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Goethe war gut

Zur Geschichte des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Johann Wolfgang von Goethe-Universität in Frankfurt am Main, der Frankfurter Wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft (fwwg) und zu den Herausforderungen der Alumniarbeit

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ALUMNAT<br />

Eine Universität für Frankfurt<br />

2014 feierte die <strong>Goethe</strong>-Universität ihren 100. Geburtstag. Möglich<br />

wurde ihre Gründung durch das private Engagement von Frankfurter<br />

Bürgerinnen und Bürgern, die erkannt hatten, dass eine aufstrebende<br />

Metropole wie Frankfurt auch eine Hochschule brauchte.<br />

Von Dr. Olaf Kaltenborn<br />

M<br />

odern und liberal sollte sie sein, und das Modell der Stiftungsuniversität<br />

schaffte Unabhängigkeit von staatlicher Einflussnahme.<br />

Innerhalb weniger Jahre kamen 20 Millionen Goldmark zusammen,<br />

vor allem von jüdischen Stifterinnen und Stiftern. Die ersten 20 Jahre<br />

der jungen Universität zeichneten sich durch eine hohe wissenschaftliche<br />

Produktivität aus, und es herrschte ein weltoffenes Klima, das viele hervorragende<br />

Forscher nach Frankfurt zog. Nicht nur die Physik mit Wissenschaftlern<br />

wie Otto Stern und Max von Laue gelangte zu Weltruhm. Auch<br />

Franz Oppenheimer, der als Vordenker der Sozialen Marktwirtschaft gilt,<br />

kam 1919 als erster Professor für Soziologie an einer deutschen Universität<br />

nach Frankfurt, und das Institut für Sozialforschung, aus dem nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg die berühmte Frankfurter Schule hervorging, wurde<br />

1924 gegründet. Sein Ziel <strong>war</strong> die Kenntnis und Erkenntnis des sozialen<br />

Lebens in seinem ganzen Umfang; Theodor W. Adorno, Karl Mannheim<br />

und Friedrich Pollock forschten hier. Stadt und Universität standen durch<br />

das rege geistige Klima in einer <strong>gut</strong>en Wechselbeziehung – unter anderem<br />

<strong>war</strong>en Professoren Mitglieder in den städtischen Salons –, sodass die Stadt<br />

Frankfurt der Universität 1932 den Namen ihres berühmtesten Sohnes verlieh:<br />

Zu <strong>Goethe</strong>s 100. Todestag wurde die Universität in Johann Wolfgang<br />

<strong>Goethe</strong>-Universität Frankfurt am Main umbenannt.<br />

Offen für Entdeckungen<br />

Nach 43 Jahren als Landesuniversität knüpfte die <strong>Goethe</strong>-Universität 2008<br />

an ihre historischen Wurzeln an: Sie wandelte sich zur Stiftungsuniversität<br />

mit hoher Eigenständigkeit und der Möglichkeit, mehr private Mittel einzuwerben.<br />

Auch als „Bürgeruniversität“ versteht sie sich – in den vergangenen<br />

Jahren öffnete sie sich zunehmend der Öffentlichkeit, als Ort des<br />

Lernens und Entdeckens, aber auch als Ort des kritischen Diskurses zu<br />

wichtigen gesellschaftlichen Fragen. Unter dem Motto „Wissenschaft für<br />

die Gesellschaft“ will die <strong>Goethe</strong>-Universität Ergebnisse der weltweit an-<br />

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