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Erneuerbare Gase ‐ ein Systemupdate der Energiewende

Die enervis‐Studie „Erneuerbare Gase – ein Systemupdate der Energiewende“ skizziert den Weg zu einem treibhausgasneutralen Energiesystem bis zum Jahr 2050. Die Studie wurde vom Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) beauftragt. Ein Politischer Beirat hat die Studie begleitet.

Die enervis‐Studie „Erneuerbare Gase – ein Systemupdate der Energiewende“ skizziert den Weg zu einem treibhausgasneutralen Energiesystem bis zum Jahr 2050. Die Studie wurde vom Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) beauftragt. Ein Politischer Beirat hat die Studie begleitet.

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In beiden Szenarien ergeben sich erhebliche Kapazitätsbedarfe an installierten Langfristspeichern.<br />

So beläuft sich die installierte PtG-Leistung im Szenario Maximale Elektrifizierung<br />

auf 170 GW und im Szenario Optimiertes System auf 281 GW. Der Bedarf an PtL-Anlagen<br />

mit insgesamt 69 GW ist in beiden Szenarien identisch.<br />

Die in Abbildung 76 dargestellte theoretische Gesamtstromnachfrage, die entlang <strong>der</strong> tatsächlichen<br />

Bedarfsstruktur <strong>der</strong> Sektoren verläuft, muss über die Nutzung von Flexibilitätspotenzial<br />

aus Flüssigspeichern o<strong>der</strong> Gasspeichern angeglichen werden, die den Strombedarf<br />

von PtG- o<strong>der</strong> PtL-Anlagen zeitlich verschieben.<br />

Die Nutzung dieser Flexibilitäten führt zu <strong>ein</strong>er deutlichen strukturellen Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> theoretischen<br />

Gesamtstromnachfrage, wie in Abbildung 77 dargestellt ist. Die Produktion von<br />

PtG und PtL erfolgt nun nicht mehr analog <strong>der</strong> bedarfsgerechten Bereitstellung, son<strong>der</strong>n gemäß<br />

den Erfor<strong>der</strong>nissen des Stromsystems durch Nutzung <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden<br />

Flexibilitäten, insb. Gasspeichern (siehe Gesamtstromnachfrage in Abbildung 77). Dies bedeutet,<br />

dass erhebliche Residuallasten des Stromsystems, insbeson<strong>der</strong>e saisonaler Speicherbedarf,<br />

in den Gasmarkt verschoben werden.<br />

Maximale Elektrifizierung<br />

Optimiertes System<br />

12<br />

TWh/d<br />

12<br />

TWh/d<br />

10<br />

10<br />

8<br />

8<br />

6<br />

6<br />

4<br />

4<br />

2<br />

2<br />

0<br />

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Theoretische Gesamtstromnachfrage (inkl. PtG und PtL)<br />

Gesamtstromnachfrage (inkl. Optimierung PtG und PtL)<br />

0<br />

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Theoretische Gesamtstromnachfrage (inkl. PtG und PtL)<br />

Gesamtstromnachfrage (inkl. Optimierung PtG und PtL)<br />

Abbildung 77: Optimierung <strong>der</strong> PtG- und PtL-Anlagen und resultierende Gesamtstromnachfrage im Jahr 2050<br />

Abbildung 78 stellt in den gestapelten Flächen den Stromverbrauch <strong>der</strong> Sektoren sowie in<br />

<strong>der</strong> schwarzen Linie die Gesamterzeugung aus <strong>Erneuerbare</strong>n Energien und Kraftwerken dar<br />

(vgl. vorangehendes Abschnitt). Auf saisonaler Ebene erkennt man die Notwendigkeit von<br />

langfristigen Speicherpotenzialen sowohl im Szenario Maximale Elektrifizierung als auch im<br />

Szenario Optimiertes System. Überschüssige erneuerbare Strommengen, die vor allem in<br />

den Sommermonaten bei geringerer Stromnachfrage anfallen, werden durch PtG-Anlagen<br />

synthetisiert und in das Gassystem integriert. Eine Überführung von Teilen des strukturierten<br />

Strombedarfs über PtG in den Gasmarkt führt am Ende zu <strong>ein</strong>er Über<strong>ein</strong>stimmung <strong>der</strong> Erzeugungs-<br />

und Verbrauchsstruktur, weil Gasspeicher als Flexibilitätsinstrument nutzbar werden.<br />

INES Initiative Erdgasspeicher e.V. / BWE Bundesverband Windenergie e.V.<br />

<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Gase</strong> - <strong>ein</strong> <strong>Systemupdate</strong> <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong><br />

12. Dezember 2017<br />

Seite 105

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