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Vorkurs Informatik

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18.3 Sprachtypen nach Chomsky 289<br />

Typ 0: Allgemeine Sprachen<br />

Typ 1: Kontextsensitive Sprachen<br />

Typ 2: Kontextfreie Sprachen<br />

Typ 3: Reguläre Sprachen<br />

Abbildung 18.3: Klassifikation von Chomsky-Typ-i-Sprachen<br />

Aufgabe 18.2:<br />

Beschreiben Sie die Worte der Sprache, die durch die Grammatik G =(N,T,P,S) mit N = {X,Y}, T =<br />

{a,b}, P = {S → XY,X → aX,Y → Yb,X → b,Y → a} erzeugt wird.-40<br />

Aufgabe 18.3:<br />

Geben Sie eine Grammatik für die Sprache L = {c,acb,aacbb,aaacbbb,...} an.<br />

18.3 Sprachtypen nach Chomsky<br />

Die Definition einer Grammatik aus dem vorigen Kapitel ist sehr allgemein. In der Praxis zeigt<br />

es sich, dass es häufig genügt, sich auf Grammatiken zu beschränken, deren Produktionsregeln<br />

ein spezielles Aussehen haben. Eine bekannte Klassifikation von Grammatiken oder Sprachtypen,<br />

die sich am Aufbau von Grammatikregeln orientiert, ist die von Chomsky 1 . Danach<br />

werden vier Haupttypen von Sprachen unterschieden, siehe Abbildung 18.3. Diese werden üblicherweise<br />

von 0 bis 3 durchnummeriert. Typ 0 umfasst die Sprachen, deren Grammatik keine<br />

Einschränkung aufweist. Typ 1 umfasst die sogenannten kontextsensitiven Sprachen,Typ2die<br />

kontextfreien Sprachen und Typ 3 die regulären Sprachen. Die regulären Sprachen stellen<br />

die stärkste Einschränkung dar. Beispielsweise ist die Sprache, deren Worte aus einer endlichen<br />

Anzahl des Zeichens b entsteht, regulär. Die Sprache der arithmetischen Ausdrücke, die wir im<br />

vorigen Kapitel kennen gelernt haben, ist kontextfrei.<br />

Wie schon gesagt, unterliegen die Grammatikregeln bei einer Chomsky-Typ-0-Grammatik keiner<br />

Restriktion. Bei den Chomsky-Typ-1-Grammatiken darf das Wort auf der linken Seite einer<br />

Regel nicht länger als das Wort auf der rechten Seite sein. Das bedeutet, dass bei Anwendung<br />

einer Regel das schon abgeleitete Wort nie kürzer werden kann. Diese Eigenschaft erlaubt es, für<br />

ein gegebenes Wort durch einen Algorithmus herauszufinden, ob das Wort zu einer gegebenen<br />

Sprache gehört. Dies kann auf etwas ineffiziente Weise dadurch erzielt werden, dass alle Worte<br />

der Länge des vorgegebenen Wortes abgeleitet werden. Dadurch, dass die Worte nie kürzer<br />

werden, sind nach endlich vielen Schritten alle möglichen Worte aufgezählt. Es kann bewiesen<br />

1 Avram Noam Chomsky, geb. 1928 in den USA, Sprachwissenschaftler, Professor für Linguistik am Massachusetts<br />

Institute of Technology.

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