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Erneuerbare Gase ‐ ein Systemupdate der Energiewende

Die enervis‐Studie „Erneuerbare Gase – ein Systemupdate der Energiewende“ skizziert den Weg zu einem treibhausgasneutralen Energiesystem bis zum Jahr 2050. Die Studie wurde vom Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) beauftragt. Ein Politischer Beirat hat die Studie begleitet.

Die enervis‐Studie „Erneuerbare Gase – ein Systemupdate der Energiewende“ skizziert den Weg zu einem treibhausgasneutralen Energiesystem bis zum Jahr 2050. Die Studie wurde vom Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) beauftragt. Ein Politischer Beirat hat die Studie begleitet.

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Während <strong>der</strong> Gasbedarf in den Wintermonaten vergleichsweise hoch ausfällt, kann <strong>der</strong><br />

Strommarkt in diesem Zeitraum kaum Mengen <strong>Erneuerbare</strong>r <strong>Gase</strong> bereitstellen. Dies erfolgt<br />

im Wesentlichen innerhalb <strong>der</strong> Sommermonate.<br />

Die entstehenden Flexibilitätsbedarfe sind zum <strong>ein</strong>en <strong>ein</strong>e Frage <strong>der</strong> Leistungsbereitstellung,<br />

als auch <strong>ein</strong>e Frage <strong>der</strong> Mengenbereitstellung.<br />

Vor diesem Hintergrund ist vor allem auf die Bedeutung <strong>der</strong> notwendigen Strukturierung <strong>der</strong><br />

<strong>Erneuerbare</strong>n Energien hinzuweisen. Batteriespeicher können sicherlich <strong>ein</strong>en Beitrag leisten.<br />

Jedoch ist die Verschiebung von großen Mengen über mehrere Tage, Wochen o<strong>der</strong> Monate<br />

nicht sinnvoll durch diese Technologie umzusetzen. Hierfür bedarf es geeigneter Flexibilitätsquellen.<br />

Die Integration <strong>der</strong> <strong>Erneuerbare</strong>n erfolgt daher vor allem über die Produktionsstruktur<br />

und -flexibilität <strong>der</strong> <strong>Erneuerbare</strong>n <strong>Gase</strong>. Zur Speicherung <strong>Erneuerbare</strong>r <strong>Gase</strong><br />

eignen sich bereits heute existierende Gasspeicher, die für die Anfor<strong>der</strong>ungen des Wärmemarktes<br />

und für die Bereitstellung hoher Leistungen sowie <strong>der</strong> saisonalen Bereitstellung von<br />

Energiemengen errichtet wurden.<br />

Die in den vorherigen Abschnitten herausgearbeitete Notwendigkeit <strong>der</strong> Strukturierung von<br />

<strong>Erneuerbare</strong>n Energien in <strong>ein</strong>em treibhausgasneutralen Energiesystem ist <strong>ein</strong>e große Aufgabe.<br />

Der Strommarkt und dessen Infrastruktur sind nicht auf die Anfor<strong>der</strong>ungen äußerst<br />

temperaturabhängiger Profile des Wärmemarkts o<strong>der</strong> kurzfristiger Schwankungen insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Bereich des Verkehrssektors ausgelegt. Die Nutzung vorhandener Speicher zur Lösung<br />

dieser Herausfor<strong>der</strong>ung ersch<strong>ein</strong>t, vor dem Hintergrund <strong>der</strong> erheblichen Energiemengen,<br />

die bewegt werden müssen, sinnvoll. Der Gasmarkt mit <strong>der</strong> bestehenden Speicherinfrastruktur<br />

wurde bereits über Jahrzehnte entwickelt, um diesen temperaturabhängigen Lastschwankungen<br />

gerecht zu werden. Daher wurde in dieser Studie – in Abwesenheit alternativer<br />

Technologien – insbeson<strong>der</strong>e die Nutzung <strong>der</strong> Gasspeicher zur Integration <strong>der</strong> erneuerbaren<br />

Erzeugung angenommen. Wird Abbildung 83 um die notwendige Ein- und Ausspeicherung<br />

ergänzt, werden die zu verschiebenden Mengen deutlich (siehe Abbildung 83).<br />

Maximale Elektrifizierung<br />

Optimiertes Szenario<br />

8<br />

TWh/d<br />

8<br />

TWh/d<br />

7<br />

7<br />

6<br />

6<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

0<br />

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Direkte Gasverwendung Einspeicherung<br />

Ausspeicherung<br />

Gasbedarf<br />

0<br />

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Direkte Gasverwendung Einspeicherung<br />

Ausspeicherung<br />

Gasbedarf<br />

Abbildung 84: Gasbedarf und Gasaufkommen im Zieljahr 2050<br />

Zur konkreten Ermittlung des Gasspeicher<strong>ein</strong>satzes wurden die in Deutschland existierenden<br />

Gasspeicherkapazitäten unter Berücksichtigung von Kennlinien <strong>der</strong> Ein- und Ausspeicherleistung<br />

abgebildet. Weitere Details hinsichtlich <strong>der</strong> Optimierung des Speicher<strong>ein</strong>satzes<br />

können Abschnitt 8.1.2 entnommen werden. Abbildung 85 zeigt den resultierenden Füllstandsverlauf<br />

<strong>der</strong> Gasspeicher im Jahr 2050.<br />

INES Initiative Erdgasspeicher e.V. / BWE Bundesverband Windenergie e.V.<br />

<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Gase</strong> - <strong>ein</strong> <strong>Systemupdate</strong> <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong><br />

12. Dezember 2017<br />

Seite 113

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