stahlmarkt 6.2016 (Juni)
Aus dem Inhalt: Steel International / Österreich / Schweiz / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Entgraten, Anarbeitung / Edelstahl
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Edelstahl K 53<br />
Werkstoffauswahl<br />
Die nichtrostenden Stähle bilden je nach<br />
Kombination der Legierungselemente un -<br />
terschiedliche Gefügestrukturen aus. Für den<br />
Einsatz unter atmosphärischer Korrosionsbelastung<br />
spielen die nichtrostenden martensitischen<br />
Stähle nahezu keine Rolle. Stähle<br />
mit diesem Gefüge erzielen nach entsprechender<br />
Wärmebehandlung hohe Festigkeiten<br />
und einen hohen Verschleißwiderstand,<br />
was sie für spezielle<br />
Anwendungsfälle (Schneidwerkzeuge,<br />
Wälzlager etc.) interessant<br />
macht. Sie weisen für atmosphärische<br />
Anwendungen in der Regel<br />
jedoch keine ausreichende Kaltzähigkeit<br />
auf und haben eine<br />
hohe Empfindlichkeit bezüglich<br />
des Auftretens von Spannungsrisskorrosion<br />
be reits in Atmosphären<br />
geringer Korrosivität.<br />
Für die Anwendung unter<br />
atmosphärischen Bedingungen<br />
bisher nur wenig verbreitet sind<br />
nichtrostende Stähle mit ferritischem<br />
Gefüge. Man unterscheidet<br />
grob zwei Gruppen dieser<br />
Stähle. Die mit einem Chromgehalt<br />
von etwa 11 bis 13 %<br />
(1.4003) und die mit einem<br />
Chromgehalt von etwa 17 %<br />
(1.4016). Durch den relativ geringen<br />
Chromgehalt der 11- bis<br />
13%igen Chromstähle ist deren<br />
Anwendung unter atmosphärischen<br />
Bedingungen begrenzt. Die<br />
17%igen Chromstähle erreichen<br />
eine etwas höhere Korrosionsbeständigkeit.<br />
In den aktuellen<br />
Regelwerken werden die nichtrostenden<br />
ferritischen Stähle ausschließlich<br />
der Korrosionswiderstandsklasse<br />
I zugordnet, d. h.<br />
beispielsweise Konstruktionen in<br />
Innenräumen mit Ausnahme von<br />
Feuchträumen. Die Entwicklung<br />
und weitere Verbreitung molybdänhaltiger<br />
nichtrostender ferritischer<br />
Stähle könnte hier das Einsatzgebiet<br />
in Zukunft erweitern,<br />
sofern gleichzeitig die erforderliche<br />
Kaltzähigkeit sichergestellt<br />
werden kann.<br />
Für den Einsatz unter atmosphärischen<br />
Bedingungen werden<br />
die nichtrostenden austenitischen Stähle<br />
sehr häufig und stetig zunehmend auch<br />
die nichtrostenden austenitisch-ferritischen<br />
Stähle, sogenannte Duplexstähle, eingesetzt.<br />
Sie zeichnen sich durch eine besonders<br />
günstige Kombination von Verarbeitbarkeit,<br />
mechanischen Eigenschaften und<br />
Korrosionsbeständigkeit aus. Mit zunehmendem<br />
Legierungsgehalt, insbesondere an<br />
Chrom und Molybdän, kann die Korrosionsbeständigkeit<br />
gesteigert und den atmosphärischen<br />
Umgebungsbedingungen angepasst<br />
werden. Die bekanntesten Vertreter der<br />
nichtrostenden austenitischen Stähle sind<br />
die Werkstoffe 1.4301, 1.4307 bzw.1.4404<br />
und 1.4571. Bei den nichtrostenden austenitisch-ferritischen<br />
Stählen findet der<br />
Werkstoff 1.4462 und mit einem reduzier-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>