ÖGMKG - und Gesichtschirurgie
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Stübinger, Stefan<br />
Jedoch schränkte die fehlende Tiefenkontrolle der Laserosteotomie die intraoralen Einsatzmög-<br />
lichkeiten ein. Sowohl der Knochensubstanzverlust, als auch die akzidentelle Traumatisierung<br />
von Nachbarstrukturen war bei beiden Methoden minimal.<br />
Schlussfolgerung:<br />
Der Er: YAG Laser eignet sich speziell für Fälle in denen eine vibrations- <strong>und</strong> druckfreie<br />
Osteotomie gewünscht ist. Der Abtrag erfolgt schichtweise <strong>und</strong> sehr kontrolliert. Der längere<br />
operative Zeitbedarf begrenzt die Anwendung jedoch noch auf kleinere Osteotomien. Die Ultra-<br />
schallmethode zeigt in allen Fällen, wo exakte <strong>und</strong> selektive Schnitte im Grenzbereich zwischen<br />
Hart- <strong>und</strong> Weichgewebe benötigt werden, klare Vorteile.<br />
Eckert, Alexander W<br />
Keimbesiedlung intraoaler Plattenepithelkarzinome (Poster 06-08)<br />
A. W. Eckert 1, J. Bolz 1, E. Dosá 2, D. Wilhelms 2 <strong>und</strong> J. Schubert 1<br />
(aw.eckert.wissenschaft@web.de)<br />
1: Universitätsklinik <strong>und</strong> Poliklinik für M<strong>und</strong>-, Kiefer- <strong>und</strong> Plastische <strong>Gesichtschirurgie</strong>, Martin-<br />
Luther-Universität Halle-Wittenberg 2: Institut für Medizinische Mikrobiologie, Martin-Luther-<br />
Universität Halle-Wittenberg<br />
die <strong>und</strong> die günstige Pharmakokinetik (nur eine Applikation pro Tag).<br />
100 101<br />
Einleitung<br />
Postoperative Infektionen nach intraoraler Tumorchirurgie <strong>und</strong> konsekutiver intensivmedizi-<br />
nischer Nachsorge sind nicht selten durch einen hohen Anteil gramnegativer Erreger mit zum<br />
Teil erheblichen Resistenzen gegen in der MKG-Chirurgie etablierte Antibiotika kompliziert. Es<br />
war das Ziel dieser Untersuchung, zwecks einer gezielten Antibiose die Keimbesiedlung von<br />
Plattenepithelkarzinomen der M<strong>und</strong>höhle vor dem chirurgischen Eingriff hinsichtlich Erreger-<br />
spektrum <strong>und</strong> Resistenzsituation zu analysieren.<br />
Material <strong>und</strong> Methoden<br />
In einer prospektiven Studie wurden bei 26 Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom der<br />
M<strong>und</strong>höhle präoperativ Abstriche von der Tumoroberfläche entnommen. Nach dem Tarnsport<br />
von maximal einer St<strong>und</strong>e im Stuart-Transportmedium zum mikrobiologischen Labor erfolgten<br />
die Erregeranzucht <strong>und</strong> Differenzierung gemäß üblichen mikrobiologischen Standards.<br />
Ergebnisse<br />
Es wurden 19 Männer <strong>und</strong> 7 Frauen im Alter von 47- 74 Jahren prospektiv untersucht. Es konn-<br />
ten insgesamt 85 Keime isolierte werden. Die Anaerobier überwogen: 50 Anaerobiern standen<br />
35 aerobe Erreger gegenüber. Die häufigsten Aerobier waren Vertreter der Genera Staphylococ-<br />
cus (6x), Enterococcus (6x), Escherichia (6x) <strong>und</strong> Streptococcus (3x). Im anaeroben Spektrum<br />
überwogen die Erregergattungen Fusobacterium (15x), Prevotella (12x) <strong>und</strong> Peptostreptococ-<br />
cus (10x). Die Resistenzquoten im aeroben Bereich betrugen mehr als 50% gegen Penicillin G.<br />
Die weiteren Resistenzen waren: Doxycyclin 35%, Erythromycin <strong>und</strong> Amoxicllin/Clavulansäure<br />
je 23%. Imipenem, Meropenem <strong>und</strong> Piperacillin/Tazobactam zeigten keine Resistenzen. Bei<br />
den Fluorchinolonen waren 4% gegen Levofloxacin, 3% gegen Moxifloxacin <strong>und</strong> 3% gegen<br />
Gatofloxacin resistent.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Die große Anzahl gramnegativer Erreger mit entsprechend hoher Resistenz erschwert die anti-<br />
biotische Strategie. Die Betalaktamantibiotika Imipenem, Meropenem <strong>und</strong> Piperacillin/Tazobac-<br />
tam sollten auch gegenwärtig als Reserveantibiotika <strong>und</strong> möglichst gezielt angewendet werden.<br />
Möglicherweise werden Fluorchinolone der Gruppe IV noch mehr Bedeutung erlangen. Ihre<br />
Vorteile sind das breite Spektrum inklusive grampositiver Kokken <strong>und</strong> Anaerobier, die Bakterizi