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Future Food_einzelseiten

Bachelor-Thesis im Rahmen des Studiengangs Kommunikationsdesign an der Hochschule Düsseldorf

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3. Lebensmittel<br />

der superstoff des<br />

21. jahrhunderts, algen<br />

Großes Zukunftspotenzial hat das<br />

Powerfood aus dem Meer, namentlich Algen.<br />

Was im asiatischen Kulturraum schon seit<br />

Jahrtausenden weit verbreitet ist, entdeckt<br />

der Westen nun nach und nach auch für sich.<br />

Algen sind reich an Eiweiß, wertvollen Nährund<br />

Ballaststoffen, haben kaum Fett und<br />

verschwindend wenig Kalorien. Ihnen ist ein<br />

innovatives Anwendungsspektrum zu Eigen,<br />

vom Heil- und Nahrungsergänzungsmittel,<br />

Biomasseproduktion, Schönheitspflege bis hin<br />

zum den kulinarischen Genuss. Sie lassen sich<br />

darüber hinaus ohne großen Aufwand züchten<br />

oder in großer Menge im Meer abernten.<br />

Noch steckt die ernährungsphysiologische<br />

und medizinische Beforschung von Algen in<br />

den Kinderschuhen, doch dies ändert sich<br />

rasch: Weltweit wird das Meeresgemüse mit<br />

seinen bis zu 800.000 unterschiedlichen Arten<br />

genauer auf seiner Eignung zur menschlichen<br />

Ernährung untersucht. Rund 15.000 neue<br />

Inhaltsstoffe wurden allein in den letzten Jahren<br />

entdeckt. Kulinarisch spannende Produkte<br />

beginnen den Markt zu erobern. Darunter<br />

fallen zum Beispiel verarbeitete Softdrinks wie<br />

etwa das Healthy-Algea-Erfrischungsgetränk<br />

Helga (www.hallohelga.at) oder getrocknete<br />

Formen wie die klassische Pasta, z. B. die<br />

Produkte der niederländischen Marke<br />

Seamore (www.seamorefood.com). Üblich ist<br />

auch die Verwendung in Pulver- und Tablettenform<br />

als aus Mikroalgen gewonnenes Nahrungsergänzungsmittel.<br />

Des Weiteren bietet<br />

es sich auch an, Algen in weiteren Lebensmitteln<br />

einzubringen oder bestimmte Inhaltsstoffe<br />

zu isolieren. Somit können Algenproteine oder<br />

Vitamine in Backware zugesetzt oder zu Omega-3-reichem<br />

Öl verarbeitet werden, wodurch<br />

die Qualität der Endprodukte steigt.<br />

Doch auch Algen in unverarbeiteter Form<br />

erfreuen sich zunehmend an Beliebtheit,<br />

insbesondere jene aus der Familie der Makroalgen:<br />

Rot-, Braun- und Grünalgen, bekannt<br />

unter den Namen Seetang oder Seaweed. In<br />

der japanischen Küche kennt man Sorten wie<br />

Wakame, Kombi, Hijiki, Dulde und Nori, die<br />

man hervorragend als Suppeneinlage und<br />

Salate, als Gemüsebeilage zum Fisch - oder in<br />

getrockneter Form - als essbare Hülle für Maki<br />

und Sushi verwenden kann.<br />

Durch die Tatsache, dass Algen einfach<br />

und umweltfreundlich erzeugt und äußerst<br />

vielfältig genutzt werden können, prophezeien<br />

viele Lebensmittelforscher ihnen eine große<br />

Zukunft: ob als Nährstoffquelle und Lebensmittel,<br />

als Fleischersatz, als Gesundheitselixier<br />

oder auch als Ausgangsprodukt für Verpackungen.<br />

Aufgrund des hohen Vitaminanteils,<br />

der Mineralstoffe und Eiweiße sowie Magnesium<br />

und Kalzium sind Algen hoffnungsvolle<br />

Heil- und Nahrungsergänzungsmittel. Bereits<br />

jetzt nehmen wir in einer Vielzahl an Lebensmitteln<br />

unbewusst Algen zu uns. Aus den<br />

Phytokolloiden, den Zuckermolekülen in und<br />

zwischen den Zellwänden der Alge, werden<br />

Verdickungs- und Bindemittel sowie Stabilisatoren<br />

gewonnen. Als Bindemittel kommen<br />

sie in Puddings, Eiscreme und Joghurts vor,<br />

als Stabilisator in Margarine und Frischkäse.<br />

Mikroalgen lassen sich jetzt schon nachhaltig<br />

herstellen, so etwa Chlorella und Spirulina.<br />

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