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MARCELLE DELPHINE CAHN<br />
1895 Straßburg – Neuilly-sur-Seine 1981<br />
Die Künstlerin entstammte einer wohlhabenden<br />
jüdischen Familie. Erste Mal- und<br />
Zeichenstudien unternahm sie bereits als<br />
Kind. 1915-1918 absolvierte sie eine Ausbildung<br />
in Berlin-Charlottenburg an den<br />
„Studienateliers für Malerei und Plastik“<br />
(sog. „Lewin-Funcke-Schule“) unter E. Spiro<br />
(1874-1972) und L. Corinth (1858-1925),<br />
daneben hatte sie Kontakt mit der populären<br />
künstlerischen Bewegung „Der Sturm“<br />
(Zeitschrift und Galerie). Anschließend<br />
kehrte sie in ihre Geburtsstadt zurück. 1920<br />
war ihr erster Aufenthalt in Paris. 1923 begann<br />
sie ein Philosophie-Studium in Zürich<br />
und machte die Bekanntschaft von E.<br />
Munch (1863-1944).<br />
1923 siedelte sie nach Paris über. Dort besuchte<br />
sie die Académie Ranson unter E.<br />
Vuillard (1868-1940), danach die Académie<br />
Moderne bei O. Friesz (1879-1949). Dann<br />
Fortsetzung des Studiums bei F. Léger<br />
(1881-1955) und A. Ozenfant (1886-1966).<br />
1929 Anschluß an die Künstlergruppe<br />
„Cercle Carré“ um M. Seuphor (1901-1999)<br />
und Freundschaft mit W. Baumeister (1889-<br />
1955), H. Arp (1886-1966) und S. Taeuber-<br />
Arp (1889-1943).<br />
1930 Rückkehr nach Straßburg, in den<br />
nächsten Jahren unternahm sie immer wieder<br />
Reisen nach Paris. Ab 1939 Flucht vor<br />
der deutschen Besatzung. 1947 Rückkehr<br />
nach Paris. Neben ihrer zeichnerischen und<br />
malerischen Tätigkeit schuf sie (Foto-)Collagen,<br />
ab 1953 Relief-Bilder, seit den 60er<br />
Jahren zudem Skulpturen. Arbeiten der<br />
Künstlerin sind nur selten auf dem Markt<br />
zu finden. Ein großer Teil ihres Werkes<br />
befindet sich in Museen – insbesondere in<br />
Straßburg und Grenoble –, weite Teile sind<br />
jedoch auf der Flucht vor den Deutschen<br />
verloren gegangen.<br />
47. Marcelle Delphine Cahn<br />
Liegender Frauenakt (Nue allongée). Bleistift,<br />
teils gewischt, auf dünnem chamoisfarbenem<br />
Velin, signiert und datiert „Marcelle<br />
Cahn 1923“. 20:27,8 cm.<br />
[47]<br />
ÉLISABETH SOPHIE CHÉRON, verh.<br />
LE HAY / 1648 – Paris – 1711<br />
Die Malerin, Dichterin und Musikerin,<br />
Tochter des Miniaturmalers H. Chéron (zuerst<br />
erwähnt 1636, gest. 1677 od. 1697) wurde<br />
von ihrem Vater ausgebildet. 1672 wurde<br />
sie Mitglied der Pariser Académie Royale.<br />
Besondere Anerkennung fand sie durch<br />
Ludwig XIV., der ihr eine Pension von 500<br />
Livres bewilligte. 1692 heiratete sie den in<br />
königlichen Diensten stehenden Ingenieur<br />
J. Le Hay. Aufgrund ihrer herausragenden<br />
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