Kreis Offenbach
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Das Wetter von morgen . . .<br />
es kommt aus <strong>Offenbach</strong><br />
Gerhard Lux<br />
Wetter ist immer und überall: Kaum ein Thema<br />
interessiert uns so sehr wie die Frage, ob das<br />
Sturmtief nahe Island bald auch in Deutschland<br />
für Wirbel sorgen wird oder ob eher ein<br />
Azorenhoch angenehme und warme Tage<br />
bringt.<br />
Kein Flugzeug hebt ab, kein Containerschiff<br />
läuft aus, ohne Berücksichtigung des aktuellen<br />
Wetters, der Wettervorhersage und detaillierter<br />
Wetterwarnungen. Die Energieversorger<br />
planen die Einspeisung in die Netze aufgrund<br />
der vorhergesagten Sonnenscheindauer und<br />
der Windgeschwindigkeit. Landwirte wollen<br />
wissen, wann sie am besten ihr Saatgut<br />
ausbringen oder auch ob sie demnächst be -<br />
regnen müssen. In einem heißen Sommer<br />
steigt erfahrungsgemäß der Verkauf von Mineralwasser<br />
und Fruchtsäften sprunghaft an.<br />
Bei schlechtem Wetter dagegen machen die<br />
Möbelhäuser keine großen Geschäfte und<br />
benötigen weniger Personal.<br />
Nutzer der vielfältigen DWD-Dienstleistungen<br />
sind neben der Allgemeinheit und den Behörden<br />
die Einrichtungen des Katastrophenschutzes,<br />
Industrie, Handel und Verkehr. Nicht<br />
zuletzt die Medien und auch private Wetter -<br />
firmen beziehen ihre meteorologischen<br />
Informationen stets aus der „Wetterhaupt-<br />
stadt“ <strong>Offenbach</strong> am Main, dem Sitz des Deutschen<br />
Wetterdienstes (DWD).<br />
Alle Wettervorhersagen basieren auf den<br />
aktuell verfügbaren Daten des globalen Wettermess-<br />
und Beobachtungsnetzes. Überall wird<br />
ständig das vor Ort herrschende Wetter registriert:<br />
Windrichtung und -geschwindigkeit,<br />
Luftdruck, Lufttemperatur, Luftfeuchte und<br />
vieles mehr. Weltweit sind es mehr als 11 000<br />
offizielle Bodenstationen, die Tag und Nacht<br />
ihre Daten zu festgelegten Zeiten an die je -<br />
weiligen nationalen Wetterbehörden liefern.<br />
Diese werden dann weltweit ausgetauscht.<br />
Allerdings sind rund 70 Prozent der Erde mit<br />
Wasser bedeckt – dort gibt es keine festen<br />
Wetterstationen. Die Meteorologen nehmen<br />
daher alles an Zusatzinformationen was sie<br />
bekommen: Daten von Wetterbojen auf den<br />
Ozeanen sowie von Handelsschiffen und<br />
Verkehrsflugzeugen. Rund um den Globus steigen<br />
jeden Tag etwa 1400 Wetterballons hoch in<br />
die Atmosphäre und funken ihre Ergebnisse<br />
nach unten. Hinzu kommen die Auswertungen<br />
von über einem Dutzend Wettersatelliten. Insgesamt<br />
laufen täglich rund eine Million<br />
verschlüsselter Wetterdaten aus aller Welt in<br />
den zentralen DWD-Hochleistungsrechner<br />
in <strong>Offenbach</strong>.