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Erneuerbare Gase ‐ ein Systemupdate der Energiewende

Die enervis‐Studie „Erneuerbare Gase – ein Systemupdate der Energiewende“ skizziert den Weg zu einem treibhausgasneutralen Energiesystem bis zum Jahr 2050. Die Studie wurde vom Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) beauftragt. Ein Politischer Beirat hat die Studie begleitet.

Die enervis‐Studie „Erneuerbare Gase – ein Systemupdate der Energiewende“ skizziert den Weg zu einem treibhausgasneutralen Energiesystem bis zum Jahr 2050. Die Studie wurde vom Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) beauftragt. Ein Politischer Beirat hat die Studie begleitet.

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8.2 Ergebnisse Regionalisierung und Netzausbau<br />

Regionalisierung Strom<br />

In diesem Unterkapitel werden die sich ergebenden regionalen Verteilungen des Strombedarfs<br />

sowie <strong>der</strong> Erzeugungs-, Flexibilitäts- und Back-Up-Kapazitäten erläutert. Die Stromverbräuche<br />

auf Endkundenebene wurden auf Kreisebene modelliert und anschließend auf Netzzonenebene<br />

aggregiert (Abschnitt 8.2.1.1). <strong>Erneuerbare</strong> Erzeugungskapazitäten für Wind<br />

On- und Offshore wurden anhand <strong>der</strong> Flächenverfügbarkeiten den Netzzonen zugeordnet.<br />

Zusätzlich benötigte Erzeugungsmengen aus Photovoltaik wurden anhand <strong>der</strong> verfügbaren<br />

Dachflächenpotenziale und Freiflächen abzgl. landwirtschaftlich genutzter Flächen auf die<br />

Netzzonen verteilt (Abschnitt 8.2.1.2). Daraus ergibt sich <strong>ein</strong>e nach Netzzonen regionalisierte<br />

Residuallaststruktur, die durch Back-Up-Kapazitäten sowie Kurz- und Langfrist-speicher<br />

ergänzt werden, um die stündliche Nachfragestruktur zu decken. Die benötigten Kapazitäten<br />

wurden so auf die Netzzonen verteilt, dass sie möglichst stromnetzdienlich wirken.<br />

Dazu wurden PtG/PtL-Anlagen sowie Kurzfristspeicherkapazitäten nach <strong>der</strong> regionalen Verteilung<br />

<strong>der</strong> geringsten Residuallast den Netzzonen zugeordnet (Abschnitt 8.2.1.3 und<br />

8.2.1.4). Entsprechend wurden Back-Up-Kapazitäten anhand <strong>der</strong> höchsten Residuallasten<br />

auf die Netzzonen verteilt (Abschnitt 8.2.1.5). Schließlich wird <strong>der</strong> sich ergebende benötigte<br />

Netzausbau auf Übertragungsnetzebene sowie die zugehörigen volkswirtschaftlichen Kosten<br />

abgeschätzt (Abschnitt 8.2.1.6).<br />

8.2.1.1 Endkundenbedarf Strom<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> vorliegenden Studie findet <strong>ein</strong>e regionale Modellierung auf Gem<strong>ein</strong>de- bzw.<br />

Kreisebene statt. Die erlaubt es, regionale Unterschiede des Strombedarfes im Wärmesektor<br />

(Abschnitt 5.1), Verkehrssektor (Abschnitt 5.2) und im Stromsektor (Abschnitt 5.4) abzubilden.<br />

Beispielhaft für die verschiedenen Sektoren und Szenarien ist dazu in Abbildung 92 <strong>der</strong> regionale<br />

Anteil strombasierter Systeme (Strom-Wärmepumpen und Direktheizer) im Wärmesektor<br />

im Szenario Maximale Elektrifizierung im Jahr 2017 und 2050 dargestellt. Während im<br />

Jahr 2017 lediglich ca. 7% des Endenergiebedarfes im Wärmemarkt durch stromgeführte<br />

Systeme gedeckt werden, ist bis zum Jahr 2050 <strong>ein</strong> deutlicher Anstieg sichtbar. Nun werden<br />

77% des Endenergiebedarfes durch strombasierte Systeme (inkl. durch Wärmepumpen bereitgestellter<br />

Umweltwärme) gedeckt. Der r<strong>ein</strong>e Stromanteil liegt bei 44%. Weiterhin ist <strong>ein</strong>e<br />

vergleichsweise starke regionale Differenzierung sichtbar. Hier spiegeln sich verschiedene<br />

Effekte wi<strong>der</strong>, die im Rahmen <strong>der</strong> regionalisierten enervis-Modelle berücksichtigt werden.<br />

Zum Beispiel spielt <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Industrialisierung <strong>ein</strong>er Region <strong>ein</strong>e große Rolle, da im Industriesegment<br />

zu <strong>ein</strong>em erheblichen Anteil Direktheizer zum Einsatz kommen. Diese benötigen<br />

im Gegensatz zu Strom-Wärmepumpen <strong>ein</strong> Vielfaches mehr an Strom, um den gleichen<br />

Wärmebedarf zu decken.<br />

INES Initiative Erdgasspeicher e.V. / BWE Bundesverband Windenergie e.V.<br />

<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Gase</strong> - <strong>ein</strong> <strong>Systemupdate</strong> <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong><br />

12. Dezember 2017<br />

Seite 123

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