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Caspar Füßli d. Ä. (1706-1782) und Schwester<br />

von Johann Heinrich Füßli (1741-1825).<br />

Wie ihre ältere Schwester Elisabeth (1744-<br />

1780) beschränkte sie sich weitestgehend auf<br />

die Blumen- und Insektenmalerei, entwarf<br />

Illustrationen und arbeitete im elterlichen<br />

Betrieb. Daneben unterstützte sie den anderen<br />

Bruder Hans Caspar Füßli (1743-1786),<br />

der naturwissenschaftliche Bücher und ein<br />

„Verzeichnis der bekanntesten schweizerischen<br />

Insekten“ verfaßte. Damit trat sie<br />

kaum aus dem Betätigungsfeld ihrer Familie<br />

heraus. Allerdings bot gerade der Zweig der<br />

botanischen und zoologischen Illustration<br />

Frauen die Möglichkeit, eine gewisse ökonomische<br />

Unabhängigkeit zu erlangen – denn<br />

nach der zeitgenössischen geschlechterspezifischen<br />

Zuweisung waren Frauen, die sich<br />

durch Fleiß, Genauigkeit und dem Fehlen<br />

jeglichen individuellen Gestaltungswillens<br />

auszeichneten, prädestiniert für diese niedere<br />

Kunstgattung.<br />

KÜNSTLERINNEN UND KUNST-<br />

HANDEL IM 18. JAHRHUNDERT<br />

Maria Cosway (1759-1838), <strong>Katalog</strong>-Nr. 9<br />

Aus Nürnberg stammte auch Maria Katharina<br />

Prestel (1747-1794), die 1769 in ihrer<br />

Heimatstadt erst Schülerin, dann Mitarbeiterin<br />

und seit 1772 Ehefrau des Malers, Radierers<br />

und Kupferstechers Johann Gottlieb<br />

Prestel (1739-1808) war. Gemeinsam betrieb<br />

das Künstlerpaar eine Reproduktionswerkstatt,<br />

die zwar großen, aber kaum finanziellen<br />

Erfolg hatte. Die Prestels sind wohl in<br />

jener Zeit als Ausnahme einzustufen, da sie<br />

eine gleichberechtigte Künstlerehe führten:<br />

Gemeinsam spezialisierten sie sich nicht nur<br />

auf die Reproduktionsgraphik, sondern entwickelten<br />

auch druckgraphische Verfahren<br />

zur farbigen Wiedergabe von Handzeichnungen.<br />

Nach einigen Jahren in Frankfurt<br />

am Main, siedelte Maria Katharina 1786<br />

alleine nach London über, in der Hoffnung<br />

auf bessere Verdienstmöglichkeiten. Dort<br />

arbeitete sie erfolgreich als Radiererin und<br />

Kupferstecherin und fertigte für verschiedene<br />

bekannte örtliche Verleger zahlreiche<br />

Reproduktionen nach deutschen, holländischen<br />

und italienischen Meistern an. Ihre<br />

beiden Kinder Ursula Magdalena Reinheimer<br />

(1777-1845) und Michael Gottlieb (1779-<br />

1845) schlugen ebenfalls die künstlerische<br />

Laufbahn ein; Gottlieb wurde überdies<br />

Kunsthändler. 1789 folgten die erst 12- und<br />

Maria Catharina Prestel (1747-1794)<br />

<strong>Katalog</strong>-Nr. 14<br />

10jährigen Geschwister der Mutter nach<br />

London, wo sie von ihr ausgebildet wurden.<br />

Nach deren Tod im Jahr 1794 kehrte die nun<br />

17jährige Ursula Magdalena nach Frankfurt<br />

zurück, wo sie in der graphischen Reproduktionswerkstatt<br />

ihres Vaters beschäftigt<br />

war. Dort lernte sie dessen Gesellen Johann<br />

Georg Reinheimer (1777-1820) kennen, den<br />

sie 1805 heiratete. Seit spätestens 1824 bis<br />

Ende der 1830er Jahre übte sie überdies eine<br />

Tätigkeit als Zeichenlehrerin im Berchtschen<br />

Institut aus, einer Frankfurter Privatschule<br />

für Mädchen. Ihr wohl wichtigster<br />

Förderer war der Hildesheimer Domherr<br />

Freiherr Friedrich Moritz von Brabeck<br />

(1728-1814), der eine im In- und Ausland<br />

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