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Frauen

Credit Suisse bulletin, 2000/03

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ECONOMIC RESEARCH<br />

WER IST<br />

CARLETON S. FIORINA?<br />

Auf einen Sitz in der Unternehmensleitung<br />

haben die Schweizer <strong>Frauen</strong><br />

halb so hohe Chancen wie die Männer.<br />

Foto: Thomas Schuppisser<br />

VON SARA CARNAZZI UND JOACHIM<br />

SCHÜTZ, ECONOMIC RESEARCH<br />

Wer ist Carleton S. Fiorina? Eine Volksmusik-Sängerin<br />

aus dem Tessin ? Eine Mode-<br />

Designerin aus Mailand ? Ein amerikanisches<br />

Aupairmädchen, das in Lausanne<br />

lebt ? Weit gefehlt – «Carly» Fiorina ist niemand<br />

Geringeres als die Chief Executive<br />

Officer (CEO) des Global Players Hewlett-<br />

Packard, des Computer- und Kommunikationsgiganten<br />

aus dem kalifornischen<br />

Palo Alto. Gratulation, falls Sie es gewusst<br />

haben.<br />

Eigentlich sollte es kaum der Rede wert<br />

sein, wenn eine Frau einen Weltkonzern<br />

führt. Dennoch veröffentlicht «Fortune<br />

Magazine» jährlich nicht nur die berühmte<br />

Liste der 500 grössten Unternehmen der<br />

Welt, sondern auch eine Rangliste der<br />

mächtigsten <strong>Frauen</strong> in amerikanischen<br />

Unternehmen. Und die sind nicht nur in<br />

Übersee auf der Chefetage viel spärlicher<br />

vertreten als ihre männlichen Kollegen.<br />

Oder kennen Sie eine Frau in vergleichbarer<br />

Position, die einen Schweizer Weltkonzern<br />

führt, oder eine Schweizer Bank ?<br />

<strong>Frauen</strong> arbeiten teilzeitig<br />

Um eine Erklärung für diese Untervertretung<br />

zu finden, lohnt es sich, zunächst den<br />

gesamten Arbeitsmarkt zu betrachten. In<br />

den meisten Ländern Europas ist die Erwerbstätigenquote<br />

der <strong>Frauen</strong> in den letzten<br />

Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen.<br />

Der Abstand zwischen den Geschlechtern<br />

konnte dadurch verringert, jedoch nicht<br />

beseitigt werden. So waren 1998 in der<br />

Schweiz 71 Prozent der <strong>Frauen</strong> und knapp<br />

89 Prozent der Männer im erwerbsfähigen<br />

Alter aktiv. Betrachtet man nur die Vollzeitbeschäftigten,<br />

dann treten die geschlechtsspezifischen<br />

Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung<br />

allerdings deutlicher zutage:<br />

Während die Mehrheit der Schweizer<br />

Männer 1998 vollzeitbeschäftigt war, gingen<br />

lediglich 32 Prozent der <strong>Frauen</strong> einer<br />

ERWERBSTÄTIGENQUOTE 1998<br />

Schweiz Dänemark Schweden<br />

Vollzeitarbeit nach. Innerhalb Europas sind<br />

die Unterschiede gross: In Dänemark,<br />

Schweden und der Schweiz sind zwischen<br />

zwei Dritteln und 70 Prozent der <strong>Frauen</strong><br />

erwerbstätig, in Italien, Spanien oder Griechenland<br />

dagegen kaum 40 Prozent. Der<br />

Vorsprung der nordischen Länder zeigt<br />

sich vor allem in der stärkeren Vertretung<br />

der <strong>Frauen</strong> unter den Vollzeitbeschäftigten:<br />

Über 40 Prozent der dänischen und<br />

schwedischen <strong>Frauen</strong> arbeiten Vollzeit.<br />

Dies ist zum einen auf den Anstieg der<br />

Während in Dänemark gut 45 Prozent der <strong>Frauen</strong> vollzeitig Erwerbsarbeit verrichten, sind gerade<br />

knapp 32 Prozent der Schweizer Arbeitnehmerinnen ganztags tätig.<br />

Anteile in Prozent<br />

8.3<br />

80<br />

38.3<br />

31.8<br />

8.3<br />

71.9 25.1<br />

45.3<br />

5.7<br />

25.8<br />

65.1<br />

40.6<br />

2.2<br />

64.5<br />

Italien<br />

5.3<br />

31.8<br />

Quelle: Europäische Arbeitskräfteerhebung (AKE), Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE)<br />

<strong>Frauen</strong> Vollzeit<br />

Männer Vollzeit<br />

<strong>Frauen</strong> Teilzeit<br />

Männer Teilzeit<br />

41<br />

CREDIT SUISSE BULLETIN 3 |00

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