FPÖ-ÖVP Regierungsprogramm 2017-2022
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Regierungsprogramm</strong> <strong>2017</strong> – <strong>2022</strong><br />
−−<br />
Digitalisierung der zehn wichtigsten Behördenwege in Österreich als erster prioritärer<br />
Schritt – in Zusammenarbeit mit Ländern und Gemeinden die Förderung des „Once<br />
Only“-Prinzips<br />
−−<br />
Einrichtung eines digitalen Bürger- und Unternehmenskontos, mit dem unterschiedliche<br />
Behördengänge erledigt werden können<br />
• Pilotprojekt „Digitale Identität“: Einführung einer flächendeckenden sicheren digitalen<br />
Identität für einen sicheren und persönlichen Umgang mit den eigenen Daten<br />
−−<br />
Schaffung und Implementierung eines einheitlichen, staatlich gesicherten digitalen Identitätsmanagementsystems<br />
als zentrale Basisinfrastruktur für die sichere Digitalisierung Österreichs<br />
−−<br />
Zurverfügungstellung von Ausweisen und persönlichen Daten, staatlich garantiert und<br />
erstmalig auch digital, auf persönlichen Abruf<br />
−−<br />
Grundprinzip der Datenhoheit von Bürgern und Konsumenten<br />
−−<br />
Bei der Nutzung digitaler Daten haben Bürgerinnen und Bürger nun einen Einblick in die<br />
über sie in diversen Registern gespeicherten Daten; sie bestimmen selbst – durch ihre<br />
konkrete Anweisung –, wem sie welche Daten in welchem Ausmaß zur Verfügung stellen<br />
−−<br />
Klar definierte Rechtswege zur Löschung von Daten auf Antrag<br />
−−<br />
Implementierung des Rechts der Bürgerinnen und Bürger auf Information, wer wann<br />
welche Daten genützt hat<br />
−−<br />
Sicherstellung eines transparenten Verwendungsprotokolls der übermittelten Daten nur<br />
für die jeweilige Bürgerin bzw. den jeweiligen Bürger<br />
−−<br />
Rechtlich klar geregelte Datennutzung und Verantwortlichkeiten<br />
−−<br />
Logische und notwendige Weiterentwicklung der Handysignatur/Bürgerkarte<br />
−−<br />
Grundstein für hocheffiziente und sichere Services für Bürger und den Wirtschaftsstandort<br />
Österreich, indem man die Chancen der Digitalisierung mit dem notwendigen Schutz<br />
vor Datenmissbrauch, Identitätsdiebstahl und Cyberkriminalität kombiniert<br />
−−<br />
Keine Zwangsverpflichtung zur „Digitalen Identität“ und jederzeitigen kostenfreien<br />
Ausstieg sichern<br />
−−<br />
Alle Behördenwege müssen auch ohne „Digitale Identität“ sichergestellt werden<br />
• Strukturiertes Datenmanagement des Bundes aufbauen und dabei im Rahmen von<br />
EU-Projekten von den Besten lernen (z.B. Best Practice: estnisches Modellprojekt „X-Road“)<br />
• Ausbau und Verbesserung von eHealth-Lösungen (z.B. ELGA) zur besseren Versorgung<br />
mit Gesundheitsdienstleistungen und zur Förderung der Prävention<br />
Digitalisierung der Bildung, der Wirtschaft und des Sicherheitsbereiches<br />
Um die Chancen der Digitalisierung im internationalen Wettbewerb optimal nutzen zu können,<br />
muss Österreichs Wirtschaft zur Speerspitze der digitalen Transformation gemacht werden.<br />
Entscheidend dafür sind eine forschungs- und innovationsfreundliche Umgebung sowie optimale<br />
Rahmenbedingungen, die Industrie, KMU und Start-ups ihr innovatives Potenzial voll entfalten lassen.<br />
Unser wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Erfolg wird daran hängen, dass unsere Bürger in<br />
ausreichendem Maß digitale Kompetenzen besitzen. Dafür ist eine Digitalisierungsoffensive im<br />
Bildungsbereich erforderlich: die Überarbeitung der Lehrpläne in Richtung Digital- und Medienkompetenzen<br />
ebenso wie die verpflichtende Weiterbildung für Lehrerinnen und Lehrer<br />
sowie ein breites Angebot an digitalen Lehrberufen. In diesem Zusammenhang soll der Einsatz<br />
moderner Technologien im Unterricht massiv forciert werden.<br />
Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung führt aber auch zu neuen Formen der<br />
Kriminalität und der Verwundbarkeit des Staates und seiner Infrastruktur. Österreich soll dieser<br />
Herausforderung durch verstärkte Bemühungen in der Sicherheitsforschung begegnen – um<br />
die eigene Expertise zu stärken und unabhängiger von fremdem Know-how zu werden, aber<br />
auch, um international Marktchancen für österreichische Unternehmen zu erschließen.<br />
Seite 82