Kreis Offenbach

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In der Pause dann der lebendige, rege
Austausch. Wie kommt meine Arbeit bei den
Zuschauern an? Egal, ob gut oder schlecht. Sie
reden darüber, diskutieren, loben, kritisieren,
kommunizieren miteinander. Am Ende der
Applaus. Immer anders, das ist auch gut so,
denn jede Vorstellung ist ja auch immer anders.
Und die Zuschauer gehen nach Hause und
nehmen mich ein Stück weit mit. Theater -
momente teilen . . .
Ich arbeite mit der Vergänglichkeit. Ich schaffe
nichts Bleibendes. Theater ist Begegnung für
einen Moment. Und nach jeder Vorstellung
nehme ich immer wieder Abschied und lasse
los. Das ist traurig und schön zugleich, weil es
auch wieder Platz schafft für Neues. Für das
nächste Projekt, die nächste Theatergruppe,
die nächste Möglichkeit, mich auszutoben. Der
nächste neue Ort, der meine Bühne werden
darf.
Ich genieße natürlich auch das kulturelle
Angebot unmittelbar in meiner Umgebung.
Es ist vielfältig und so wunderbar unkompliziert
zu erreichen. Manchmal gehe ich einfach
um die Ecke und höre hochklassigen Jazz. Oder
ich fahre zu einer der vielen Kunstausstel -
lungen und finde garantiert immer einen Parkplatz.
Bei aller Schöngeistigkeit! Mir ist bewusst,
dass viele Menschen heutzutage zunehmend
größere Sorgen und Nöte haben. Es sind keine
leichten Zeiten, in denen wir leben. Ich bezweifle,
dass das Leben überhaupt leicht ist.
Sein soll. Je war. Trotzdem sollten wir ver -
suchen, das Gute und Schöne wahrzunehmen,
zu sehen, zu fühlen, zu riechen, zu genießen
und miteinander zu teilen. Ich habe das große
Glück, in einer Einheit zu leben und zu
arbeiten. Mein Beruf ist meine Berufung. Ich
bin sehr frei und selbstbestimmt in dem, was
Theater ist Begegnung für einen
Moment – flüchtig aber berührend:
Szene aus „Ein Sommernachtstraum“
von William Shakespeare