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Erneuerbare Gase ‐ ein Systemupdate der Energiewende

Die enervis‐Studie „Erneuerbare Gase – ein Systemupdate der Energiewende“ skizziert den Weg zu einem treibhausgasneutralen Energiesystem bis zum Jahr 2050. Die Studie wurde vom Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) beauftragt. Ein Politischer Beirat hat die Studie begleitet.

Die enervis‐Studie „Erneuerbare Gase – ein Systemupdate der Energiewende“ skizziert den Weg zu einem treibhausgasneutralen Energiesystem bis zum Jahr 2050. Die Studie wurde vom Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) beauftragt. Ein Politischer Beirat hat die Studie begleitet.

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Basisstromverbrauch<br />

Stromnachfrage Verkehr<br />

Strombedarf PtL Verkehr<br />

Strombedarf PtG Verkehr<br />

Stromnachfrage Wärme<br />

Strombedarf PtG Wärme<br />

Strombedarf PtG FeedStock<br />

Strombedarf PtG Kraftwerke<br />

Theoretische Gesamtstromnachfrage (inkl. PtG und PtL)<br />

Abbildung 74: Zusammensetzung des Stromverbrauchs im Jahr 2050 im Szenario Optimiertes System 106<br />

Der Basisstromverbrauch ist in Struktur und Höhe zwischen den Szenarien ähnlich und zeigt<br />

<strong>ein</strong>e starke Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wochen- und Feiertagsstruktur. Die stündlichen Leistungen<br />

des Basisstromverbrauchs schwanken in beiden Szenarien zwischen rd. 25 und 69 GW.<br />

Im Verkehrssektor unterscheidet sich die Jahresstrommenge von 112 TWh des direkten<br />

Strombedarfs <strong>der</strong> Endkundenapplikationen zwischen den beiden Szenarien nicht (siehe<br />

dazu Abschnitt 5.2.4). Die Verbrauchsstruktur zeigt jedoch auf Stunden- und Tagesbasis Unterschiede,<br />

da für die Stromnachfrage im Bereich Elektromobilität anteilige strompreisabhängige<br />

Lastflexibilitäten angenommen wurden. So wird im Verkehr beispielsweise davon ausgegangen,<br />

dass im Jahr 2050 rd. 50% des Ladens von Preissignalen gesteuert wird und damit<br />

als Flexibilität dient, vgl. auch Anhang III. Auch die Stromnachfrage des Verkehrssektors<br />

ist auf Tagesbasis fast ausschließlich durch Wochen- und Feiertagsstrukturen geprägt. In<br />

Spitzenlastzeiten steigt <strong>der</strong> Stromverbrauch des Verkehrssektors auf knapp unter 51 GW.<br />

Im Wärmemarkt sind im direkten Vergleich wesentliche Unterschiede zwischen den beiden<br />

Szenarien auszumachen. Der direkte Strombedarf des Wärmemarkts beläuft sich im Szenario<br />

Maximale Elektrifizierung auf 439 TWh. Im Szenario Optimiertes System sind lediglich<br />

128 TWh 107 notwendig. In diesem Szenario werden Teile des Raumwärmebedarfs durch<br />

Luft- und Sole-Wasser-Wärmepumpen elektrisch erzeugt. Dies führt zu <strong>ein</strong>er temperaturabhängigen<br />

Nachfrage vor allem in den Monaten von Oktober bis April. An Kalttagen führt dies,<br />

im gewählten Temperaturjahr Anfang und Ende Januar sowie Ende Dezember, zu <strong>ein</strong>em<br />

überproportionalen Anstieg <strong>der</strong> Stromnachfrage. In den Sommermonaten stellen die Wärmepumpen<br />

hauptsächlich Wärme zur Warmwasseraufbereitung bereit und weisen k<strong>ein</strong>e Verbrauchsspitzen<br />

auf. Diese Ausprägungen zeigen sich noch <strong>ein</strong>mal verstärkt im Szenario Maximale<br />

Elektrifizierung. Die höhere Durchdringung des Wärmemarktes mit Wärmepumpen<br />

und Direktheizern zeigt sich nicht nur in <strong>der</strong> absoluten Höhe, son<strong>der</strong>n auch in <strong>der</strong> stärkeren<br />

Saisonalität des Stromverbrauchs. Zusätzlich zeigt sich auch <strong>ein</strong> höherer Stromverbrauch in<br />

106 Basisstromverbrauch inkl. Batteriespeicher<strong>ein</strong>satz<br />

107 Die im Szenario Optimiertes System durch dezentrale kombinierte Wärme- und Stromerzeuger (z.B. Mini-KWK, BHKW) erzeugten<br />

Strommengen sind hier bereits berücksichtigt. Gezeigt ist <strong>der</strong> Netto-Strombedarf des Wärmemarktes nach Abzug <strong>der</strong> so produzierten<br />

Mengen. Vgl. auch Abbildung 55 und Erläuterungen.<br />

INES Initiative Erdgasspeicher e.V. / BWE Bundesverband Windenergie e.V.<br />

<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Gase</strong> - <strong>ein</strong> <strong>Systemupdate</strong> <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong><br />

12. Dezember 2017<br />

Seite 102

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