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Erneuerbare Gase ‐ ein Systemupdate der Energiewende

Die enervis‐Studie „Erneuerbare Gase – ein Systemupdate der Energiewende“ skizziert den Weg zu einem treibhausgasneutralen Energiesystem bis zum Jahr 2050. Die Studie wurde vom Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) beauftragt. Ein Politischer Beirat hat die Studie begleitet.

Die enervis‐Studie „Erneuerbare Gase – ein Systemupdate der Energiewende“ skizziert den Weg zu einem treibhausgasneutralen Energiesystem bis zum Jahr 2050. Die Studie wurde vom Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) beauftragt. Ein Politischer Beirat hat die Studie begleitet.

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nario Optimiertes System 110 GW an Kurzfristspeichern installiert. Dies liegt an <strong>ein</strong>er deutlich<br />

volatileren Residuallast im Szenario Maximale Elektrifizierung. Vor allem in Wintermonaten<br />

steigt <strong>der</strong> Bedarf an kurzfristigen Speicherkapazitäten durch die hohe temperaturabhängige<br />

Stromnachfrage (vgl. Abschnitt 5.1) aufgrund des in diesem Szenario verstärkten Einsatzes<br />

elektrischer Heizsysteme.<br />

Abbildung 97 zeigt die Kapazitätsverteilung <strong>der</strong> Kurzfristspeicher in den beiden Szenarien.<br />

Die Netzzonenaufteilung erfolgt analog <strong>der</strong> Aufteilung von Langfristspeicherkapazitäten.<br />

Abbildung 97: Kapazitätsverteilung Kurzfristspeicher im Jahr 2050<br />

8.2.1.5 Back-Up-Kapazitäten<br />

Zur Deckung <strong>der</strong> Stromnachfrage in Zeiten niedrigen Angebots <strong>Erneuerbare</strong>r Energien und<br />

bereits ausgenutzter Stromspeicherpotenziale werden zusätzliche Kraftwerkskapazitäten benötigt.<br />

Die Höhe <strong>der</strong> zusätzlich installierten Kapazitäten zur Besicherung des Systems bemisst<br />

sich an <strong>der</strong> Residuallastspitze des jeweiligen Szenarios. Diese tritt in beiden Szenarien<br />

im Rahmen des zur Modellierung verwendeten Wetterjahres Ende Januar in <strong>der</strong> Nacht <strong>ein</strong>es<br />

Kalttages mit niedriger Einspeisung aus Windenergie (vgl. Abschnitt 3 zur Wahl des Wetterjahres)<br />

auf. In beiden Szenarien sind rund 18 GW an Gas-KWK-Anlagen installiert. Der aufgezeigte<br />

Bedarf an Back-Up-Kapazitäten wird durch zusätzliche Kondensationskraftwerke<br />

bereitgestellt.<br />

Im Szenario Maximale Elektrifizierung werden insgesamt Back-Up-Kapazitäten von 113 GW<br />

benötigt. Abbildung 98 zeigt die regionale Verteilung <strong>der</strong> Back-Up-Kraftwerke. Deutlich wird,<br />

dass die benötigten Kraftwerkskapazitäten vor allem in den Netzzonen West und Süd-West<br />

liegen. Dies sind die Netzzonen mit <strong>der</strong> höchsten Gesamtstromnachfrage und entsprechenden<br />

hohen Residuallasten in Zeiten niedrigen Angebotes <strong>Erneuerbare</strong>r Energien.<br />

Der zusätzliche Kraftwerksbedarf im Szenario Optimiertes System liegt rund 60 GW unter<br />

dem des Szenarios Maximale Elektrifizierung. Dies liegt an <strong>ein</strong>er deutlich geringeren Durchdringung<br />

von Wärmepumpen und Direktheizern im Wärmemarkt. Trotz des höheren Gesamtstrombedarfs<br />

(bezogen auf die Jahresmenge) im Szenario Optimiertes System fällt die<br />

maximale Residuallast in den Netzzonen deutlich niedriger aus. Der Strombedarf durch PtLund<br />

PtG-Anlagen fällt im Gegensatz zu Wärmepumpen und Direktheizern insbeson<strong>der</strong>e in<br />

INES Initiative Erdgasspeicher e.V. / BWE Bundesverband Windenergie e.V.<br />

<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Gase</strong> - <strong>ein</strong> <strong>Systemupdate</strong> <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong><br />

12. Dezember 2017<br />

Seite 128

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