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Vorkurs Informatik

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8 1 <strong>Informatik</strong><br />

Informationsverarbeitung bedeutet Abstraktion oder Modellbildung. Abstraktion wiederum hat<br />

zum Ziel, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen. Ist man beispielsweise an der Statik<br />

eines Hauses interessiert, so ist die Farbe des Verputzes nicht von Bedeutung. Diese Information<br />

kann in dem entsprechenden Modell weggelassen werden. <strong>Informatik</strong>erinnen und <strong>Informatik</strong>er<br />

müssen von den Objekten und Vorgängen der realen Welt abstrahieren und mit abstrakten Objekten<br />

umgehen. Dazu gibt es Methoden — ganz praktische, die manchmal aber auch ziemlich<br />

„mathematisch“ aussehen können. Die Informationsverarbeitung geschieht durch „Algorithmen“<br />

und „Systeme“. Dies sind zentrale Begriffe der <strong>Informatik</strong>, auf die später noch im Detail eingegangen<br />

wird.<br />

Zusammenfassung 1.1 (<strong>Informatik</strong>):<br />

• Definition 1: <strong>Informatik</strong> ist die Wissenschaft von der systematischen Verarbeitung<br />

von Information, besonders der automatischen, mit Hilfe von Computern.<br />

• Definition 2: <strong>Informatik</strong> ist die Wissenschaft, Technik und Anwendung der maschinellen<br />

Verarbeitung und Übermittlung von Information.<br />

1.2 Teilgebiete der <strong>Informatik</strong><br />

Die <strong>Informatik</strong> gliedert sich in eine Reihe von Teilgebieten, von denen einige in der Abbildung<br />

1.1 aufgeführt werden. Dies beginnt mit der technischen <strong>Informatik</strong>, die quasi die maschinelle<br />

oder hardwaremäßige Grundlage der <strong>Informatik</strong> repräsentiert. Ebenso ist der technischen <strong>Informatik</strong><br />

der erste Begriff der nächsten Stufe, die Rechnerarchitektur, zuzuordnen. Die Rechnerarchitektur<br />

befasst sich mit dem Aufbau von Rechnern, und Möglichkeiten, dies in angemessener<br />

Weise zu tun. Ebenfalls noch hardwarenah sind die Rechnernetze, die durch die Verknüpfung<br />

von Computern ein ausgedehntes komplexes System realisieren. Dazwischen steht der Begriff<br />

des Betriebssystems. Aufgabe von Betriebssystemen ist es, die Hardware und die Software den<br />

Benutzenden zugänglich zu machen. Betriebssysteme verwalten die Hardware und die Software<br />

eines Rechnersystems.<br />

Ein wesentlicher Ansatz der heutigen Programmierung von Rechnern ist die Verwendung von<br />

Programmiersprachen. Hier ergibt sich nun ein Problem. Die Rechner-Hardware versteht zwar<br />

eine spezielle Sprache, diese Sprache ist jedoch nicht optimal dazu geeignet, größere Software-<br />

Systeme direkt zu realisieren. Vielmehr wurden sogenannte höhere Programmiersprachen entwickelt,<br />

die für menschliche Programmierende oder Software-Entwickelnde komfortabler und<br />

weniger fehleranfällig sind. Diese Vorgehensweise erfordert eine Übersetzung dieser, höheren<br />

Programmiersprache in die „Maschinensprache“ des Rechners, die der Rechner versteht. Eine<br />

derartige Übersetzung wird von sogenannten Compilern geleistet. Das Teilgebiet der <strong>Informatik</strong>,<br />

das sich mit Compilern befasst, wird Compilerbau genannt. Compiler sind Teil umfassenderer<br />

Programmiersysteme zur Unterstützung der Software-Konstruktion und der Fehlersuche.<br />

Programmiersysteme und Compiler sind auf der nächsten Stufe der Abbildung 1.1 angesiedelt.<br />

Sie umfasst Software-Komponenten, denen in heutigen Rechneranwendungen eine zentrale Rolle<br />

zukommt. Eine solche Komponente sind auch die Informationssysteme. Wie wir bereits wissen,

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