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Kreis Offenbach

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Industriekultur mit allen Sinnen erleben<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong> hat einige Schmuckstücke zu bieten:<br />

Edelsteine, Zeppeline und Schoko-Küsse<br />

Achim Ritz<br />

Wer sich mit Industriekultur beschäftigt, hat<br />

meist Bilder von ausgedienten Zechen mit<br />

Fördertürmen im Ruhrgebiet vor Augen oder<br />

denkt an historische Backsteingebäude mit<br />

alten Maschinen, in denen Webstühle Fäden<br />

ziehen und Traktoren tuckern. Große Bauwerke<br />

oder monumentale Arbeitsgeräte, die<br />

wie ein Denkmal in der Landschaft stehen,<br />

finden sich im <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong> kaum. Der <strong>Kreis</strong><br />

war keine typische Industrieregion. Dafür<br />

prägten aber Handel und Gewerbe den <strong>Kreis</strong>.<br />

Noch heute gibt es in den 13 zum <strong>Kreis</strong> ge -<br />

hörenden Kommunen gut erhaltene Relikte<br />

technischer Errungenschaften aus vergan -<br />

genen Jahrhunderten.<br />

Die Industriegeschichte im <strong>Kreis</strong> <strong>Offenbach</strong> ist<br />

wechselvoll. Dank des Engagements von<br />

Mitarbeitern der örtlichen Geschichts- und<br />

Heimatvereine ist sie in Museen erlebbar. Es<br />

gibt in den Städten und Gemeinden rund<br />

20 Einrichtungen mit viel Geschichte und<br />

vielen Geschichten. Ehrenamtliche Kräfte<br />

haben den Alltag des produzierenden Gewerbes<br />

von einst aufgearbeitet. Auf Infotafeln und<br />

Bildern berichten sie über die Glanzzeiten in<br />

den Produktionsstätten aber auch über die sozialen<br />

und wirtschaftlichen Auswirkungen, die<br />

das Zusammenbrechen einiger Branchen für<br />

die Menschen hatte.<br />

Die alten Fabriken bewahren ein schlummerndes<br />

Potenzial der Industriegeschichte, das sich<br />

im Zusammenspiel von gesellschaftlichem<br />

Wandel und technischer Innovation rasant<br />

entwickelt hat. Vieles ist in den Geschichts -<br />

büchern der Schulkinder so nicht zu finden;<br />

deshalb fungieren die alten Produktionsstätten<br />

und Museen auch als außerschulische Lernorte,<br />

an denen die Geschichte der Arbeiter -<br />

bewegung und Industrialisierung verdeutlicht<br />

wird.<br />

Durch eine Handvoll Kommunen im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Offenbach</strong> führt der Abschnitt „Hessischer<br />

Oberer Main“ der Route der Industriekultur. An<br />

den Stationen auf diesem Weg erfahren Be -<br />

sucher mehr über den Basaltabbau in Dietesheim,<br />

den Kiesabbau in Mainhausen, die<br />

Schleuse bei Mühlheim am Main oder über die<br />

Wassertürme in Mühlheim, Jügesheim und<br />

Seligenstadt. In Mühlheim ist über einen alten<br />

Ort der Industriekultur inzwischen Gras<br />

gewachsen: In den Dietesheimer Steinbrüchen<br />

wurden bis 1982 rund 15 Millionen Tonnen<br />

Gestein gefördert. Nach der Flutung des rund<br />

Industriegeschichte an einem<br />

historischen Arbeitsplatz eines<br />

Diamantschleifers hautnah erleben

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