausgestellten Bodenfunde.<br />

Darüber hinaus laden gut erhaltene mittel -<br />

alterliche Stadtkerne mit schönen Fachwerkhäusern<br />

sowie Burgen, Schlösser, Klöster und<br />

Kirchen zu einem Besuch ein. Besonders<br />

sehenswert ist Seligenstadt mit dem 828 gegründeten<br />

Kloster, der 840 geweihten Einhardsbasilika<br />

(der ältesten Kirche im <strong>Kreis</strong>) und<br />

der staufischen Kaiserpfalz. Auch der Schönbornsche<br />

Schlossbau sowie die prächtige<br />

Barockkirche von Balthasar Neumann in<br />

Heusenstamm sind lohnenswerte Ausflugsziele.<br />

Die Reise in die Vergangenheit des <strong>Kreis</strong>es führt<br />

ins Maintal – eine bedeutende Verbindung<br />

zwischen Nord und Süd. Der Main selbst bildet<br />

auf weiten Strecken die <strong>Kreis</strong>- und Landesgrenze.<br />

Das große Flusstal mit seinen frucht -<br />

baren Senken war, wie archäologische Funde<br />

belegen, schon in der Stein-, Bronze- und<br />

Eisenzeit ein bevorzugtes Siedlungsgebiet. Im<br />

5. Jahrhundert v. Chr. wurden Kelten und<br />

Germanen hier heimisch. Aber erst die Römer<br />

betrieben die systematische Erschließung des<br />

Rhein-Main-Gebietes. Sie bauten ein Netz von<br />

Steinstraßen und führten neue Hausbautechniken<br />

ein. Um 90 n. Chr. begann der Ausbau<br />

der römischen Reichsgrenze zum Limes. Eine<br />

Vielzahl von Kastellen – im <strong>Kreis</strong>gebiet in Seligenstadt<br />

und Hainstadt – entstand. Trotz der<br />

relativ kurzen Besatzungszeit bis 260 n. Chr.<br />

wirkte der römische Einfluss lange nach. Die<br />

Straßen wurden weiter genutzt, viele kulturelle<br />

Einrichtungen beibehalten. Während der<br />

Völkerwanderung bauten zunächst die Franken<br />

und danach die Karolinger neue Ver kehrs -<br />

ver bindungen, die sich im Mittelalter zu<br />

Hauptdurchgangs- und Geleitstraßen nach<br />

Frankfurt entwickelten – zum Schutz der<br />

Messebesucher und reisender Fürstlichkeiten.<br />

Die römischen Bauten wurden abgetragen und<br />

aus ihren Steinen die ersten Kirchen gebaut.<br />

Die Siedlungsgeschichte des <strong>Kreis</strong>es <strong>Offenbach</strong><br />

spiegelt sich auch in den Ortsnamen wider. Auf<br />

alte keltische und germanische Siedlungsplätze<br />

gehen Lämmerspiel (Limmersbugil),<br />

Urberach sowie Ober- und Nieder-Roden<br />

(Rotaha) zurück. Die „-ingen-Orte“ Sprend -<br />

lingen und Langen, Mainflingen und das früh<br />

verschwundene Bellingen sind alemannische<br />

Gründungen, während die Militärkolonien wie<br />

Guntheim, Jügesheim und Dietzenbach unter<br />

den Franken ab etwa 500 n. Chr. entstanden.<br />

Sommerrefektorium des<br />

Klosters Seligenstadt

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