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Credit Suisse bulletin, 2000/03

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ECONOMIC RESEARCH<br />

Bei einem passiven Management des Aktienportfolios<br />

hingegen wird ein ausgewählter<br />

Benchmarkindex nachgebildet.<br />

Das Rendite-Risiko-Profil dieses Indexfonds<br />

soll möglichst identisch sein mit<br />

demjenigen des Vergleichsindex. Somit<br />

stimmt auch die Titelauswahl und -gewichtung<br />

des Fonds mit dem abgebildeten<br />

Index weitgehend überein.<br />

Die Vorteile eines Indexfonds gegenüber<br />

einem aktiv gemanagten Fonds sind<br />

die erhöhte Transparenz hinsichtlich der<br />

Zusammensetzung der Titel sowie die<br />

tieferen Kosten infolge geringerer Management-Gebühren.<br />

Im Gegensatz zu einem<br />

aktiv kontrollierten Fonds finden die Umschichtungen<br />

im passiven Fonds verhältnismässig<br />

selten statt, was den Verwaltungsaufwand<br />

gering hält. Ein bedeutender<br />

Nachteil ist die Unmöglichkeit, die Messlatte<br />

zu schlagen. Beim passiv gemanagten<br />

Produkt lässt sich nichts an der Titelauswahl<br />

ändern, das gezielte Ersetzen eines<br />

Aktientitels ist ausgeschlossen.<br />

Aktienzertifikat: fast eine Obligation<br />

Zertifikate bilden, wie passiv verwaltete<br />

Fonds, die Preisbewegungen eines Referenz-Portfolios<br />

nach. Im Gegensatz zu den<br />

Fonds unterliegen Zertifikate nicht dem<br />

Fondsgesetz, geniessen also keinen speziellen<br />

Schutz. Im Wesentlichen haben sie<br />

den rechtlichen Charakter einer Obligation.<br />

Der Inhaber erwirbt gegenüber dem Emittenten<br />

einen Zahlungsanspruch zum Ende<br />

der Laufzeit, nicht aber Anteile der Titel,<br />

die dem Zertifikat unterliegen. Dies bedeutet<br />

konkret, dass Zertifikate mit einem<br />

Schuldnerrisiko behaftet sind.<br />

Zertifikate gibt es als Indexzertifikate,<br />

Branchenzertifikate und Regionenzertifikate.<br />

Ein Indexzertifikat bildet einen bestimmten<br />

Aktienindex ab, zum Beispiel<br />

www.credit-suisse.ch/bulletin<br />

Bulletin-Online bietet Anlegern eine<br />

kommentierte Übersicht über die<br />

wichtigsten Indexfonds und -zertifikate.<br />

INDEX-PAPIERE: FÜR VIELE ANLEGER EINE GUTE ALTERNATIVE<br />

Jedes Engagement in Aktien, ob Direktinvestition, Fonds oder Zertifikat, ist<br />

mit einem erhöhten Risiko verbunden. Allgemein gilt, dass Anlagen in Obligationen<br />

mit einer hohen Bonität oder gar Geldmarktinvestitionen ein klar tieferes<br />

Risiko, aber auch eine tiefere erwartete Performance ausweisen. Zudem gibt<br />

es unter den Aktienpapieren erhebliche Unterschiede hinsichtlich des Risikos.<br />

ZERTIFIKATE<br />

Zertifikate empfehlen sich für den kurzfristig orientierten Anleger mit einer<br />

verhältnismässig hohen Risikofähigkeit. Die Kosten dieses Produkts sind relativ<br />

gering. Zusätzlich sind Zertifikate von der Stempelsteuer befreit. Durch die<br />

Kotierung an der Börse kann dieses Produkt unverzüglich veräussert werden.<br />

INDEXFONDS<br />

Indexfonds sind für den längerfristig ausgerichteten Anleger interessant, der<br />

sich in einem spezifischen Markt engagieren will. Die Transparenz dieses Instruments<br />

ist ebenfalls hoch, und die Kosten sind relativ zu einem aktiv gemanagten<br />

Fonds tief. Im Gegensatz zum Zertifikat kommt der Anleger in den Genuss<br />

des spezifischen Schutzes für Fondsprodukte. Auch muss er sich nicht<br />

um ein Nachfolgeinstrument kümmern.<br />

DER OPTIMALE MIX<br />

In den meisten Fällen werden sowohl die Aktienfonds wie auch -zertifikate als<br />

Teil einer Anlagestrategie eingesetzt. Der langfristig orientierte Investor kann<br />

einen Teil seines Vermögens in einen Indexfonds anlegen. Hierdurch erhöht<br />

er auf relativ kostengünstige Art und Weise seine zu erwartende Rendite.<br />

Gleichzeitig ist auch das Risiko höher als bei Obligationen, doch fällt dies umso<br />

weniger ins Gewicht, je länger sein Anlagehorizont ist. Für den Investor,<br />

der vom kurzfristigen Potenzial eines Marktes überzeugt ist, empfiehlt sich<br />

hingegen aus Kostengründen, der bestehenden Anlagestrategie Zertifikate<br />

beizumischen. Sollte sich der Markt gegen ihn entwickeln, kann er sich jederzeit<br />

von den Papieren trennen.<br />

den Swiss Market Index (SMI). Bei Branchen-<br />

und Regionenzertifikaten fixiert der<br />

Emittent die einzelnen Titel und deren<br />

Gewichtung vor der Emission. Die Wertentwicklung<br />

widerspiegelt den Preisverlauf<br />

der einzelnen Titel, multipliziert mit<br />

dem jeweiligen Gewicht. Die Transparenz<br />

in der Wertentwicklung ist somit zu jeder<br />

Zeit gewährleistet. Zudem sind die meisten<br />

Zertifikate an der Börse kotiert, wodurch<br />

sie frei handelbar sind. Ein weiterer<br />

Vorteil: Es fallen keine Management-Gebühren<br />

an. Die Ein- und Austrittskosten<br />

sind analog zu einem Aktiengeschäft.<br />

Bedingt durch ihren Obligationencharakter<br />

verfügen Zertifikate über eine beschränkte<br />

Laufzeit. In der Regel müssen<br />

deshalb diese Finanzmarktprodukte nach<br />

einem bis zwei Jahren in ein neues Zertifikat<br />

«gerollt» werden. Falls nun kein Nachfolgezertifikat<br />

mehr angeboten wird, besteht<br />

bei einer negativen Marktentwicklung<br />

die Gefahr, dass der Investor bei Verfall<br />

einen Verlust erleidet. Bei Indexzertifikaten<br />

auf die wichtigsten Aktienindices wie<br />

SMI oder DAX sind Nachfolgezertifikate<br />

jedoch höchst wahrscheinlich. Ein anderer<br />

Nachteil: Wie bei den passiv gemanagten<br />

Fonds kann die Benchmark-Rendite nicht<br />

übertroffen werden. Wer an der Börse den<br />

Nervenkitzel sucht, wird deshalb mit passiven<br />

Anlagen kaum auf die Rechnung<br />

kommen.<br />

Dirk Rosenberg, Telefon 01 333 32 83<br />

dirk.rosenberg@credit-suisse.ch<br />

49<br />

CREDIT SUISSE BULLETIN 3 |00

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