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stahlmarkt 6.2016 (Juni)

Aus dem Inhalt: Steel International / Österreich / Schweiz / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Entgraten, Anarbeitung / Edelstahl

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54 K Edelstahl<br />

ten Nickelgehalt die Werkstoffe 1.4062,<br />

1.4162, 1.4362 und 1.4662 zunehmend<br />

Verwendung.<br />

Einflussgrößen<br />

Die Korrosionsbeständigkeit der nichtrostenden<br />

Stähle wird neben dem Gehalt an<br />

Legierungselementen vor allem auch durch<br />

den Oberflächenzustand der Werkstoffe<br />

bestimmt. Die höchste Korrosionsbeständigkeit<br />

zeigen Oberflächen, die frei von Fremdstoffen<br />

und Anlauffarben sind und gleichzeitig<br />

eine geringe Oberflächenrauheit aufweisen.<br />

Störungen der Passivschichtausbildung<br />

führen zu verminderter Korrosionsbeständigkeit<br />

mit den für nichtrostende Stähle<br />

typischen örtlichen Korrosionserscheinungen.<br />

Die höchste Korrosionsbeständigkeit<br />

wird an gebeizten oder elektropolierten<br />

Oberflächen festgestellt. Beide Vorgänge<br />

führen praktisch zu einer Einebnung der<br />

Oberflächen und zu einem signifikanten<br />

Abbau energetisch bevorzugter Bereiche,<br />

von denen eine Metallauflösung ausgeht.<br />

Untersuchungen der Bundesanstalt für<br />

Materialforschung und -prüfung zum Einfluss<br />

der Rauheit auf das Korrosionsverhalten<br />

nichtrostender Stähle haben nachgewiesen,<br />

dass mit Werten für die Mittenrauheit<br />

R a<br />

von weniger als 0,5 μm die Korrosionsbeständigkeit<br />

signifikant erhöht ist. Kaltgewalzte<br />

Oberflächen haben mittlere Rauigkeitswerte<br />

um 0,1 μm. Neben dem Rauheitswert<br />

R a<br />

hat auch die mikroskopische<br />

Topographie der Oberflächen einen wesentlichen<br />

Einfluss auf das Korrosionsverhalten<br />

nichtrostender Stähle.<br />

Auch für nichtrostende Stähle sind einige<br />

konstruktive Gegebenheiten zu beachten,<br />

um das Risiko von Korrosionserscheinungen<br />

(Foto: Claude O‘Sughrue)<br />

Der<br />

nichtrostende<br />

Stahl 1.4404 mit<br />

polierter<br />

Oberfläche<br />

widersteht den<br />

Abgasen des<br />

Verkehrs ebenso<br />

wie der Seeluft<br />

des nahen<br />

Mittelmeeres.<br />

zu vermeiden. In besonders korrosionsgefährdeten<br />

Bereichen wie Schwimmhallen<br />

oder Straßentunneln können oft nicht oder<br />

nur schwer zu reinigende Oberflächen, Spalte<br />

oder problematische Abluftführungen<br />

auftreten, die korrosiv wirkende Ablagerungen<br />

begünstigen. Konstruktiv ist daher zu<br />

berücksichtigen, dass Edelstahloberflächen<br />

von korrosionsfördernden Ablagerungen<br />

freigehalten werden, indem sie für eine Reinigung<br />

zugänglich sind. Spalte, wie sie beispielsweise<br />

unter überlappenden Klemmund<br />

Steckverbindungen entstehen, sind zu<br />

vermeiden, da diese potenzielle Angriffspunkte<br />

für Spaltkorrosion bilden können.<br />

Aber auch schon bei der Verarbeitung<br />

nichtrostender Stähle können Abweichungen<br />

vom gewünschten passiven Idealzustand<br />

der Edelstahloberfläche entstehen.<br />

Insbesondere bei der schweißtechnischen<br />

Verarbeitung kann der Gefügezustand durch<br />

Ausscheidungen oder Seigerungen und der<br />

Oberflächenzustand durch Bildung von oxidischen<br />

Deckschichten (Anlauffarben) beeinträchtigt<br />

werden. Die Nachbearbeitung mit<br />

falschen Werkzeugen oder eine sehr grobe<br />

mechanische Bearbeitung der Schweißnahtbereiche<br />

kann ebenso zu unerwünschten<br />

Veränderungen führen wie eine Beizbehandlung,<br />

bei der die gründliche Nachreinigung<br />

bzw. Neutralisation unterbleibt.<br />

In jedem Fall empfiehlt sich bei atmosphärischer<br />

Anwendung eine definierte Grundreinigung<br />

nach Abschluss der Montagearbeiten<br />

durchzuführen. Aus dem Grundverständnis<br />

der Passivität und aus langjährigen<br />

Erfahrungswerten tut hierzu warmes Wasser<br />

mit etwas Spülmittel einen guten Dienst.<br />

Zur Unterhaltsreinigung bei Außenanwendungen<br />

reicht meist die reinigende Wirkung<br />

des Regens aus, um Ablagerungen zu<br />

entfernen. Zur Sicherstellung des optischen<br />

Erscheinungsbildes unter Freibewitterung ist<br />

zusätzlich eine jährliche bis halbjährliche<br />

Unterhaltsreinigung durchzuführen Aber<br />

auch hier können sich in Abhängigkeit von<br />

der konkreten Belastungssituation, der ge -<br />

wählten Oberflächenausführung und den<br />

optischen Ansprüchen andere Intervalle<br />

ergeben. Flächen, die im Freien nicht vom<br />

Regen direkt erreicht werden, müssen zum<br />

Erhalt des erwarteten optischen Erscheinungsbildes,<br />

wie die Oberflächen anderer<br />

Bauteile auch, einer regelmäßigen Reinigung<br />

unterzogen werden.<br />

K<br />

« KONTAKT<br />

Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei<br />

Sohnstraße 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 6707-835<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>

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