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ÖGMKG - und Gesichtschirurgie

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Landes, Constantin A<br />

MRT-Verifizierung sonographischer Kondylenpositionierung in der<br />

Dysgnathiechirurgie, vorläufige Ergebnisse (Poster 06-11)<br />

Constantin A. Landes, * Dani Müller, * Martin G Mack, + Robert Sader* (c.landes@lycos.com)<br />

*M<strong>und</strong>-, Kiefer- <strong>und</strong> Plastische <strong>Gesichtschirurgie</strong>, +Diagnostische <strong>und</strong> Interventionelle Radiolo-<br />

gie, Johann Wolfgang Goethe Universität, Frankfurt am Main, Deutschland<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Intraoperativ sonographische Kondylenpositionierung in der Dysgnathiechirurgie<br />

wurde noch nicht mithilfe der Magnetresonanz- Tomographie (MRT) verifiziert, sondern klinisch,<br />

konventionell radiologisch <strong>und</strong> sonographisch dokumentiert. Diese Untersuchung hat zum Ziel,<br />

die postoperative Kondylenposition in der fossa mandibularis mit MRT zu überprüfen.<br />

Patienten <strong>und</strong> Methoden: Vierzig dysgnathe Patienten, welche intraoperative sonographische<br />

Kondylenpositionierung erhalten, werden prospektiv präoperativ <strong>und</strong> postoperativ MR- tomo-<br />

graphiert um die Kondylenposition vergleichen zu können. Die vertikale <strong>und</strong> horizontale Distanz<br />

in Okklusion wird relativ zur fossa mandibularis vertikal vom Kondylenzentrum, 45° anterior<br />

<strong>und</strong> posterior vermessen. Dies erfolgt zusammen mit einer Beurteilung der Gelenkdegeneration<br />

<strong>und</strong> Diskusdislokation. In mandibular Retrognathen wird der Kondylus 3mm anterior <strong>und</strong> 3mm<br />

inferior der Retralen Kontaktposition (RKP) gestellt, in mandibular Prognathen 3mm inferior <strong>und</strong><br />

6mm anterior zur RKP.<br />

Ergebnisse: Zwei<strong>und</strong>zwanzig Patienten haben mittlerweile komplette Datensätze. Vertikale <strong>und</strong><br />

horizontale Kondylenabstände zur Fossa mandibularis in Okklusion änderten sich von präope-<br />

rativ (anterior/kranial/posterior; Interkondylarabstand) 2,4±1,1/2,3±0,9/2±0,8mm; 90±32mm bei<br />

mandibulär Retrognathen zu postoperativ 2,7±1,3/2,5±1,6/2,5±2,1mm; 90±34mm; in mandibu-<br />

lär Prognathen präoperativ 2,4±1,2/2,4±0,9/2,1±1mm; 91±31mm wurden zu 2,5±1,1/2,8±1,4/2,<br />

3±1,9mm; 87±30mm modifiziert.<br />

Diskusluxation nahm in 9% der Gelenke zu, verbesserte sich in 91% oder blieb unverändert;<br />

Degeneration nahm in 11%(4 x nicht beurteilbar) der Gelenke zu <strong>und</strong> blieb unverändert oder<br />

verbesserte sich in 89%.<br />

Schlussfolgerung: Sagittale <strong>und</strong> transversale Kondylenposition in der fossa mandibularis konn-<br />

te erfolgreich in dieser ersten Kollektivhälfte vermessen werden. Obgleich die Veränderungen<br />

nicht signifikant waren, ergab sich eine Tendenz zu mehr vertikaler <strong>und</strong> dorsaler Dekompression<br />

in retrognathen Fällen. In prognathen Fällen resultierte vertikale Dekompression mit starkem ho-<br />

rizontalem Rezidiv bei deutlicher Standardabweichung. Der Interkondylarabstand vergrösserte<br />

sich nach mandibulären Vorverlagerungen kaum <strong>und</strong> verkleinerte sich leicht nach Rückverla-<br />

gerungen. Von der Fallzahl sind die Ergebnisse aber noch nicht signifikant <strong>und</strong> eine prospektiv<br />

grössere Patientenanzahl ist für genauere Ergebnisse notwendig. Kein Fall kondylärer Dislokati-<br />

