03.05.2018 Aufrufe

Katalog-102-galerie-fach

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

P. Sérusier (1864-1927). 1915-1923 war die<br />

jüdischstämmige Künstlerin in München<br />

ansässig, wo sie für kurze Zeit die Malschule<br />

von H. Hofmann (1880-1966) besuchte.<br />

Möglicherweise führten finanzielle Schwierigkeiten<br />

zu ihrer Rückkehr 1924 nach Bremen,<br />

wo sie bis zu ihrer Deportation 1941<br />

gemeinsam mit ihrer Schwester, der Pianistin<br />

Henriette Bromberger, im Haus ihres<br />

Vaters lebte und arbeitete.<br />

Reisen führten sie in die nähere Umgebung<br />

Bremens und nach Spanien. Ausstellungsbeteiligungen<br />

auch in Berlin, Nürnberg,<br />

München, u.a. an der „Münchner Secession“<br />

und auch der daraus hervorgegangenen<br />

„Neuen Münchner Secession (Neue<br />

Künstlervereinigung München)“. 1933 hatte<br />

sie ihre letzte Ausstellung, dann erhielt<br />

sie durch die Nationalsozialisten Ausstellungs-<br />

und Verkaufsverbot.<br />

Drei Jahre später unternahm sie noch eine<br />

Reise nach St. Gallen – warum sie jedoch<br />

nicht in der Schweiz blieb, hat vermutlich<br />

mit familiären Gründen zu tun. 1939 erhielt<br />

sie eine Arbeit als Porzellanmalerin<br />

und damit die Möglichkeit, ihre schlechte<br />

finanzielle Lage etwas aufzubessern. Später<br />

wurde sie in das Konzentrationslager<br />

Minsk deportiert, wo sie umgebracht wurde.<br />

Das Spencer Museum of Art/Kansas besitzt<br />

von den wenigen überlieferten Arbeiten der<br />

Künstlerin ein Landschaftsaquarell, das aus<br />

dem Besitz der Ehefrau des amerikanischen<br />

Malers Albert Bloch (1882-1961) stammt,<br />

der 1908-1921 in München lebte und sich<br />

dem Künstlerkreis des „Blauen Reiter“ angeschlossen<br />

hatte. Stilistisch in der Kombination<br />

aus teils kubischen Elementen<br />

mit zarten schwunghaften Verdichtungen<br />

ist unser Bild mit Landschaftsaquarellen<br />

Blochs um 1913/1916 vergleichbar, so daß<br />

zu vermuten ist, daß hier zumindest eine<br />

nähere Bekanntschaft, wenn nicht Schülerschaft<br />

bestand.<br />

[46]<br />

46. Dora Bromberger<br />

„Landschaft am Mittelländischen Meer.“<br />

Aquarell, über Bleistift, auf festem chamoisfarbenem<br />

Velin, links unten signiert<br />

„Brom“, auf Untersatz montiert, dort nochmals<br />

signiert „Bromberger“ sowie bezeichnet<br />

„Landschaft a Mittelländischen Meer“.<br />

24:29,9 cm.<br />

61

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!