ÖGMKG - und Gesichtschirurgie
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Zemann, Wolfgang<br />
Herzmetastase nach Plattenepithelkarzinom der Zunge - ein Fallbericht<br />
(Poster 06-06)<br />
Wolfgang Zemann 1, Matthias Feichtinger 1, Eberhard Kowatsch 1, Hans Kärcher 1 (wolfgang.<br />
zemann@meduni-graz.at)<br />
1: M<strong>und</strong>-, Kiefer- <strong>und</strong> <strong>Gesichtschirurgie</strong> Universitätsklinik für Zahn-, M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Kieferheilk<strong>und</strong>e<br />
Medizinische Universität Graz; Austria<br />
Einleitung:<br />
Das Plattenepithelkarzinom stellt einen Gutteil der Malignome im Kopf/Hals bereich. Malignome<br />
der M<strong>und</strong>höhle, sowie des Pharynx stellen mit 363.000 Neuerkrankungen weltweit, sowie<br />
200.000 Todesfällen jährlich einen erheblichen Anteil in der Tumorstatistik. Nach entspre-<br />
chender Infiltration metastasiert das Plattenepithelkarzinom primär in regionale Lymphknoten,<br />
später zeigen sich auch fernmetastatische Absiedelungen. Die Prognose ist zu diesem Zeit-<br />
punkt meist infaust.<br />
Fallbericht:<br />
Eine 58 jährige Frau stellte sich mit Plattenepithelkarzinom im Bereich des rechten Alveolar-<br />
kammes vor (Region 45 - 47). Radiologisch zeigte sich eine Infiltration in der Mandibula. Im<br />
PET-Scan zeigte sich ein suspekter Lynphknoten ipsilateral submandibulär. Es wurde eine<br />
Unterkieferteilresektion mit ipsilateraler radikaler Neck dissektion, sowie kontralateral eine<br />
suprahyoidale Lymphadenektomie durchgeführt. Der Defekt wurde mit einem mikrovasklär<br />
gestielten Beckenkammtransplantat rekonstruiert. Die histopathologische Aufarbeitung ergab<br />
zwei positive Lyphknoten ipsilateral, sodass eine postoperative Radiation eingeleitet wurde.<br />
Die Patientin wurde 3 monatlich kontrolliert. Nach 1,5 Jahren wurde die Patientin mit einem Lo-<br />
kalrezidiv vorstellig. Wurde ein Thorax CT angefertigt, welches eine Expansion im Bereich des<br />
Pericards im Ausmaß von 40 mm, hochsuspekt auf eine Tumormetastase. Weitere Tumorabsie-<br />
delungen konnten nicht erkannt werden. Die Patientin zeigte keinerlei Veränderungen im EKG,<br />
auch war der Allgemeinzustand zufriedenstellend. Geplant war ein Echokardiogramm, als sich<br />
die Patientin plötzlich verschlechterte <strong>und</strong> verstarb. Die Autopsie bestätigte den Verdacht einer<br />
Herzmetastase, weitere Fernmetastasen wurden nicht gef<strong>und</strong>en.<br />
Diskussion<br />
Fernmetastasierung nach einem Plattenepithelkarzinom im Kopf- Halsbereich sind häufig,<br />
während eine kardiale Metastasierung eine Rarität darstellt. Herzmetastasen treten gelegent-<br />
lich bei Mamma-, Thoraxkarzinomen, oder leukämisch Infiltraten auf. Die Patienten zeigen<br />
typischerweise EKG Veränderungen, was auf unsere Patientin nicht zutraf. Therapeutisch steht<br />
der Versuch einer Radiotherpie zur Diskussion, die Prognose nach Herzmetastase ist allerdings<br />
infaust.<br />
Stübinger, Stefan<br />
Intraorale Osteotomietechniken: Ein Vergleich zwischen Er: YAG<br />
Laserosteotomie <strong>und</strong> Piezochirurgie (Poster 06-07)<br />
Stefan Stübinger1, 2, Landes CA1, Börner BI2, Zeilhofer HF2, Sader R1, Schwenzer-Zimmerer<br />
K2 (sstuebinger@uhbs.ch)<br />
1: Klinik für M<strong>und</strong>-, Kiefer- <strong>und</strong> Plastische <strong>Gesichtschirurgie</strong> JW Goethe Universität Frankfurt<br />
2: Dept. of Cranio-Maxillofacial Surgery, University Hospital Basel, Switzerland and Hightech<br />
Center of Cranio-Maxillofacial Surgery (HFZ), University Hospital Basel, Switzerland<br />
Gr<strong>und</strong>lagen:<br />
Auf Gr<strong>und</strong> seiner hohen Absorptionswirkung in Wasser eignet sich der Er: YAG Laser mit einer<br />
Wellenlänge von 2,94 µm speziell zur Bearbeitung von Zähnen <strong>und</strong> Knochen. Die thermo-<br />
mechanische Ablation mittels schneller Laserpulse erlaubt einen gezielten, schichtweisen,<br />
vibrations- <strong>und</strong> druckfreien Abtrag von mineralisierter Hartsubstanz. Dabei kommt es bei<br />
zusätzlicher Wasserkühlung zu keiner thermischen Schädigung von Gewebe. Zur Beurteilung<br />
der direkten postoperativen Ergebnisse nach Laserosteotomie sollen die Resultate mit denen<br />
einer ultraschallbasierten Methode verglichen werden, die mit ihren Mikrovibrationen (60 -200<br />
mm/sec) optimal auf mineralisiertes Hartgewebe abgestimmt ist.<br />
Material <strong>und</strong> Methode:<br />
An insgesamt 20 Patienten wurden Osteotomien im Bereich des Alveolarfortsatzes mit einem<br />
gepulsten Er: YAG Laser vorgenommen. Für die laserassistierten Eingriffe wurde eine Pulsener-<br />
gie von 500 mJ, eine Pulsdauer von 250 µs, eine Pulsfrequenz von 12 Hz sowie verschiedene<br />
Faserstärken (600-1000 µm) gewählt. Zum Vergleich wurde eine Gruppe von 20 Patienten<br />
herangezogen, die mittels Piezochirurgie unterschiedliche Operationen am Knochen erhalten<br />
hatten. Postoperativ erfolgten nach 2 Tagen, 2 Wochen <strong>und</strong> 8 Wochen Kontrolluntersuchungen.<br />
Ergebnisse:<br />
Mit dem Piezochirurgiegerät liessen sich präzisere <strong>und</strong> dünnere Schnitte als mit dem Laser<br />
durchführen. Zudem ging die Osteotomie etwas schneller <strong>und</strong> wies sehr glatte Schnittränder<br />
auf. Jedoch war eine freie Schnittgeometrie bei der Ultraschallmethode durch die verschie-<br />
denen Instrumentspitzen limitiert. Bei der Laserosteotomie erlaubte das kontaktfreie Bearbeiten<br />
der Oberfläche ein nahezu frei wählbares Schnittmuster. Im Gegensatz zum Piezogerät kam<br />
es zu keiner Erwärmung des Handstückes <strong>und</strong> auch eine Instrumentenspitzenfraktur konnte<br />
ausgeschlossen werden.<br />
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