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Vorkurs Informatik

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280 17 Schaltungen<br />

b alt<br />

a<br />

nand<br />

b neu<br />

b<br />

Zustand a b alt b neu<br />

0 0 0 1 instabil, → 1<br />

1 0 1 1 stabil, → 1, b = 1<br />

2 1 0 1 instabil, → 3<br />

3 1 1 0 instabil, → 2<br />

Ergebnis:<br />

Eingabe a = 0: Ausgabe b = 1<br />

Eingabe a = 1: Ausgabe b schwingt zwischen 0 und 1<br />

Abbildung 17.12: Beispiel für eine instabile Schaltung<br />

der Wert 0 gespeichert, nämlich im Zustand 2, geht das RS-Flipflop in Zustand 3 über, sodass<br />

nun der Wert 1 gespeichert ist.<br />

Entsprechendes gilt für Zustand 4 und Zustand 5. Zustand 5 ist instabil, weil Q alt und Q neu sich<br />

unterscheiden. Jedoch wird Zustand 5 in Zustand 4 überführt. Zustand 4 ist ein stabiler Zustand.<br />

Die beiden Zeilen realisieren das Zurücksetzen beziehungsweise Einspeichern des Wertes 0 in<br />

das RS-Flipflop.<br />

Zustand 6 ist wiederum ein stabiler Zustand, wohingegen Zustand 7 instabil ist, jedoch zum<br />

Zustand 6 führt. In beiden Zuständen ist die Eingabebelegung R = 1 und S = 1. Diese Belegung<br />

wird beim RS-Flipflop nicht genutzt.<br />

Beim RS-Flipflop führen instabile Zustände in jedem Fall zu einem stabilen Zustand. Die in<br />

Abbildung 17.12 dargestellte Schaltung zeigt, dass das nicht der Fall sein muss. Diese Schaltung<br />

besteht aus einem nand-Gatter, dessen Ausgang an einen der Eingänge zurückgeführt wird. Wir<br />

analysieren diese Schaltung wiederum durch Aufschneiden der Rückführung. Dadurch ergibt<br />

sich eine Eingabeleitung b alt und eine Ausgabeleitung b neu , die mit b übereinstimmt. Aufgrund<br />

der zwei Eingänge besteht die Tabelle aus vier Zeilen, denen die Zustände 0 bis 3 zugeordnet<br />

werden. Zustand 0 ist ein instabiler Zustand, da b alt ungleich b neu ist. Er bewirkt beim Schließen<br />

der Rückkoppelung, dass b alt auf 1 gesetzt wird. Da der Ausgang dann laut Zeile 1 auch 1 ist,<br />

ist hier wiederum ein stabiler Zustand erreicht. Das bedeutet, dass beim Anlegen von a = 0<br />

am Ausgang stets eine 1 anliegt. Zustand 2 ist ein instabiler Zustand, da b alt ungleich b neu ist.<br />

Beim Schließen der Rückkoppelungsleitung bekommt b alt den Wert 1. Entsprechend Zeile 3<br />

der Tabelle geht dann b neu in 0 über, sodass Zustand 3 wiederum instabil ist. Bei geschlossener<br />

Leitung wird b alt damit 0, was wiederum auf den Zustand 2 führt. Dieses Wechselspiel wiederholt<br />

sich unendlich oft, d. h., dass beim Anlegen von 1 an den Eingang a der Ausgang b zwischen 0<br />

und 1 hin und her schwingt.<br />

Dieses Verhalten erscheint auf den ersten Blick unbrauchbar. Die Schaltung stellt jedoch eine<br />

Möglichkeit für die Realisierung eines Taktgebers dar. Heutige Rechner arbeiten weitgehend getaktet,<br />

d.h., dass die Operationen zu festen Taktzeitpunkten durchgeführt werden. Die Frequenz<br />

dieser Taktung ist eine typische Kennzahl für die Leistung eines Prozessors. So liegen die Taktar-

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