Erneuerbare Gase ‐ ein Systemupdate der Energiewende

Das Verkehrsmodell simuliert eine kostenbasierte Umverteilung der Antriebsarten bis 2050.
Ist die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Pkw erreicht, ist eine Neuanschaffung erforderlich.
Der Verbraucher entscheidet auf Basis einer Lebenszykluskostenanalyse unter den
sieben Fahrzeugen einer Klasse, ob er die Antriebsart wechselt. Die Fahrzeugklasse bleibt
stets unverändert. In den Entscheidungsprozess fließen damit die Anschaffungskosten, der
Verbrauch, die Treibstoffpreise, die Fahrleistung, die Nutzungsdauer, die Kfz-Steuern sowie
die Kosten für Reparaturen und Autopflege ein. Es wird die kostengünstigste Antriebsart gewählt.
Emotionale Faktoren spielen bei der Fahrzeugwahl keine Rolle. Auch Herausforderungen
durch Reichweitenbeschränkungen oder fehlender Infrastruktur, wie fehlender Stromverteilnetzausbau
oder Ladesäulen, werden im Rahmen des Modells nicht abgebildet.
Der jährliche Endenergieverbrauch des motorisierten Individualverkehrs wird von verschiedenen
Faktoren maßgeblich beeinflusst. Dies ist insbesondere die Entwicklung des Pkw-Bestandes,
der jährlichen Fahrleistung und der Fahrzeugkosten.
Die jährlich vom KBA veröffentlichten Zulassungszahlen und Fahrzeugdichten je Zulassungsbezirk
bilden die Grundlage für die Vorhersage des Fahrzeugbestandes, indem die
prognostizierte Dichte auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung (vgl. Abschnitt 3) angewendet
wird. Bis zum Jahr 2050 steigt der Bestand auf rd. 48 Mio. Pkw an (siehe Abbildung
36). Dabei wird angenommen, dass die relative Steigerung der Fahrzeugdichte gegenüber
dem Basisjahr für alle Zulassungsbezirke identisch ist.
60
Mio. Pkw
50
40
30
20
10
0
1960
1963
1966
1969
1972
1975
1978
1981
1984
1987
1990
1993
1996
1999
2002
2005
2008
2011
2014
2017
2020
2023
2026
2029
2032
2035
2038
2041
2044
2047
2050
Historischer Bestand
enervis Prognose
Abbildung 36: Pkw-Bestand in Deutschland 66
Für den Simulationszeitraum wird eine Nutzungsdauer von 10 Jahren unterstellt. Damit werden
jedes Jahr 10% des Fahrzeugbestandes gegen neue Modelle ausgetauscht.
Besonderen Einfluss auf die Entscheidung für eine Antriebsart haben die Fahrleistung, also
die jährlich zurückgelegten Kilometer, die Investitionskosten und der Fahrzeugverbrauch.
Die Betrachtung der historischen durchschnittlichen Jahresfahrleistung zeigt einen leichten
66 Eigene Berechnungen und Kraftfahrt-Bundesamt
INES Initiative Erdgasspeicher e.V. / BWE Bundesverband Windenergie e.V.
Erneuerbare Gase - ein Systemupdate der Energiewende
12. Dezember 2017
Seite 62