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ÖGMKG - und Gesichtschirurgie

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Landes, Constantin A<br />

Piezoelektrische Osteotomie in der Dysgnathiechirurgie, vorläufige Ergebnisse<br />

(Se05-03)<br />

Constantin A. Landes, Stefan Stübinger, Babett Williger, Thi Khanh Linh Ha, Robert Sader<br />

(c.landes@lycos.com)<br />

Klinik für M<strong>und</strong>-, Kiefer- <strong>und</strong> Plastische <strong>Gesichtschirurgie</strong> JW Goethe Universität Frankfurt,<br />

Theodor Stern Kai 7, 60596 Frankfurt Telefon: +49 69 6301 7787, Fax: +49 69 6301 5644, E-<br />

mail: C.LANDES@LYCOS.COM<br />

Piezochirurgie benutzt modulierten Ultraschall für die Bearbeitung von Hartgewebe. Bei<br />

anfänglichem Einsatz in der dentoalveolären Chirurgie wurde der Vorteil der Vermeidung von<br />

Nerv-, Gefäss- <strong>und</strong> Weichteilschädigung bereits berichtet <strong>und</strong> sollte hier in der Dysgnathiechi-<br />

rurgie evaluiert werden.<br />

Dreissig Patienten mit typischer Verteilung dysgnathiechirurgischer Standardprozeduren<br />

wurden als initiales Studienkollektiv ausgewertet: Es waren Angle Klassen I=4, II=9, III=17, mit<br />

zusätzlich offenem Biss=11, Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalte=3. Es wurden durchgeführt: 11<br />

klassische Le Fort I Osteotomien (LFIO), 10 modifizierte LFIO mit transversaler Distraktion, 1<br />

zweisegment, 2 segmentale (anterior/posterior), 4 dreisegment LFIO. Dreissig Sagittale Osteo-<br />

tomien (SSO), 3 Symphysen (SO) <strong>und</strong> 2 Delaire- Joos (DJO) Osteotomien.<br />

Die piezoelektrische Osteotomie in allen LFIO erlaubte individualisierte Designs der anterioren<br />

Kieferhöhlenwandosteotomie um auch nach Oberkieferumstellung anterioren Knochenkontakt<br />

aufrechterhalten zu können. Die pterygomaxilläre Sutur konnte ebenfalls mit 90° abgewinkeltem<br />

Handstück geschwächt werden. Für die Komplete LFIO waren zusätzlich nur noch Meissel,<br />

keine Säge mehr notwendig (Nasenseptum <strong>und</strong> laterale Nasenwände). Nach Oberkiefermo-<br />

bilisation konnte leicht die dorsale Kieferhöhlenwand reduziert werden. Alle Unterkieferoste-<br />

otomien konnten Weichteilschäden vermeiden, dies war besonders günstig in der Lehre um Ab-<br />

rutschen vom Progeniehaken <strong>und</strong> resultierende Hämorrhagien, wie sie bei der konventionellen<br />

Osteotomie auftreten können zu vermeiden. Die Osteotomien der dorsalen Knochenbereiche<br />

lingual <strong>und</strong> vestibulär dauern jedoch lange. Zwei Sägeblätter brachen, die Osteotomiezeit nahm<br />

durchschnittlich um 30% zu, mehr im Unterkiefer als im Oberkiefer. Zukünftige Anwendung<br />

wird konventionelle <strong>und</strong> piezoelektrische Osteotomie prospektiv bezüglich Nervverletzung,<br />

Schwellung <strong>und</strong> Blutverlust vergleichen. Ausserdem können noch weit komplexere Schnitt-<br />

führungen für Knochenkontakt <strong>und</strong> damit höhere Stabilität nach der Oberkieferumstellung<br />

entwickelt werden.<br />

Zimmermann, Axel<br />

Condylektomie mit Piezochirurgie (Se05-04)<br />

Axel Zimmermann, Christian Oechslin (axel.zimmermann@kieferklinik.ch)<br />

Zahn- <strong>und</strong> Kieferklinik Seestrasse, Zürich, Schweiz<br />

Gutartige Wachstumsstörungen des Unterkiefers werden in unserem Patientengut häufig be-<br />

obachtet. Bei szintigrafisch gesichertem unilateralem Wachstumsüberschuss wird – vor allem<br />

bei sichtbarer äusserlicher Asymmetrie – ein Stopp der Umbauprozesse im subchondralen<br />

Knochen am processus condylaris mandibulae angestrebt.<br />

Um die Kiefergelenksfunktion nach hoher Condylektomie durch atraumatisches Vorgehen<br />

raschmöglich wiederherzustellen, wird anstelle von Sägen oder Fräsen die Piezochirurgie ver-<br />

wendet. 13 Kiefergelenke an 11 Patienten (7 weiblich, 4 männlich, Altersmittel 17a) wurden zwi-<br />

schen Juni 2004 <strong>und</strong> Oktober 2006 über einen präaurikulären Zugang auf diese Weise operiert.<br />

Im Sinne einer Fallkontrollstudie wurden folgende Parameter untersucht: Eintreten Wachstums-<br />

stopp – Histologie Resektat – Okklusion – M<strong>und</strong>öffnung/Unterkieferbeweglichkeit – Narben-<br />

bildung. Alle Patienten zeigten einen komplikationslosen Heilverlauf mit eintretendem Wachs-<br />

tumsstopp. Die klinischen Diagnose hemimandibuläre Elongation oder Hyperplasie wurden<br />

bestätigt. Die Unterkieferbeweglichkeit blieb erhalten, allfällige Okklusionsstörungen konnten<br />

kieferorthopädisch aufgefangen werden. Bei zwei Patienten wurde die Condylektomie im<br />

Rahmen einer bimaxillären Umstellungsosteotomie vorgenommen, bei acht weiteren Patienten<br />

erfolgte die Korrektur der Kauschädelasymmetrie zu einem späteren Zeitpunkt.<br />

Die Piezochirurgie kann für diese Indikation ohne Einschränkung empfohlen werden.<br />

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