Zemann, Wolfgang<br />

Primäre Osteomyelitis des Kieferköpfchens – eine Rarität (Poster 06-12)<br />

Wolfgang Zemann 1, Matthias Feichtinger 1, Eberhard Kowatsch 1, Hans Kärcher 1 (wolfgang.<br />

zemann@meduni-graz.at)<br />

1: M<strong>und</strong>-, Kiefer- <strong>und</strong> <strong>Gesichtschirurgie</strong> Universitätsklinik für Zahn-, M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Kieferheilk<strong>und</strong>e<br />

Medizinische Universität Graz; Austria<br />

Problemstellung – Fallbericht<br />

Eine 51 jährige Patientin wurde nach zunehmender Schwellung im Kieferwinkelbereich rechts<br />

von ihrem Zahnarzt vorgestellt. Weder klinisch noch radiologisch konnte ein ursächlicher Fokus<br />

ermittelt werden. Trotz intravenöser Antibiose mit Augmentin® 2,2 g <strong>und</strong> Anaerobex® 500 mg<br />

sowie anitphlogistischer Therapie mit Neodolpasse® 250 ml kam es zu einer Zunahme der<br />

Symptomatik mit Schluckbeschwerden <strong>und</strong> Kieferklemme, sodass eine Außenincision mit Pus-<br />

entleerung durchgeführt wurde. Die mikrobiologische Analyse ergab kein Keimwachstum. Nach<br />

Besserung verschlechterte sich die Patientin, sodass eine neuerliche Incision mit neuerlicher<br />

Pusentleerung durchgeführt wurde. Wieder konnte kein Keim nachgewiesen werden. Die Pati-<br />

entin wurde gebessert in häusliche Pflege entlassen, stellte sich allerdings 6 Wochen postope-<br />

rativ neuerlich an unserer Ambulanz vor. Bei der klinischen Exploration zeigte sich eine Deviati-<br />

on nach rechts bei der M<strong>und</strong>öffnung, sowie bei der Protrusion. Die Patienten präsentierte einen<br />

allseits offenen Biß mit einzigem Kontakt bei 47. Das Panoramaröntgen zeigte eine Destruktion<br />

des rechten Processus condylaris mit partiellem Verlust des Kieferköpfchens. Ein Bef<strong>und</strong> der in<br />

CT <strong>und</strong> MRI bestätigt wurde. Eine Szintigraphie ergab den Bef<strong>und</strong> einer Osteomyelitis.<br />

on wurde gesehen.<br />

104 105<br />

Ergebnis<br />

Unsererseits wurde eine konservative Therapie mit Langzeitantibiose (Dalacin® 300mg) für<br />

6 Wochen eingeleitet. Zur Kiefergelenksentlastung wurde eine Stabilisierungsschiene im<br />

Oberkiefer angepasst. Die Patientin ist seit 1 Jahr beschwerdefrei, der Vorkontakt bei 47 wurde<br />

reduziert <strong>und</strong> eine neue Schiene im Oberkiefer angepasst. Eine chirurgische Intervention wird<br />

bis dato von der Patientin abgelehnt.<br />

Schlussfolgerung<br />

Isolierte Osteomyelitiden der Kieferköpfchen sind in der Literatur selten beschrieben. Einzelne<br />

Fallberichte beschreiben kondyläre Nekrosen nach Trauma, nach oralchirurgischen Eingriffen,<br />

nach Lokalanästhesie oder fortgeleitet nach dentogenen Abszedierungen. Primäre, aseptische<br />

Kieferköpfchennekrosen sind bei Kindern möglich, ein auftreten bei Erwachsenen ist eine<br />

Rarität.

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