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Kreis Offenbach

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Ein <strong>Kreis</strong> mit Zukunft<br />

Paul Ehrlich – ein Nobelpreisträger als<br />

Namensgeber und erster Direktor<br />

Der Namensgeber und Gründungsdirektor des<br />

Instituts, Paul Ehrlich (1854–1915), erhielt<br />

1908 für seine Arbeiten auf dem Gebiet der<br />

Immunologie den Nobelpreis für Medizin. Mit<br />

seiner Seitenkettentheorie erklärte Paul Ehrlich<br />

das grundsätzliche Prinzip der Immunabwehr. Er<br />

begründete die Laborprüfung von Seren auf<br />

Qualität und Wirksamkeit.<br />

Menschen das Virus zwar erkennt, aber nicht<br />

eliminiert? Die Forschung des Paul-Ehrlich-<br />

Instituts hat zum Beispiel zur Identifizierung<br />

eines zellulären Faktors menschlicher Zellen<br />

geführt, der für die Vermehrung von HIV-1<br />

unverzichtbar ist. Offenbar kommt ihm eine<br />

Schlüsselrolle bei der Hemmung des ange -<br />

borenen Immunsystems gegenüber HIV-1 zu.<br />

Dies liefert Ansätze zu neuen Behandlungs -<br />

strategien.<br />

Arzneimittelregulation<br />

Auf europäischer Ebene wird die Nutzen-<br />

Risiko-Bewertung vieler Impfstoffe und bio -<br />

medizinischer Arzneimittel von Experten des<br />

Paul-Ehrlich-Instituts und anderer nationaler<br />

Arzneimittelbehörden gemeinsam in Ausschüssen<br />

der Europäischen Arzneimittelagentur<br />

EMA vorgenommen, auf nationaler Ebene<br />

ist dies die Aufgabe des Paul-Ehrlich-Instituts.<br />

Auf Basis der Bewertung erfolgt dann gege -<br />

benenfalls eine Zulassung.<br />

Im Rahmen nationaler und internationaler<br />

Kooperationen arbeiten Wissenschaftler des<br />

Paul-Ehrlich-Instituts zusammen mit anderen<br />

europäischen Experten an Leitlinien und beraten<br />

die Politik zu Gesetzen. So wird das regu -<br />

latorische Umfeld für Impfstoffe und bio -<br />

medizinische Arzneimittel in Europa aktiv<br />

mitgestaltet.<br />

Mit ihm als Direktor wurde 1896 das „Institut für<br />

Serumforschung und Serumprüfung“ gegründet,<br />

das heute als Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinstitut<br />

für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel,<br />

für Arzneimittelregulation und Forschung<br />

weltweit bekannt ist.<br />

Die staatliche Chargenprüfung, die wissenschaftliche<br />

Beratung/Scientific Advice, Inspektionen<br />

und der große Bereich der Arzneimittelsicherheit<br />

gehören zu den weiteren Aufgaben<br />

des Instituts. Das Paul-Ehrlich-Institut mit<br />

seinen rund 800 Mitarbeiterinnen und Mit -<br />

arbeitern hat zudem Beratungsfunktionen im<br />

nationalen (Bundesregierung, Länder) und<br />

internationalen Umfeld (Weltgesundheits-<br />

organisation, Europäische Arzneimittelagentur,<br />

Europäische Kommission, Europarat und<br />

andere).<br />

Biomedizinische Arzneimittel für den Menschen<br />

umfassen Impfstoffe, Antikörper ent -<br />

haltende und biotechnologische Arzneimittel,<br />

Allergene für Therapie und Diagnostik, Blut<br />

und Blutprodukte, Gewebezubereitungen<br />

sowie Arzneimittel für neuartige Therapien,<br />

nämlich Gen-, Zelltherapeutika und Tissue<br />

Engineering-Arzneimittel. Zudem betreut das<br />

Paul-Ehrlich-Institut auch Impfstoffe und<br />

Seren für Tiere regulatorisch.

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