Frauen
Credit Suisse bulletin, 2000/03
Credit Suisse bulletin, 2000/03
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FRAUEN<br />
FRAUEN VERDIENEN HEUTE MEHR GELD. SIE HABEN<br />
EINE BESSERE AUSBILDUNG. UND SIE WAGEN IMMER<br />
ÖFTER DEN SPRUNG IN DIE UNTERNEHMERISCHE<br />
SELBSTÄNDIGKEIT. FÜNF PORTRÄTS DOKUMENTIEREN<br />
DIE BEZIEHUNG ZWISCHEN FRAU UND FINANZ.<br />
Fotos: Pia Zanetti<br />
VON ANDREAS THOMANN<br />
UND CRISTINA DONATI<br />
Wenns ums Geld geht, kalkuliert ihr<br />
keiner so schnell etwas vor. Während<br />
zwei Jahren hat sich Gabriela Baumgartner<br />
im Corporate Controlling and Development<br />
der SAirGroup in die Finanzen<br />
eines Grossunternehmens eingearbeitet.<br />
Und seit diesem Mai erklärt die 29-jährige<br />
Zürcherin als «Head of Investor Relations»<br />
den interessierten Analysten und Investoren,<br />
wie sich ein Engagement beim Schweizer<br />
Luftfahrtskonzern auszahlt. «Wir pflegen<br />
Kontakte, organisieren Anlässe und<br />
gehen ein paar Wochen im Jahr auf<br />
Tournee, um die neuesten Entwicklungen<br />
und Strategien der SAirGroup zu präsentieren.»<br />
Verständlich, dass zum Frühstück<br />
der Börsenteil der NZZ ebenso gehört wie<br />
Kaffee und Gipfeli. « Und jeden Tag klicke<br />
ich mich auf die Internet-Seite der brasilianischen<br />
Tageszeitung ‹Globo› ein – mehr<br />
aus persönlicher Neugierde», sagt die<br />
Tochter einer Brasilianerin und eines<br />
Schweizers. Schon möglich, dass sie eines<br />
Tages ihren Traum erfüllen und in Rio de<br />
Janeiro einen Job annehmen werde. « Ich<br />
hatte auch schon Stellenangebote der<br />
SAirGroup in Brasilien. Doch vorläufig zieht<br />
es mich nicht weg.»<br />
Vor lauter Corporate Finance hatte Gabriela<br />
Baumgartner noch kaum Gelegenheit,<br />
ihre « Personal Finance » unter die Lupe<br />
zu nehmen. «Bisher gabs da auch nicht<br />
viel zu verwalten. Doch langsam wächst<br />
das Guthaben auf meinem Privatkonto.»<br />
In ihrer Agenda steht bereits ein Termin mit<br />
ihrer Kundenberaterin. Was die Finanzfrau<br />
natürlich nicht davon abhält, sich links und<br />
rechts selber über ihre Anlagemöglichkeiten<br />
schlau zu machen. Im Visier hat Gabriela<br />
Baumgartner den Portfolio-Fonds<br />
Balanced, mit einem Aktienanteil von 55<br />
Prozent. Doch spielt sie auch mit dem Gedanken,<br />
wenigstens einen Teil ihres Ersparten<br />
in einen reinen Aktienfonds anzulegen.<br />
In beiden Fällen würde sie das Geld<br />
für mehr als zehn Jahre liegen lassen.<br />
So wenige Jahre nach dem Berufseinstieg<br />
hat sich Gabriela Baumgartner noch<br />
kaum um ihr Rentnerinnen-Dasein gekümmert.<br />
«Mein Arbeitgeber bietet eine nicht<br />
ganz billige, aber komfortable Pensionskasse.»<br />
In eine dritte Säule hat sie deshalb<br />
noch nicht einbezahlt, und auch die eigenen<br />
vier Wände sind bei ihr noch kein<br />
Thema. Wenigstens nicht in der Schweiz.<br />
« Mein Vater kaufte vor ein paar Jahren für<br />
meine drei Geschwister und mich ein Einfamilienhaus<br />
in Rio. Vorläufig die ideale<br />
Ferienresidenz.» Doch wer weiss.<br />
FINANZTIPP:<br />
Gabriela Baumgartner erwägt, ihr Vermögen<br />
in einen Anlagefonds zu platzieren.<br />
Aufgrund ihres Anlagehorizonts von über<br />
zehn Jahren empfiehlt sich eine wachstumsorientierte<br />
Strategie. Aktienanlagen<br />
sind zwar dem Risiko starker Kursschwankungen<br />
ausgesetzt, langfristig werfen sie<br />
aber die höchste Rendite ab. Je höher<br />
also der Aktienanteil, desto höher die<br />
zu erwartende Rendite. Sofern sie bereit<br />
ist, allfällige Börsenrückschläge durchzu-<br />
stehen, kann sie das Vermögen getrost<br />
in einen international breit diversifizierten<br />
Aktienfonds anlegen.<br />
Um ihr künftiges Einkommen optimal zu<br />
bewirtschaften, kann Gabriela Baumgartner<br />
mit einem Budgetplan den monatlichen<br />
Sparbetrag berechnen, den sie langfristig<br />
anlegen will – beispielsweise in einen<br />
Fondssparplan. Zudem sollte sie einen<br />
Teil ihres Sparbetrags in eine Säule 3a<br />
investieren – im Rahmen des gesetzlich<br />
erlaubten Maximums von 5789 Franken.<br />
Geeignet wäre eine Wertschriftenlösung<br />
mit dem gemäss BVG maximal zulässigen<br />
Aktienanteil von 50 Prozent. So kann sie<br />
Vorsorgelücken vorbeugen und erst noch<br />
Steuern sparen.<br />
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