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in ihre Ateliers auf, wo sie zeitweise gemeinsam<br />
mit ihren männlichen Kollegen arbeiteten<br />
oder unterrichtet wurden – gleiches ist<br />
für deutsche und italienische Institutionen<br />
festzustellen. Darüber hinaus wurden an<br />
Künstlerinnen gelegentlich die Titel eines<br />
außerordentlichen Mitgliedes oder eines<br />
„Agrées“, d.h. eines Ehrenmitgliedes vergeben<br />
sowie den einer „Pensionärin“; letzterer<br />
brachte ein kleines jährliches Gehalt. Ein<br />
anderer, wenn auch seltener Fall war die Berufung<br />
als Dozentin oder Professorin.<br />
In Frankreich folgten weitere Städte dem<br />
Pariser Beispiel und errichteten eigene Akademien,<br />
die erst aufgrund geringerer Reputation<br />
weniger finanzielle Mittel zur Verfügung<br />
hatten – infolgedessen standen sie<br />
der Aufnahme von Kunststudentinnen aufgrund<br />
der willkommenen Studiengebühren<br />
weniger restriktiv gegenüber.<br />
Als weitere Ausbildungsstätte diente die<br />
weniger prestigeträchtige Pariser Académie<br />
de Saint-Luc, die allerdings gezwungen war,<br />
sich durch die einflußreiche Einwirkung der<br />
Académie Royale 1777 aufzulösen.<br />
NATUR UND KUNST IM 17. / 18.<br />
JAHRHUNDERT<br />
Auch in Deutschland entstanden im 17.<br />
Jahrhundert einige private Zeichenschulen,<br />
so 1662 in Nürnberg die private Maler-<br />
Akademie, die seit 1674 unter der Leitung<br />
von Joachim von Sandrart (1606-1688) auch<br />
Schülerinnen aufnahm. Sandrart selbst war<br />
mit Esther Barbara Sandrart (1651-1733),<br />
einer Malerin und Kameenschneiderin verheiratet.<br />
In Nürnberg tätig war auch Barbara<br />
Regina Dietzsch (1706-1783), sicherlich<br />
Susanna Maria Dorsch (1701-1765)<br />
<strong>Katalog</strong>-Nr. 12<br />
eine der bekanntesten Künstlerinnen ihrer<br />
Zeit. Als älteste Tochter des Malers, Zeichners<br />
und Radierers Johann Israel Dietzsch<br />
(1681-1754) erhielt sie ihre Ausbildung, wie<br />
ihre Schwester Margarete Barbara (1726-<br />
1795) sowie ihre fünf jüngeren Brüder, in<br />
der Werkstatt des Vaters. Mehrmals wurde<br />
ihr die Position einer Hofmalerin an europäischen<br />
Fürstenhöfen angeboten, die sie<br />
jedoch immer ablehnte. 1775 hatte sie einen<br />
Schlaganfall, der sie nicht davon abhielt bis<br />
1781 weiterzuarbeiten. Ihr Hauptbeschäftigungsfeld<br />
waren die im 18. Jahrhundert<br />
beliebten Darstellungen von Vögeln, Insekten,<br />
Blumen und Landschaften sowie Jagdszenen<br />
und Porträts. In Nürnberg, zu dieser<br />
Johann Justin Preißler (1698-1771) und Susanna<br />
Maria Preißler, geb. Dorsch, <strong>Katalog</strong>-Nr. 11<br />
Zeit „Hochburg des naturwissenschaftlichen<br />
Verlags- und Illustrationswesens“,<br />
fanden ihre Arbeiten großen Absatz und<br />
hatten vorbildhaften Charakter für die weitere<br />
Entwicklung der naturgeschichtlichen<br />
Kabinettmalerei. Darüber hatte sie sich eine<br />
wohlhabende Klientel aus England, Holland<br />
und Frankreich erschlossen. An dieser Stelle<br />
darf auch ihre große Vorgängerin Maria<br />
Sibylla Merian (1647-1717) nicht unerwähnt<br />
bleiben, die als Vorläuferin der modernen<br />
Insektenkunde (Entomologie) gilt.<br />
Auf dem Gebiet der naturwissenschaftlichen<br />
Illustration betätigte sich ebenso die<br />
bereits im Alter von 22 Jahren verstorbene<br />
Anna Füßli (1749-1772), Tochter von Johann<br />
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