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BERTHA SCHRADER<br />
1842 Memel – Dresden 1920<br />
Die Landschafts- und Architekturmalerin,<br />
Lithographin und Holzschneiderin verbrachte<br />
ihre Jugend in Petersburg. Sie war<br />
Schülerin von P. Graeb (1842-1892) in Berlin.<br />
Obwohl ihr bereits 1881 anläßlich einer<br />
Ausstellung des Vereins der Künstlerinnen<br />
in Berlin ein Preis verliehen wurde, studierte<br />
sie wohl erst danach in Dresden bei P.<br />
Baum (1859-1932). Anschließend blieb sie<br />
in Berlin ansässig.<br />
Studienreisen unternahm sie an die Nordund<br />
Ostsee, nach Holland, Österreich, in<br />
die Schweiz, Dänemark und nach Oberitalien.<br />
Weitere Ausstellungsteilnahmen folgten<br />
in Berlin, Hannover, Hamburg und Bremen.<br />
Die Staatliche Gemäldesammlung in<br />
Kassel besitzt einige Werke der Künstlerin.<br />
302. Bertha Schrader<br />
„Marienlyst“. Park mit ansteigendem Weg,<br />
der auf eine klassizistische Villa zuführt.<br />
Aquarell und Bleistift, auf chamoisfarbenem<br />
Velin, links unten bezeichnet und datiert<br />
„Marienlyst. 9. Sept. 1903.“. 34,7:24,7<br />
cm. – In den Ecken Nagellöchlein, vereinzelt<br />
winzige schwarze Farbspritzer.<br />
Provenienz: Sammlung Blucke, Dresden,<br />
nicht bei Lugt.<br />
Wahrscheinlich handelt es sich hier um<br />
Schloß Marienlyst, das auf der Insel Seeland<br />
in Dänemark steht. Es wurde 1588 als königliches<br />
Lustschloß erbaut und, ursprünglich<br />
ein ein<strong>fach</strong>er Pavillon, 1760 im klassizistischen<br />
Stil umgebaut und erweitert.<br />
[302]<br />
Christian VII. schenkte es anschließend<br />
Juliane von Braunschweig, der zweiten Frau<br />
und Witwe seines Vaters. Nach 1858 wurde<br />
es als Badehotel genutzt. Heute sind in Marienlyst<br />
ein Museum und eine Kunst<strong>galerie</strong><br />
untergebracht.<br />
Die bewegte und sichere Zeichenführung<br />
mit dem akzentuierten frischen Farbauftrag<br />
verweist auf das Talent der Künstlerin.<br />
303. Bertha Schrader<br />
Flußlandschaft mit Wehr. Aquarell, über<br />
Bleistift, auf festem strukturiertem Papier.<br />
24,1:36,9 cm. Verso: Haus hinter Bäumen.<br />
Bleistift. – In den Ecken Nagellöchlein.<br />
Provenienz: Sammlung Blucke, Dresden,<br />
nicht bei Lugt.<br />
[303]<br />
Sehr frischer und dynamischer, im Kolorit<br />
geradezu modern anmutender Landschaftsausschnitt,<br />
der die Orientierung an progressiven<br />
Stilmerkmalen der Zeit verrät.<br />
INGRID SCHUBERT, verh. STEIB<br />
(SCHUBERT-STEIB)<br />
geb. in Mainz, tätig seit ca. 1946<br />
Die in Offenbach tätige Künstlerin Ingrid<br />
Schubert verbrachte ihre Kindheit in Beuthen/Oberschlesien.<br />
Ihre Ausbildung absolvierte sie 1946-1950<br />
an der Hochschule für Bildende Künste in<br />
Berlin bei dem Bauhäusler M. Debus (1904-<br />
1981) und bei P. Strecker (1898-1950). Dort<br />
lernte sie ihren Ehemann Karl-Heinz Steib<br />
(geb. 1922) kennen, einen Meisterschüler K.<br />
Schmidt-Rottluffs (1884-1976).<br />
1950 siedelte das Künstlerpaar nach Mainz<br />
über, 1953 erhielten sie gemeinsam ein Stipendium<br />
des Centre Affaires Culturelle,<br />
Paris, was ihnen einen Studienaufenthalt in<br />
Südfrankreich ermöglichte.<br />
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