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Falstaff Magazin Schweiz 4/2018

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gedeckten Tischen, blickt vom Türkis ins<br />

Tiefblau. Was würde da besser Glas und Teller<br />

schmücken als etwas Rosafarbenes – ein<br />

Château de Selle der Domaines Ott, Crevettes<br />

Roses, Langoustines, frisches Baguette. La Vie<br />

en Rose eben. Zeit, bitte stehenbleiben.<br />

KUNST MACHT APPETIT<br />

Was den eigentlichen Zauber der Côte vor<br />

allem für Wiederkehrende ausmacht, ist<br />

diese Mischung aus Savoir-vivre und Kunst<br />

in einer weltweit einzigartigen Dichte. Kein<br />

Museum, in dessen Nähe nicht auch ein<br />

wunderbarer Platz zum Essen wäre, kein<br />

Restaurant, das nicht dazu einladen würde,<br />

davor einen Abstecher zu dieser oder jener<br />

Sehenswürdigkeit zu unternehmen: Die<br />

Besichtigung der Fondation Maeght in Saint-<br />

Paul-de-Vence ist fast immer auch mit einem<br />

Besuch im weltberühmten «Colombe d’Or»<br />

verbunden. Traditionellerweise nimmt man<br />

dort die «Hors d’Oeuvre Colombe d’Or»,<br />

die aus gut 20 verschiedenen Vorspeisen<br />

bestehen, die grillierte Seezunge Dijonnaise<br />

und als Nachspeise die Walderdbeeren mit<br />

etwas Zitrone zu sich. Allerdings ist das «Le<br />

Tilleul» (wenn man den alten Stadtbogen<br />

passiert gleich die Strasse links hinauf) mit<br />

seiner provenzalischen Karte kulinarisch fast<br />

die interessantere Adresse. Die Gerichte sind<br />

moderner und leichter – und es erfreut mit<br />

einer schönen Auswahl an regionalen Roséund<br />

Weissweinen. Wer in Biot ins Musée<br />

National Fernand Léger geht, fällt anschliessend<br />

fast immer auch im «Chez Odile» ein,<br />

ein gemütliches Lokal mit Terrinen, Schmorgerichten<br />

und urfranzösischen Desserts wie<br />

einer viel gelobten Crème Caramel, in dem<br />

es sich die nicht mehr ganz junge Madame<br />

Odile nicht nehmen lässt, jeden Gast persönlich<br />

zu betreuen. Oder das Musée Auguste<br />

Renoir in Cagnes-sur-Mer: Der Impressionist<br />

hat in dem Haus seine letzten Lebensjahre<br />

verbracht – wie glücklich hätte ihn wohl<br />

eine Labstelle wie das «A l’ombre du pin»<br />

gemacht, wo Sternekoch Nicolas Navarro,<br />

der unter anderem bei Jean-Francois Piège<br />

lernte und im Centre de Formation Alain<br />

Ducasse als Ausbildner fungierte, allerfeinsten<br />

Salade Niçoise, Sankt-Peter-Fisch in<br />

Safran-Sud, konfierten Fenchel, Kartoffeln<br />

und Rouille und andere Herrlichkeiten serviert.<br />

Oder das Musée Picasso im Château<br />

Grimaldi in Antibes mit seiner prachtvollen<br />

Keramik-Sammlung – sie stimmt einen<br />

perfekt auf den nächsten «Gang» ein.<br />

Nur wenige Schritte vom einstigem Atelier<br />

des Genies entfernt liegt etwas verborgen das<br />

«Le Figuier de Saint-Esprit». In der Küche<br />

steht Christian Morisset, er ist zugleich<br />

«Chef» und «Pâtissier». Mit einem Michelin-<br />

Stern dekoriert, hat sich Morisset, dessen<br />

Markenzeichen ein auffällig gezwirbelter<br />

Schnauzbart ist, vor allem den Produkten der<br />

Region verschrieben: Muschel-Jus mit Basilikum,<br />

Taubenbrust mit Langustinen, Pavlova<br />

mit den Zitronen der Gegend.<br />

Wer Besonderes im Sinn von Unvergesslichem<br />

erleben will, brezelt sich dazwischen so<br />

richtig auf und begibt sich ins Hotel «Eden<br />

Roc» (siehe Riviera-Nostalgie, Seite 148).<br />

Kunst liebt Kulinarik:<br />

Keramik-Mosaik<br />

aus 1952 von<br />

Fer nand Léger –<br />

im berühmten<br />

«Colombe d’Or».<br />

Unweit des Picasso-Museums liegt das «Le Figuier de<br />

Saint-Esprit». Sternekoch Christian Morisset verwöhnt<br />

mit Hummer oder Taubenbrust mit Langustinen.<br />

Hier stand Hollywood-Beauty Nicole Kidman<br />

als Grace Kelly vor der Kamera; die deutsche<br />

Schauspielerin Veronica Ferres richtete ihre<br />

Hochzeit mit Investor Carsten Maschmeyer<br />

aus und Oscar-Koch Wolfgang Puck kommt<br />

gern her, um sich mit Frau und Söhnen an<br />

einem der glamourösesten Plätzen unter der<br />

Sonne zu entspannen. Auf der Open-Air-<br />

Dachterrasse des «Pavillon Eden Roc», der<br />

direkt am Wasser liegt, vergolden Champagner<br />

und Cocktails den Sonnenuntergang.<br />

Wer diesem ultimativen Luxus-Kick noch<br />

eines draufsetzen will, diniert anschliessend<br />

im Stockwerk darunter – ebenfalls mit unverstelltem<br />

Blick aufs Meer. Die Kellner tragen<br />

><br />

jun <strong>2018</strong> falstaff<br />

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