ÖGMKG - und Gesichtschirurgie
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Müller, Andreas A<br />
Die Dura der nicht operierten Tiere zeigte keine Knocheninseln. An der Grenzfläche zwischen<br />
Dura <strong>und</strong> darüber liegender Polylaktidfolie waren wenige Fremdkörperriesenzellen nachweisbar<br />
(durchschnittlich 3, maximal 20 pro Schnitt) ohne lymphozytäre Reaktion. Die duralen Reakti-<br />
onen waren bei Poly-L/DL-laktid 70/30 <strong>und</strong> 80/20 identisch.<br />
Konklusion<br />
Es zeigte sich nach 8 Wochen eine gute Knochenregenerationen, obwohl die Polylaktidfolien<br />
sowohl Dura als auch Periost vom Defektbereich separierte. Die geringe Anzahl von Fremdkör-<br />
perriesenzellen <strong>und</strong> die ungehinderte durale Knochenneubildung sprechen für eine gute Bio-<br />
kompatibilität in den ersten 8 Wochen. Zur Klärung des Langzeitverhaltens <strong>und</strong> ob die duralen<br />
Knocheninseln nach einem Abbau der Polylaktidfolien persistieren oder mit dem regenerierten<br />
Knochendefekt verwachsen ist ein Langzeitversuch geplant.<br />
Kolk, Andreas<br />
Neue Aspekte zur gentherapeutidschen Knochenneubildung:<br />
Nicht - viraler BMP-2 Gentransfer im Vergleich zum rh BMP-2 Protein<br />
– in vitro <strong>und</strong> in vivo (Se07-04)<br />
Andreas Kolk 1, Cornelia Haczek 2, Christoph Pautke 1, Andreas Neff 1, Herbert Deppe 1,<br />
Hans-Henning Horch 1, Christian Plank 2 (Andreas.Kolk@gmx.de)<br />
1: ) Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für M<strong>und</strong>-Kiefer-<strong>Gesichtschirurgie</strong>, Technische Universität München 2: )<br />
Institut für Experimentelle Onkologie <strong>und</strong> Therapieforschung, Technische Universität<br />
Neben der direkten Wachstumsfaktorapplikation konnten tierexperi-mentelle Studien zeigen,<br />
dass der virale BMP-2 Gentransfer eine viel versprechende alternative Knochenregenerations-<br />
methode darstellt, aber aufgr<strong>und</strong> virusassoziierter Risiken nicht auf Menschen übertragbar ist.<br />
Im Gegensatz dazu ist der nicht mit diesen Nachteilen behaftete non-virale Gentransfer von<br />
BMP-2 bisher noch nicht erfolgreich in vivo eingesetzt worden, da bei bisherigen Systemen<br />
weder ein suffizientes Trägersystem zur kontinuierlichen Freisetzung, noch akzeptable Trans-<br />
fektionsraten vorlagen. Ziel dieser Studie war die Entwicklung, in vitro <strong>und</strong> in vivo Testung eines<br />
neuen, modifizierten nicht-viralen BMP-2 Gentransfers aus einer biodegradierbaren Polylaktid<br />
(PDLLA)-Beschichtung. BMP-2 cDNA wurde mit Polyethylenimin verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> anschließend<br />
mit protective copolymers inkubiert, um sogenannte branched Copolymer-protected Gen<br />
Vektoren herzustellen (COPROGs). Diese COPROGs wurden in die PDLLA-Trägeroberfläche<br />
in verschiedenen Konzentrationen integriert. Die so beschichteten Titanoberflächen wurden<br />
für die in vitro Anwendung mit humanen H293 – Zellen, Fibroblasten <strong>und</strong> mesenchymalen<br />
Stammzellen besiedelt. Eine klinisch relevante BMP-2 Expression wurde mittels ELISA nach-<br />
gewiesen. Anschließend erfolgte die Implantation Plasmid-beschichteter Titanimplantate über<br />
einen critical size-Mandibuladefekt bei 6-Monate alten Sprague Dawley Ratten, die am am 7.,<br />
14., 28., 56. <strong>und</strong> 112. Tag post operationem geopfert wurden. Zum Vergleich wurden Kontroll-<br />
gruppen mit dem rhBMP-2 Protein, nur mit Vektor <strong>und</strong> ausschließlich PDLLA-beschichteten<br />
Titanimplantaten gebildet.Es zeigte sich in vitro eine Expressionsabhängigkeit von der CO-<br />
PROGs/PDLLA Konzentration bis zum einem Plateau.Die maximale Expression erfolgte mit ca.<br />
16.500 pg BMP-2 per ml Medium an Tag 1 2 <strong>und</strong> 3 (p< 0,001), während die Gesamtexpression<br />
über mindestens 20 Tage anhielt (p< 0,01). Im Tierexperiment konnte sowohl histometrisch,<br />
molekularbiologisch, mittes Spektralmikroskopie in Verbindung mit der polychromen Sequen-<br />
zmarkierung als auch mikrocomputertomographisch eine gegenüber den Kontrollgruppen<br />
signifikant gesteigerte, im zeitlichen Verlauf kontinuierliche Durchbauung des Knochendefektes<br />
nachgewiesen werden. Hohe DNA-Konzentrationen führten allerdings aufgr<strong>und</strong> von möglerwei-<br />
se toxischen Nebeneffekten nur zu einer geringen Knochenneubildung.<br />
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