11.01.2017 Aufrufe

Jahrbuch Global Compact Deutschland 2016: Migration und Flucht im Fokus

Über 65 Millionen Menschen sind derzeit weltweit auf der Flucht. Hinzu kommen weitere hunderte Millionen, die aus Armut Heim und Familien verlassen müssen. "Das ist eine globale Frage, auf die wir auch globale Antworten finden müssen", schreibt Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier im Grußwort zum neuen Jahrbuch Global Compact Deutschland. Die aktuelle Ausgabe beleuchtet, welche gemeinsamen Anstrengungen hierzulande im vergangenen Jahr von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in der Flüchtlingshilfe unternommen wurden. Gleichzeitig geht es den Motiven und Ursachen von Flucht und Migration in Zeiten der Globalisierung auf den Grund. Weitere zentrale Fragen, denen die Autoren der aktuellen Ausgabe aus verschiedenen Blickwinkeln nachgehen, sind: Welche Rolle spielen künftig die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) bei der Bewältigung dieser globalen Herausforderungen? Und welche Hebel und Mittel besitzen der UN Global Compact und seine nationalen Netzwerke, um Unternehmen bei deren Implementierung und Umsetzung zu unterstützen?

Über 65 Millionen Menschen sind derzeit weltweit auf der Flucht. Hinzu kommen weitere hunderte Millionen, die aus Armut Heim und Familien verlassen müssen. "Das ist eine globale Frage, auf die wir auch globale Antworten finden müssen", schreibt Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier im Grußwort zum neuen Jahrbuch Global Compact Deutschland. Die aktuelle Ausgabe beleuchtet, welche gemeinsamen Anstrengungen hierzulande im vergangenen Jahr von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in der Flüchtlingshilfe unternommen wurden. Gleichzeitig geht es den Motiven und Ursachen von Flucht und Migration in Zeiten der Globalisierung auf den Grund. Weitere zentrale Fragen, denen die Autoren der aktuellen Ausgabe aus verschiedenen Blickwinkeln nachgehen, sind: Welche Rolle spielen künftig die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) bei der Bewältigung dieser globalen Herausforderungen? Und welche Hebel und Mittel besitzen der UN Global Compact und seine nationalen Netzwerke, um Unternehmen bei deren Implementierung und Umsetzung zu unterstützen?

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MIGRATION<br />

Im Jahr <strong>2016</strong> sind 65 Millionen Menschen auf der <strong>Flucht</strong> − so viele waren es zuletzt während<br />

des 2. Weltkrieges. Nur die wenigsten von ihnen kommen nach Europa: Zwei Drittel der Geflüchteten<br />

bleiben <strong>im</strong> eigenen Land, viele andere zieht es in angrenzende Staaten. So leben insgesamt<br />

86 Prozent der Flüchtlinge in Entwicklungsländern, während die sechs größten Volkswirtschaften<br />

weniger als neun Prozent aufgenommen haben. Was die Geflüchteten kurzfristig brauchen,<br />

sind Nahrung <strong>und</strong> Schutz vor Witterung. Mittelfristig gilt es, die notwendige Infrastruktur aufzubauen<br />

<strong>und</strong> Bildungs- sowie Verdienstmöglichkeiten zu schaffen. Langfristig benötigen die<br />

Flüchtlinge eine Perspektive <strong>und</strong> nachhaltige Entwicklung.<br />

Von der Entwicklungszusammenarbeit zum<br />

ganzheitlichen Governance-Ansatz<br />

Die zunehmenden globalen Herausforderungen betreffen<br />

auch das Entwicklungsressort, dessen Bedeutung innerhalb<br />

der Gesellschaft durch die weltweite Flüchtlingskrise zugenommen<br />

hat. Zur <strong>Flucht</strong>ursachenbekämpfung werden daher<br />

erhebliche zusätzliche finanzielle Mittel bereitgestellt. Mit<br />

dem Regierungsentwurf für 2017 haben sich die Ausgaben<br />

in den Politikbereichen Entwicklungszusammenarbeit <strong>und</strong><br />

Auswärtiges seit Beginn der Legislaturperiode 2013 um mehr<br />

als 30 Prozent auf 13 Milliarden Euro erhöht.<br />

Alleine werden diese Ressorts die Herausforderungen allerdings<br />

nicht bewältigen können. So herrscht, verstärkt durch die<br />

Verabschiedung der Agenda 2030, in der klassischen, ODAfinanzierten<br />

Entwicklungszusammenarbeit seit längerem<br />

eine gewisse Orientierungslosigkeit. Neben den klassischen<br />

Anfang Mai präsentierte der Generalsekretär der<br />

Vereinten Nationen (VN) − <strong>und</strong> diesjährige Gewinner<br />

des deutschen Nachhaltigkeitspreises − Ban Ki-moon<br />

einen viel beachteten Bericht zur Lage der Migranten<br />

<strong>und</strong> Flüchtlinge weltweit („In Safety and dignity“)<br />

Nord-Süd-Beziehungen wurden etwa Süd-Süd <strong>und</strong> / oder trilaterale<br />

Partnerschaften <strong>im</strong>mer wichtiger. Viele ehemalige<br />

Entwicklungsländer treten mittlerweile selber als Geber auf.<br />

Durch die zunehmende Komplexität der Herausforderungen<br />

verliert die Entwicklungspolitik ihre Exklusivität für <strong>im</strong><br />

Ausland unterstützte Entwicklungsprozesse. Eine kohärente<br />

Vorgehensweise wird damit erschwert, bleibt aber mehr als<br />

zuvor notwendig. >><br />

globalcompact <strong>Deutschland</strong> <strong>2016</strong><br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!