Kreis Offenbach

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Krieg. Er brachte die endgültige Glaubensspaltung,
Ausplünderung, strichweise Ausrottung
und völlige Verarmung der Bevölkerung. Viele
Dörfer blieben nach ihrer Zerstörung zunächst
unbewohnt. So gehen die Denkmalpfleger
heute davon aus, dass die im Kreis vorhan -
denen Fachwerkhäuser fast ausnahmslos nach
dem Dreißigjährigen Krieg entstanden. Lediglich
in Dreieichenhain, Mühlheim und Seligenstadt
sind repräsentative, teils dreigeschossige,
reich verzierte Fachwerkbauten des 15. bis 17.
Jahrhunderts erhalten.
Götzenhain Steinbrüche sowie in Langen,
Sprendlingen und Hainhausen Ziegeleien.
Bedeutung hatten auch die Zulieferer für die
Lederwarenbranche in Offenbach, die Korb-,
Stuhl- und Mattenflechterei in Hausen, Oberts -
hausen und in den Rodgauorten sowie die
Fischerei, Zigarrenherstellung und Torfgewinnung
in den Mainorten. Trotzdem konnten
zahlreiche Familien sich nicht ausreichend
ernähren und wanderten in ihrer Verzweiflung
Mitte des 19. Jahrhunderts nach Übersee, vor
allem nach Amerika aus.
Schloss Heusenstamm wurde im Stil
der Renaissance erbaut.
Die Menschen in den Dörfern lebten von da an
meist in kärglichen Verhältnissen. Da die Landwirtschaft
keine ausreichende Lebensgrundlage
bieten konnte, entwickelte sich zwischen
1700 und 1750 eine neue Existenzgrundlage
durch Heimindustrien. In Dreieich entstanden
Webereien, in Neu-Isenburg Strumpfwirkereien,
Filzhersteller, Wäschereien und Möbelschreinereien,
bei Langen, Dreieichenhain und
Ende des 19. Jahrhunderts setzte die Indus -
triali sierung in einigen Gemeinden ein, die
nach dem Zweiten Weltkrieg zum Teil zu
bedeutenden Industriestandorten geworden
sind. Trotzdem suchte ein Teil der Bevölkerung
damals wie heute Arbeit in Frankfurt oder in
der Kreisstadt Offenbach. Sie war die Industriestadt
im Großherzogtum Hessen mit etlichen
größeren Betrieben. Zu Fuß wanderten die