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Entwicklungskonzept: Verl 2020 - Stadt Verl

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PROGNOSEN UND ZIELE ENTWICKLUNGSKONZEPT VERL – FORTSCHREIBUNG <strong>2020</strong><br />

3.2. Siedlungs- und Wohnungsbaustruktur<br />

3.2.1. ALLGEMEINE SIEDLUNGSENTWICKLUNG<br />

Die im <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Verl</strong> 2010 aufgeführten Aspekte und Randbedingungen zur allgemeinen<br />

Siedlungsentwicklung sind weitgehend bestätigt und werden zum Teil durch politische<br />

Rahmenentscheidungen verstärkt:<br />

• Die Eigenheimzulage, die insbesondere junge Familien mit Kindern förderte, ist 2006 gestrichen<br />

worden.<br />

• Die Pendlerpauschale, die das Wohnen außerhalb der Ballungsräume durch Steuerentlastungen<br />

für den Weg zur Arbeitsstelle finanziell unterstützte, ist 2007 erheblich reduziert worden.<br />

• Veränderte Lebensbedingungen und Flexibilität bei der Stellensuche erfordert auch Flexibilität<br />

des Wohnstandortes. Ehemals sehr enge (emotionale) Bindungen an das bisherige<br />

Wohngebiet verlieren an Bedeutung. Neben dem bisher üblichen Hauserwerb ’fürs Leben’,<br />

werden immer öfter Immobilien ’für Lebensabschnitte’ gesucht. All dies bedingt eine höhere<br />

Fluktuation auf dem Wohnungsmarkt.<br />

• Der Wohnungsmarkt wird vermehrt von Menschen über 50 Jahre belebt, die nach der ’Kinderphase<br />

(postfamiliale Phase)’ mit veränderten Wohnwünschen und -bedürfnissen neuen<br />

Wohnraum suchen. Neben Umbaumaßnahmen am bestehenden Wohneigentum wird zunehmend<br />

der Umzug in kleinere, pflegeleichtere (Eigentums-)wohnungen beobachtet, wo<br />

Aufzug und Balkon sowie die Nähe zu Versorgungseinrichtungen den Alltag erleichtern.<br />

• Ausschlaggebend für Umzüge von über 70-Jährigen sind neben Barrierefreiheit oft zusätzliche<br />

Hilfeleistungen in der Nachbarschaft, die später zu einer häuslichen Pflege ergänzt werden<br />

können.<br />

• Auf dem Wohnungsmarkt werden von Einpersonenhaushalten i.d.R. 2-Zimmerwohnungen<br />

und von Zweipersonenhaushalten i.d.R. 3-4-Zimmerwohnungen gesucht. Damit verbunden<br />

ist ein wachsender persönlicher Wohnflächenbedarf.<br />

• Um den wachsenden Bedarf an alten- und behindertengerechten sowie barrierefreien Wohnungen<br />

zu decken, wird sich der Baumarkt zunehmend neu orientieren. Das Land NRW stellt<br />

daher im Rahmen eines Förderprogramms für Menschen mit Behinderungen unter dem Motto<br />

’Teilhabe für alle’ rund 60 Mio. € zur Schaffung barrierefreien Wohnraums zur Verfügung.<br />

Die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die allgemeine Siedlungsentwicklung<br />

sowie die damit verbundenen Potenziale und Perspektiven für die veränderten Ansprüche an<br />

die Wohnsituation sind Gegenstand zahlreicher Studien, die inzwischen auch für die Bauwirtschaft<br />

von Interesse sind. 7<br />

7<br />

Vgl. Forschungsprogramme des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, Publikationen von Bausparkassen,<br />

z.B. LBS<br />

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