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Erneuerbare Gase ‐ ein Systemupdate der Energiewende

Die enervis‐Studie „Erneuerbare Gase – ein Systemupdate der Energiewende“ skizziert den Weg zu einem treibhausgasneutralen Energiesystem bis zum Jahr 2050. Die Studie wurde vom Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) beauftragt. Ein Politischer Beirat hat die Studie begleitet.

Die enervis‐Studie „Erneuerbare Gase – ein Systemupdate der Energiewende“ skizziert den Weg zu einem treibhausgasneutralen Energiesystem bis zum Jahr 2050. Die Studie wurde vom Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) beauftragt. Ein Politischer Beirat hat die Studie begleitet.

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Die Produktion von Wasserstoff basiert auf zwei Einsatzstoffen: Strom und Wasser. Zur synthetischen<br />

Herstellung von Methan ist Wasserstoff als Eingangsstoff erfor<strong>der</strong>lich. Die Weiterverarbeitung<br />

des Wasserstoffes in Methan erfolgt über die zusätzliche Verwendung von<br />

Kohlenstoff in Form von CO2. Die verschiedenen Optionen <strong>der</strong> Methanproduktion beziehen<br />

sich auf unterschiedliche Methoden <strong>der</strong> CO2-Gewinnung.<br />

Die Option 2 b<strong>ein</strong>haltet die Nutzung von CO2, welches bei <strong>der</strong> Produktion von Biogas o<strong>der</strong><br />

Klärgas anfällt. Die Bereitstellung von CO2 aus Biogas o<strong>der</strong> Klärgas wird im Rahmen dieser<br />

Studie als kostenneutral bewertet. Der Umfang des Einsatzes von Option 2 ist im Jahr 2050<br />

auf 6 Mio. Tonnen CO2 beschränkt.<br />

Im Rahmen von Option 3 wird das CO2 aus <strong>der</strong> Umgebungsluft gewonnen. Dies ist die teuerste<br />

Option und es werden CO2-Kosten in Höhe von 200 € pro Tonne im Jahr 2030 angenommen.<br />

Diese Kosten sinken bis 2050 schrittweise auf 100 € pro Tonne.<br />

Weiterhin existiert <strong>ein</strong>e vierte Option. Diese basiert auf CO2, das bei <strong>der</strong> Verbrennung von<br />

Methanmengen <strong>der</strong> Option 2 und 3 emittiert wird. Es wird allerdings angenommen, dass nur<br />

50% des ausgestoßenen CO2 zurückgewonnen werden kann. Der CO2-Preis von Option 4<br />

wird als halb so groß wie bei Option 3 angenommen.<br />

Für das Jahr 2050 wird <strong>ein</strong> maximaler Wasserstoffgehalt im Gasnetz von 10%<br />

angenommen. Dies beschränkt den Umfang <strong>der</strong> Anwendbarkeit von Option 1, d.h. die<br />

Produktion von erneuerbarem Wasserstoff. Derzeit beträgt <strong>der</strong> maximale Wasserstoffgehalt<br />

des Gasnetzes gemäß technischem Regelwerk zwischen 2% und 5%. Es ist aber davon<br />

auszugehen, dass dieser Wert bis 2050 ansteigt.<br />

Eine detaillierte Übersicht zu den getroffenen Annahmen hinsichtlich Investitionskosten, Wirkungsgraden<br />

und Kosten <strong>der</strong> CO2-Bereitstellung enthält Abbildung 9.<br />

Ausgangsprodukt<br />

CO 2 -Quelle<br />

Investitionskosten<br />

in [€/kWel]<br />

Wirkungsgrad<br />

[% in Bezug auf Ho,<br />

Brennwert, exkl. CC]<br />

Zusatzkosten für CO2<br />

(inkl. Energie) [€/t]<br />

2030 2040 2050 2030 2040 2050 2030 2040 2050 % Invest<br />

p.a.<br />

Fixe<br />

Betriebskosten<br />

Lebensdauer<br />

a<br />

Nutzungspotenzial<br />

Option 1 Wasserstoff - 430 398 365 70% 75% 80% 0 0 0 2% 25<br />

Max. 10 % Konzentration im Erdgasnetz<br />

2050<br />

Option 2<br />

Methan<br />

Biogas, Klärgas<br />

etc.<br />

614 568 521 67% 71% 76% 0 0 0 2% 25<br />

Aus Biomasseprämissen, Größenordnung:<br />

CO2 Angebot von Biogas / Klärgas in 2050<br />

nach UBA ca. 6 Mio t in 2050<br />

Option 3 Methan Luft 614 568 521 67% 71% 76% 200 150 100 2% 25 Unlimitiert<br />

Option 4<br />

Methan<br />

Verbrennung<br />

614<br />

von Option 2 + 3<br />

568 521 67% 71% 76% 100 75 50 2% 25 50 % <strong>der</strong> Mengen von 2 + 3<br />

Quelle<br />

[1] [1] [1] [1]<br />

[4] [4] [7]<br />

Faktor 70 % aus [1] 5 Prozent Abschlag In Anlehnung an [4] [4] [4] [4]<br />

Faktor 70 % aus [1] für Methansynthese<br />

[4] [4] [X]<br />

Faktor 70 % aus [1] [1] In Anlehnung an [6,4,5] [4] [4] [X]<br />

Abbildung 9: Power-to-Gas Annahmen 7<br />

Sofern <strong>der</strong> Strom zur synthetischen Herstellung von Wasserstoff und Methan aus erneuerbaren<br />

Energiequellen stammt, können synthetische <strong>Gase</strong> neben Biomethan als <strong>Erneuerbare</strong><br />

7 Quellen: [1]: FENES, OTH Regensburg, 2015, "Bedeutung und Notwendigkeit von Windgas für die <strong>Energiewende</strong> in Deutschland";<br />

[2]: Universität Linz, 2014, "Abschlussbericht Technioökonomische Studie von PTG Konzepten"; [3]: FENES, IWES, 2014,<br />

"Stromspeicher in <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong>"; [4]: Öko-Institut, 2016, "<strong>Erneuerbare</strong> vs. fossile Stromsysteme: <strong>ein</strong> Kostenvergleich"; [5]:<br />

UBA, 2014, "Treibhausgasneutrales Deutschland"; [6]: Goerne, 2009, "CO2-Abscheidung und -Lagerung (CCS) in Deutschland";<br />

[7]: Prof. Dr.-Ing. Martin Dehli, 2014, "Power-to-Gas: Speicherung von Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen in <strong>der</strong> Erdgasinfrastruktur";<br />

[X]: enervis, 2017, Eigene Annahme. Weiterhin wird für PtG-Anlagen <strong>ein</strong> WACC von 7,1% angenommen.<br />

INES Initiative Erdgasspeicher e.V. / BWE Bundesverband Windenergie e.V.<br />

<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Gase</strong> - <strong>ein</strong> <strong>Systemupdate</strong> <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong><br />

12. Dezember 2017<br />

Seite 25

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