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Vorkurs Informatik

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276 17 Schaltungen<br />

Aufgabe 17.7:<br />

Das or-Gatter mit vier Eingängen in Abbildung 17.8 repräsentiert die Boolesche Formel<br />

f (x,y,z,w)=(x + y)+(z + w).<br />

Repräsentieren Sie die Funktion f (x,y,z,w) durch einen Booleschen Schaltkreis, in dem nur Gatter mit zwei<br />

Eingängen wie in Abbildung 17.7 verwendet werden.<br />

Entsprechend repräsentiert das and-Gatter in Abbildung 17.8 für die Boolesche Formel g(x,y,z)=(x∗y)∗z.<br />

Geben Sie auch hierfür einen Booleschen Schaltkreis mit Gattern mit nur zwei Eingängen an.<br />

17.3.1 1-Bit-Addierer<br />

Eine 1-Bit-Addition hat zwei Parameter, die 0 oder 1 sein können. Das Ergebnis ist die Summe<br />

der beiden Parameter im Dualzahlensystem, also 0 + 0 = 0, 0 + 1 = 1 und 1 + 1 = 11. Bei der<br />

Addition 1 + 1 ergibt sich die Schwierigkeit, dass im Dualzahlensystem ein Übertrag entsteht.<br />

Das Ergebnis ist 0, Übertrag 1. Dem muss eine Schaltung zur 1-Bit-Addition Rechnung tragen.<br />

Die erste Konsequenz ist, dass zwei Ausgänge benötigt werden, nämlich einen für die Summe<br />

(S) und einen für den Übertrag (). S(a,b) und (a,b) stellen jeweils eine Boolesche Funktion dar.<br />

Zur Abkürzung werden beide Booleschen Funktionen in Abbildung 17.9 in einer gemeinsamen<br />

Tabelle dargestellt. Die beiden ersten Spalten entsprechen den Eingabeparametern a und b, die<br />

dritte und vierte Spalte repräsentieren die Funktionsergebnisse der Funktion S beziehungsweise<br />

der Funktion . Die Tabelle gibt die gerade dargestellten Überlegungen offensichtlich korrekt<br />

wieder. Die Tabelle repräsentiert einen sogenannten 1-Bit-Halbaddierer.<br />

Abbildung 17.9 zeigt eine kompakte Realisierung des Halbaddierers durch eine Schaltung. Bei<br />

dieser Schaltung wird ausgenutzt, dass Gatter für beide Funktionen gleichzeitig zur Verfügung<br />

stehen. Alternativ hätte man beide Funktionen S und getrennt nach dem uns bekannten Verfahren<br />

realisieren können. In der Schaltung fällt ferner auf, dass ein neues Gatter, xor, Anwendung<br />

findet. xor steht für „entweder oder“. xor liefert genau dann den Ausgang 1, wenn entweder a<br />

oder b gleich 1 ist, aber nicht, wenn a und b gleichzeitig 1 sind.<br />

Es stellt sich nun die Frage, was mit dem Übertrag gemacht wird, wenn die 1-Bit-Addition als<br />

Bestandteil einer Addition von Dualzahlen eingesetzt werden soll, die mehr als ein Bit Länge<br />

haben. Eine solche Dualzahlrechnung hat die im folgenden Beispiel der Addition der Zahlen 101<br />

(erste Zeile) und 11 (zweite Zeile) gezeigte Form:<br />

1 0 1<br />

1 1<br />

1 1<br />

1 0 0 0<br />

Entsprechend der bekannten Regeln im Dezimalsystem wird von rechts nach links aufaddiert,<br />

wobei jeweils der Übertrag (dritte Zeile) aus der vorherigen Spalte zu berücksichtigen ist. Dazu<br />

ist der Additionsschaltkreis um einen weiteren Eingang zu ergänzen. Das führt zu dem 1-Bit-<br />

Addierer, der drei Eingänge a,b und Ü hat. Bei den Ausgängen bleibt es bei zwei, nämlich S<br />

und Ü. Zur Unterscheidung des Eingangs- und des Ausgangs-Ü dient der Index in beziehungsweise<br />

out, d.h. Ü in und Ü out . Die Tabelle in Abbildung 17.9 ergibt sich durch Anwendung der<br />

Rechenregeln für das Dualsystem.

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