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Beispiele mechatronischer Systeme

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9.5 Visual Servoing zur mechanischen Unkrautregulierung mit einem Feldroboter li<br />

Für den Einsatz von bildgebenden Sensoren ist eine Kalibrierung erforderlich, um<br />

die sog. intrinsischen und extrinsischen Kameraparameter zu bestimmen.<br />

Intrinsische Kameraparameter hängen nur von der Kamera ab und sind z. B. die<br />

Brennweite f , Pixelbreite p u und Pixelhöhe p v . Diese beschreiben die Abbildung<br />

eines Punktes auf die Bildebene. Typischerweise kommt hierzu ein Lochkamera-<br />

Modell zur Anwendung. Eine gängige Methode zur Bestimmung der intrinsischen<br />

Kameraparameter ist z. B. in [HS97] beschrieben.<br />

Extrinsische Kameraparameter dienen der Transformation vom globalen Koordinatensystem<br />

in das Kamera-Koordinatensystem, d. h. hier also VS T 0 .<br />

Ausführliche Details finden sich etwa in [Cor11, HZ04].<br />

Leitet man nun den Ausdruck in Gl. (9.65) nach der Kamerapose (0) x VS ab (die Herleitung findet<br />

man Ende des Abschnitts), erhält man die sog. Bild-JACOBI-Matrix J p , welche den Zusammenhang<br />

zwischen der Änderung der Kamerapose in globalen Koordinaten (Raumgeschwindigkeit)<br />

und Bildkoordinaten beschreibt.<br />

(<br />

ṗ = J p K , (0) P , (0) x VS) (0)v VS bzw. (9.66)<br />

⎡ ⎤<br />

v x<br />

⎡<br />

⎤<br />

[ ˙u˙v]<br />

= ⎣ − f<br />

u−u<br />

ρ B Z<br />

0<br />

0 ρ H (u−u 0 )(v−v 0 )<br />

Z<br />

f<br />

− f 2 +ρ 2 B (u−u 0) 2<br />

v y<br />

ρ H<br />

ρ B f<br />

ρ<br />

(v−v<br />

B<br />

0 )<br />

⎦<br />

v z<br />

0 − f v−v 0 f 2 +ρ 2 H (v−v 0) 2<br />

ρ H Z Z<br />

ρ H f<br />

− ρ B(u−u 0 )(v−v 0 )<br />

f<br />

− ρ B<br />

ρ<br />

(u−u<br />

H<br />

0 )<br />

ω<br />

⎢ x<br />

⎥<br />

⎣ω y<br />

⎦<br />

ω z<br />

(9.67)<br />

Hierbei stellen ṗ die Geschwindigkeit in Pixelkoordinaten ( ˙u , ˙v) und (0) v VS die translatorischen<br />

und rotatorischen Geschwindigkeiten (v x , v y , v z , ω x , ω y , ω z ) der Kamera dar. Für<br />

mehrere Punkte lässt sich der Ausdruck in Gl. (9.67) stapeln; am Beispiel von drei Bildpunkten<br />

⎡ ⎤<br />

⎡ ⎤<br />

˙u 1<br />

˙u 1<br />

˙v 1<br />

⎡ ⎤<br />

⎡ ⎤−1<br />

˙u J p1<br />

J ˙v 1<br />

p1<br />

2<br />

= ⎣J ˙v<br />

⎢ 2<br />

p2<br />

⎦ (0) v VS mit der inversen Transformation (0) v VS = ⎣J p2<br />

⎦<br />

˙u 2<br />

.<br />

˙v<br />

⎥ J<br />

⎣ ˙u 3<br />

⎦ p3 J p3 ⎢ 2<br />

⎥<br />

⎣ ˙u 3<br />

⎦<br />

˙v 3 ˙v 3<br />

(9.68)<br />

Die inverse Transformation ist ab drei Bildpunkten möglich und erlaubt die Berechnung der<br />

Geschwindigkeit in globalen Koordinaten. Bei mehr als drei Punkten erfolgt die Berechnung<br />

über die MOORE-PENROSE-Pseudoinverse J † (vgl. Anhang A.2.5). Hierbei gilt<br />

P<br />

⎡ ⎤<br />

J p1<br />

J p2<br />

J P =<br />

⎢<br />

⎣<br />

⎥<br />

. ⎦ und J † P = (J T P J P) −1 J T P . (9.69)<br />

J pn<br />

Mit dem letztgenannten Zusammenhang in Gl. (9.68) lässt sich die notwendige Änderung, um<br />

einen Fehler in Bildkoordinaten zu minimieren, in eine Änderung im kartesischen Koordina-

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