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Beispiele mechatronischer Systeme

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9.2 Funktionsentwicklung und Applikation in der MSG-Entwicklung xix<br />

Moment [Nm]<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

−100<br />

−200<br />

2 2.4 2.8 3.2<br />

Zeit [s]<br />

Moment [Nm]<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

−100<br />

−200<br />

−300<br />

−400<br />

−500<br />

Messung<br />

Modell<br />

5.6 6 6.4 6.8<br />

Zeit [s]<br />

Bild 9.18 Vergleich der berechneten und gemessenen Momente der Antriebswelle im Bereich der<br />

Lose beim positiven (links) und negativen Lastwechsel (rechts)<br />

9.2.4 Modellbasierte prädiktive Regelung<br />

Zur Vermeidung von Ruckelschwingungen werden bereits seit mehreren Jahrzehnten Kraftfahrzeuge<br />

mit Vorrichtungen ausgestattet, die den Beschleunigungswunsch des Fahrers gedämpft<br />

in ein Antriebsmoment umsetzen. Dieses geschieht, indem eine Änderung des Fahrpedalwinkels<br />

entweder mechanisch oder elektronisch verzögert an den Verbrennungsmotor<br />

weitergegeben wird [BM88]. Seit der Einführung von elektronischen Motorsteuergeräten ist<br />

diese Dämpfung in der Regel durch Software-Funktionen realisiert. Die sogenannte Ruckeldämpfung<br />

im MSG erfolgt im Allgemeinen durch zwei getrennte Maßnahmen. Zunächst wird<br />

der Verlauf des Fahrerwunschmoments M ped mittels Filter- und Begrenzungsfunktionen in<br />

der Form geführt, dass eine Anregung des Antriebsstrangs minimiert und bestenfalls ganz vermieden<br />

wird. Sollten trotz verzögertem Momentenaufbau Schwingungen des Antriebsstrangs<br />

auftreten, werden diese anhand einer auf der Motordrehzahl basierenden Regelung kompensiert<br />

[Bos01].<br />

Bild 9.19 Schema der konventionellen Regelungsstruktur zur Ruckeldämpfung im Kraftfahrzeug<br />

In Bild 9.19 ist die prinzipielle Struktur dieser kombinierten Feedforward-Feedback-Regelung<br />

gezeigt. Das Konzept dieser Struktur ist es, ein zügiges Ansprechverhalten zu ermöglichen,<br />

aber dennoch ein hohes Maß an Komfort zu gewährleisten. Problematisch ist dabei, dass<br />

der Verlauf der abtriebsseitigen Längsbeschleunigung bzw. Raddrehzahl indirekt über die<br />

antriebsseitige Motordrehzahl geregelt wird. Aufgrund vorhandener Totzeiten bei der Raddrehzahlerfassung<br />

und Übertragung zwischen Bremsen- und Motorsteuergerät ist die direkte<br />

Verwendung der gemessenen Raddrehzahl in der Form nicht möglich.

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