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Credit Suisse bulletin, 2000/03
Credit Suisse bulletin, 2000/03
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P. V. Grundsätzlich besitzen alle Fonds<br />
ihre Berechtigung, denn sie bilden wichtige<br />
Bestandteile der Weltmarktkapitalisierung<br />
ab. Der Bereich Technologie verspricht<br />
in den nächsten fünf Jahren das<br />
grösste Wachstumspotential. Die Infrastruktur<br />
muss aufgebaut werden, die<br />
Unternehmen müssen in Technologie investieren.<br />
Davon werden die Hardwareproduzenten<br />
speziell im Mobilfunkbereich<br />
profitieren. Zu den Gewinnern werden auch<br />
deren Zulieferer wie Chip-Produzenten<br />
gehören. Der Technologiebereich weist<br />
noch immer die höchste Innovationskraft<br />
auf.<br />
C.P. Und die anderen Bereiche ?<br />
P. V. Etwas weniger klar ist die Situation<br />
in den Sektoren Internet, Telekom und<br />
Medien. Im Internetbereich werden wir<br />
über die nächsten Jahre eine gnadenlose<br />
Selektion sehen. Es wird praktisch unmöglich<br />
sein, nur Gewinner in einem Portfolio<br />
zu haben. Zentral wird die Frage<br />
nach der Nachhaltigkeit eines Business-<br />
Modells. Im Telekommunikationsbereich<br />
werden wir hohe Wachstumsraten sehen,<br />
das ist positiv. Aber diesem hohen Wachstum<br />
stehen extrem hohe Investitionen und<br />
ein schärferer Wettbewerb gegenüber.<br />
Und für die Medienunternehmen gilt:<br />
«Content is King». Das Schlagwort liess<br />
die Titel nach der Fusion zwischen American<br />
Online und Time Warner nach oben<br />
schiessen. Und der Optimismus ist berechtigt,<br />
obwohl zwei Einschränkungen<br />
angebracht werden müssen: Erstens ist<br />
der Medienbereich noch immer sehr personalintensiv;<br />
zweitens stellt sich die Frage,<br />
wie viel der Konsument in Zukunft für<br />
Medieninhalte und Informationen ausgeben<br />
wird.<br />
C.P. Auch Pensionskassen wollen mit ihren<br />
Geldern an der technologischen Revolution<br />
teilhaben. Halten diese Wünsche den Marktwert<br />
von Internet- und Technologie-Aktien<br />
unverhältnismässig hoch ?<br />
P. V. Der Preis, speziell der eines Unternehmens,<br />
ist eine Funktion von Angebot<br />
und Nachfrage. Dass eine Nachfrageexplosion<br />
auch zu einer Preisexplosion<br />
führen kann, haben wir in den letzten<br />
Monaten im TMT-Bereich eindrücklich<br />
aufgezeigt bekommen. Diese Nachfrageexplosion<br />
wurde aber weniger von instititutionellen<br />
als von privaten Anlegern<br />
initiiert. Zumindest bei den Schweizer<br />
Pensionskassen werden Mandate noch<br />
immer überwiegend nach Anlageklassen<br />
und nicht nach Sektoren vergeben. Hier<br />
stehen Schweizer Aktien den ausländischen<br />
gegenüber. Innerhalb der Schweizer<br />
Aktien – bei vielen Pensionskassen<br />
noch immer der grosse Teil des Aktienblocks<br />
– war es aber nicht einfach, gute<br />
TMT-Papiere zu finden. Dies ist auch<br />
einer der Gründe für die enttäuschende<br />
Entwicklung des SMI-Index. Der Anteil<br />
der ausländischen Aktien wird sich langfristig<br />
deutlich erhöhen und damit auch<br />
der Anteil von Technologieaktien.<br />
C.P. Analysten sagen, dass 90 Prozent der<br />
E-Business-Firmen mittelfristig von der<br />
Bildfläche verschwinden werden. Teilen Sie<br />
dieses Befürchtung ?<br />
P. V. Es wird einen brutalen Auslese- und<br />
Konzentrationsprozess geben. Im Bereich<br />
des Internets wird dieser aber wesentlich<br />
härter ausfallen als bei den Technologieunternehmen.<br />
Wenn 90 Prozent verschwinden,<br />
müssen nicht alle gleich Konkurs<br />
anmelden. Wir erwarten, das 20<br />
Prozent als eigenständige Unternehmen<br />
überleben werden und 30 Prozent aufgeben<br />
müssen. Der Rest verschwindet via<br />
Übernahmen oder Fusionen. Ein Trend,<br />
den wir allerdings auch bei den etablierten<br />
Gesellschaften und Sektoren erwarten.<br />
C.P. Traditionelle Bewertungskriterien versagen<br />
im E-Business. Müssen Sie jetzt als<br />
Chefstratege im Kaffeesatz lesen ?<br />
P. V. Gott sei Dank ist es nicht meine Aufgabe,<br />
die Unternehmen herauszufiltern,<br />
deren Business-Modell gute Chancen<br />
aufweist, nachhaltige Gewinne zu erwirtschaften.<br />
Dafür hat die Credit Suisse Asset<br />
Management ausgewiesene Experten,<br />
die unsere Fonds verwalten. Es ist aber<br />
richtig: Oft ist es schwierig, auf bekannte<br />
Bewertungsgrössen zurückzugreifen.Deshalb<br />
ist es so wichtig, dass Profis die<br />
Titelauswahl übernehmen, die sich im jeweiligen<br />
Sektor auskennen wie in ihrer<br />
Westentasche. Dieses Wissen ist ein Argument<br />
für Privatinvestoren, diesen Bereich<br />
über Fonds, die von Profis betreut<br />
werden, abzudecken und nicht via Einzelinvestments.<br />
N SIND AM DRÜCKER»<br />
utalen Auslese», verheisst Philipp Vorndran,<br />
Management, Zürich. Doch wer überlebt?<br />
C.P. Das Internet hat den amerikanischen<br />
Markt zu 46 Prozent durchdrungen; in der<br />
Schweiz liegt die Zahl bei knapp 20 Prozent.<br />
Wo liegt die Obergrenze und wann ist sie<br />
erreicht ?<br />
P. V. Die Obergrenze liegt theoretisch bei<br />
100 Prozent, realistisch bei 80 Prozent<br />
aller Haushalte.Wir erwarten, dass wir dieses<br />
Niveau in den USA wie in der Schweiz<br />
innerhalb der nächsten fünf Jahre errei-<br />
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CREDIT SUISSE BULLETIN 3 |00