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Vorkurs Informatik

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18.7 Semantik 303<br />

Repräsentation:<br />

Apfel<br />

apple<br />

Information, Begriffe:<br />

„Apfel“<br />

Reale Welt:<br />

.<br />

.<br />

.<br />

Syntax Semantik Abstraktion<br />

Abbildung 18.14: Repräsentation realer Objekte aus drei Sichtweisen<br />

durch die Zeichenfolge „apple“ usw. Um von dieser konkreten Repräsentation unabhängig zu<br />

werden, wird eine dritte Welt, nämlich die der Information oder Begriffe eingeführt. Es ist<br />

eine eigene Welt, zu deren Beschreibung man sich auf eine Notation einigt, die von konkreten<br />

sprachlichen Repräsentationen unabhängig ist. Im Beispiel von Äpfeln wird ein Apfel durch den<br />

allgemein gültigen Begriff „Apfel“ beschrieben.<br />

Die Welt der Repräsentation wird durch die Syntax von Sprachen formal beschrieben. Hierbei<br />

übernimmt die Semantik die Zuordnung zwischen der Welt der Repräsentation und der Welt<br />

der Information. Die verschiedenen Semantiken unterscheiden sich in der Art der Darstellung<br />

der Welt, der Information und der Abbildung, die die Semantik leistet. Zwischen der Welt der<br />

Information und der realen Welt findet eine Abstraktion statt. Diese Abstraktion überführt etwa<br />

einen konkreten Apfel in eine Beschreibung des Apfels in der Welt der Information, die sich auf<br />

die benötigten Aspekte beschränkt.<br />

Die eben beschriebenen Gegebenheiten lassen sich mittels eines sogenannten Semantikschemas<br />

formal fassen. Ein Semantikschema ist durch ein 3-Tupel S =(R,I,[.]) gegeben. Hierbei bezeichnet<br />

• R die Menge der Repräsentationen,<br />

• I die Menge der Informationen und<br />

• [.] die Semantikrelation zwischen R und I.<br />

[.] ist eine Teilmenge von R × I, d.h. der Menge aller Paare (r,i) aus Repräsentation R und Information<br />

I. (r,i) bedeutet, dass i eine Information zur Repräsentation r ist.<br />

Der Unterschied zwischen einer Relation und einer Funktion ist, dass einem Wert r bei der Relation<br />

mehrere Werte i zugeordnet sein können. Dies ist bei der Semantik natürlicher Sprachen<br />

durchaus gegeben. Betrachten wir beispielsweise das Wort „Schimmel“. Schimmel bezeichnet<br />

zum einen ein weißes Pferd, zum anderen das Ergebnis eines biologischen Prozesses. Ein weiteres<br />

Beispiel ist das Wort „Kohle“, das zum einen Brennstoff, zum anderen Geld bezeichnen kann.

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