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stahlmarkt 6.2016 (Juni)

Aus dem Inhalt: Steel International / Österreich / Schweiz / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Entgraten, Anarbeitung / Edelstahl

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Entgraten, Anarbeitung K 49<br />

Während des Schleppfinishens werden die<br />

Teile gleichmäßig und allseitig von den<br />

Schleifkörpern umströmt. Dadurch erfolgt<br />

eine effektive und doch schonende Entgratung,<br />

selbst bei geometrisch komplexen<br />

Werkzeugkörpern. Die pneumatische Werkstückfixierung<br />

an der Arbeitsspindel wird<br />

dabei kontinuierlich durch einen Initiator<br />

überwacht. Sollte sich ein Teil lösen und he -<br />

runterfallen, stoppt der Prozess automatisch<br />

wodurch eine Beschädigung der Werkstücke<br />

vermieden wird.<br />

Nach der festgelegten Behandlungsdauer<br />

entnimmt der Roboter den Werkzeugkörper<br />

und führt ihn – abhängig vom Programm –<br />

der am Schleppfinisher befindlichen Reinigungsstation<br />

zu. Hier werden mittels Wasser-Compound-Luft-Gemisch<br />

anhaftende<br />

Schleifkörper entfernt (Bild 5). Einen Beitrag<br />

zur hohen Prozesssicherheit leistet auch die<br />

integrierte Unterkornaussiebung. Zu klein<br />

gewordene Schleifkörper werden dadurch<br />

kontinuierlich aus dem Prozess genommen.<br />

Die Nachdosierung erfolgt manuell.<br />

»Wir arbeiten mit dem Schleppfinishsystem<br />

von Rösler nun seit Mai 2015 in Serie<br />

und die Ergebnisse sind vielversprechend«,<br />

stellt David Boehnke abschließend fest.<br />

Elektrochemisches und chemisches<br />

Entgraten von Oberflächen<br />

Auf elektrochemisches und chemisches Entgraten<br />

von Oberflächen setzt beispielsweise<br />

die Poligrat GmbH aus München. Dabei wird<br />

das zu bearbeitende Werkstück in ein Wirkbad<br />

getaucht und unter Einwirkung eines<br />

speziellen Elektrolyten wird dann elektrochemisch<br />

(anodisch) oder chemisch Werkstoff<br />

von der Oberfläche abgetragen. »Die<br />

Verfahren sind geeignet zur Fein- und<br />

Feinst entgratung, das heißt zur Entfernung<br />

von Graten bis zu einer Größe von maximal<br />

0,5 mm. Gratform und -dicke sind dabei von<br />

erheblicher Bedeutung. Entgratet werden<br />

nicht nur Kanten und Ecken, sondern auch<br />

Flächen. Das Ergebnis sind dann partikelfreie<br />

beziehungsweise partikelarme Oberflächen<br />

mit einer hohen Reinheit«, beschreibt<br />

Poligrat-Geschäftsführer Siegfried Pießlinger-Schweiger<br />

die Anwendungsbereiche<br />

.<br />

Bearbeitet wird jeweils die gesamte be -<br />

aufschlagte Oberfläche, wobei der Abtrag<br />

an Ecken und Kanten deutlich erhöht ist. Die<br />

Verfahren werden für das Entgraten, Polieren,<br />

Glätten und zur Verbesserung funktioneller<br />

Eigenschaften eingesetzt. So wird<br />

neben der Entgratung eine Verbesserung<br />

der Oberflächenqualität hinsichtlich Reinheit,<br />

Lebensdauer, Korrosionsbeständigkeit,<br />

Reibung oder Verschleiß erzielt. Sonderanwendungen<br />

der Verfahren werden außerdem<br />

für Werkstoffprüfung (Risskontrolle)<br />

und das Schärfen von Schneidkanten ge -<br />

nutzt.<br />

Die Bearbeitung der Oberflächen erfolgt<br />

meist durch Tauchen oder Durchpumpen.<br />

Das Teilespektrum reicht dabei über die<br />

gesamte Palette von Massenkleinteilen bis<br />

hin zu Großkomponenten. Die Werkstoffpalette<br />

für die Anwendung umfasst Edelstahl,<br />

Stahl, Nickellegierungen, Kupferlegierungen,<br />

Aluminium, Titan und Zirkon.<br />

»Elektrochemische und chemische Entgratverfahren<br />

können weitgehend unabhängig<br />

von Form und Größe der Teile sowie<br />

der Härte des Werkstoffs eingesetzt werden.<br />

Die Bearbeitung erfolgt ohne mechanische,<br />

thermische oder chemische Belastung, weshalb<br />

auch sehr empfindliche Bauteile erfolgreich<br />

zu bearbeiten sind. Die Verfahren sind<br />

industriell erprobt, stabil und innerhalb<br />

enger Grenzen reproduzierbar, was letztendlich<br />

auch die Einhaltung enger Toleranzen<br />

erlaubt«, benennt Pießlinger-Schweiger<br />

die Vorteile dieses Verfahrens.<br />

Entgratsysteme für Rohre, Profile,<br />

Stäbe und Bleche aus Metall<br />

Entgrat- und Sägelösungen, die sich für den<br />

Einsatz in kleineren bis mittleren Betrieben<br />

eignen, bietet die RSA cutting Systems<br />

GmbH aus Schwerte. Viele dieser Systeme<br />

lassen sich auch durch eine entsprechende<br />

Verkettung automatisieren und können so<br />

mit den sich verändernden Kundenanforderungen<br />

mitwachsen.<br />

So eignet sich beispielsweise die Entgratmaschine<br />

Turnamat für das wirtschaftliche<br />

Entgraten von gebogenen Rohren, komplexen<br />

Profilen und Werkstücken mit hohem<br />

Gewicht und / oder starken Graten (Bild 7).<br />

Dabei werden Innen- und Außenkanten<br />

gleichzeitig bearbeitet. Ein manuelles Drehen<br />

der Werkzeuge ist dazu nicht erforderlich.<br />

Der Wechsel des Hochleistungs-Bürstwerkzeuges<br />

ist laut RSA in weniger als 2 min<br />

erledigt. Die Radialbürste rotiert nicht nur<br />

selbst, sondern zusätzlich auch die gesamte<br />

Antriebseinheit. Auf diese Weise werden die<br />

Bild 6. Bearbeitungsbeispiel: Ein unbearbeitetes Filterblech (links) und ein von Poligrat<br />

elektropoliertes<br />

(Foto: Poligrat)<br />

Bild 7. Die Entgratmaschine SCD-90 der<br />

Bewo Cutting Systems B.V. verfügt über<br />

Bürsten mit einer Entgratlänge von 600 mm.<br />

(Foto: Bewo Cutting Systems B.V.)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>

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